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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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fragte sich, ob Roland Marlowe sich möglicherweise geirrt hatte, als er zu der Ansicht gelangt war, ein skrupelloses Konsortium habe die Kontrolle über MMI übernommen und seinen Vater ermordet oder auf andere Weise handlungsunfähig gemacht. Immerhin war Roland gerade mal fünfundzwanzig gewesen, als sein Leben auf so tragische Weise endete.
    Vielleicht
war
Merritt Marlowe wütend auf seinen Sohn gewesen und hatte jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen. Vielleicht waren die angeblichen Anschläge auf Rolands Leben bis hin zum tödlichen Unfall alle nur auf eine unglückliche Verkettung von Umständen zurückzuführen, in die zuerst Roland und dann auch die Tallclouds etwas hineininterpretiert hatten.
    Leah erkannte mit Schrecken, dass sie diese Möglichkeit in Erwägung ziehen
musste
, ganz gleich, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich sie auch sein mochte.
    Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass es nur einen Weg gab, die Wahrheit herauszufinden: Sie musste zu ihrem Großvater gelangen, wenn er wirklich noch lebte.
    Ihr Entschluss war unumstößlich klar, als Leah den letzten Rest Kaffee trank und dann zügig aufstand, um den Frühstückstisch abzuräumen.
    “Warten Sie, ich helfe Ihnen”, bot Hawk an.
    “Nein, nein”, gab sie kopfschüttelnd zurück und bedeutete ihm, er solle sitzen bleiben. “Sie haben das alles zubereitet. Das heißt, das Abräumen und Abwaschen fällt in meine Zuständigkeit. Ich bringe nur schnell alles in die Küche, in der Zwischenzeit können Sie doch eine Zigarette rauchen. Ich habe gehört, dass eine Zigarette nach dem Essen besonders angenehm sein soll.”
    “Ja, das ist wahr. Ich hätte auch nichts gegen eine weitere Tasse Kaffee einzuwenden.”
    Leah nahm die Kanne und schenkte in Hawks Becher ein, während der die Zigaretten und das Feuerzeug aus der Tasche holte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl nach hinten, zündete eine Zigarette an und inhalierte genießerisch den Rauch.
    Nachdem sie das benutzte Geschirr zusammengestellt hatte, brachte Leah es in die Küche und spülte Teller und Bestecke aus Gewohnheit kurz ab, ehe sie alles in den Geschirrspüler räumte. Ganz gleich, was die Hersteller auch behaupteten – sie hatte bis heute noch keinen Geschirrspüler gesehen, der wirklich
jeden
eingetrockneten Essensrest lösen konnte.
    Sie sortierte den Inhalt des Kühlschranks um, damit die Glaskanne mit dem Orangensaft und die Obstschale Platz hatten. Dann setzte sie sich wieder zu Hawk und füllte ihre Tasse ebenfalls noch einmal auf.
    “Sie sagten, Sie hätten alles mitgebracht, was wir brauchen, um hier zu arbeiten. Sollen wir das hier draußen machen?” fragte sie vorsichtig. “Ich fürchte, der Schreibtisch in meinem Gästezimmer ist nicht groß genug, um uns beiden Platz zu bieten. Die andere Möglichkeit wäre der Esstisch oder der Küchentisch. Wir könnten natürlich auch den Wohnzimmertisch nehmen, wenn Ihnen das lieber ist.”
    “Ich glaube, im Esszimmer wäre es am besten … das wird so ähnlich sein wie im Konferenzraum im Büro.”
    “Ja, das hatte ich auch gerade gedacht.”
    “Gut. Dann hole ich schnell meinen Aktenkoffer aus dem Wagen, und dann können wir anfangen.”
    Während Hawk zu seinem Thunderbird ging, brachte Leah die Kaffeekanne samt Stövchen und die Becher ins Esszimmer und stellte alles dort auf den Tisch. Nach kurzer Suche im Geschirrschrank förderte sie einen massiven Aschenbecher zu Tage. Da sie nicht wusste, was alles nötig sein würde, brachte sie aus ihrem Arbeitszimmer Notizpapier und Stifte, Büroklammern, Klebeband, eine Schere, einen Hefter und einen Taschenrechner mit.
    In der Zwischenzeit war ihr Chef ins Haus zurückgekehrt, stellte die Aktentasche auf den Tisch und holte Akten und andere Unterlagen heraus, um sie auf verschiedene Stapel zu verteilen. Außerdem legte er einen kleinen schwarzen Lederkoffer und ein winziges elektronisches Gerät auf den Tisch, das ein wenig an einen Pieper erinnerte.
    “Was ist denn das?” fragte Leah neugierig und zeigte auf das hochmoderne Gerät.
    “Das, meine hübsche und tüchtige Assistentin, ist der Prototyp für einen neuen Typ von ‘Codeknacker’, wie man diese Geräte gemeinhin nennt. Es ist zugleich das Objekt, mit dem wir uns an diesem Nachmittag vorrangig beschäftigen werden. Greyson versichert mir, es funktioniert, und heute Morgen hat er es mir auch schon einmal vorgeführt, um seine Behauptung zu unterstreichen.” Greyson Phillips arbeitete in der Forschungs- und

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