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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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für sie einen Pfirsich schälte und in Stücke schnitt. Auch als er darauf bestand, dass sie die Trauben und die Erdbeeren probierte, widersprach sie nicht. Nebenbei sorgte er dafür, dass ihre Kaffeetasse und das Glas für den Orangensaft stets gefüllt waren.
    “Ihr Haus gefällt mir wirklich”, sagte er, während sie aßen. “Es besitzt viel Charme und Charakter, was man von den meisten modernen Häusern nicht sagen kann. Man bekommt zwar fast immer ein Haus mit einem Innenhof, weil es zur Architektur des Südwestens gehört, nur wird man in den seltensten Fällen auch so große Palmen und so prachtvolle Blumenbeete finden.”
    “Ja, das gehört mit zu den Dingen, die mich dazu gebracht haben, dieses Haus zu kaufen.” Leah schob den Teller fort, der tatsächlich leer geworden war, und lehnte sich auf ihrem Stuhl nach hinten, um ihren Kaffee zu genießen. “Leider haben ältere Häuser auch ihre Nachteile. Ich will meines schon seit längerem renovieren lassen. In den nächsten Tagen wollte ich mir endlich mal einige Angebote von Malern einholen.”
    “So? Was wollen Sie denn verändern?"
    “Zum einen möchte ich die Zimmer etwas offener gestalten, damit das Haus ein wenig großzügiger geschnitten wirkt. Ältere Häuser haben fast immer eine etwas beengte Atmosphäre. Außerdem müssen das Badezimmer und die Küche renoviert werden. Sie wirken entsetzlich altmodisch. Ich weiß nicht, wie viel Aufwand damit verbunden sein wird. Allerdings hatte ich auch überlegt … das heißt, ich hatte mich gefragt, ob … ob es ein Problem wäre, wenn ich so lange ins Sand Castle ziehe, bis die gröbsten Arbeiten abgeschlossen sind. Ich werde einige Zeit lang weder das Badezimmer noch die Küche benutzen können, und das Hotel wäre die bequemste Lösung.”
    “Das wäre es wohl”, stimmte Hawk ihr zu und schälte einen weiteren Pfirsich, den er diesmal selber aß. “Nein, für mich wäre das kein Problem, wenn Sie darauf anspielen. Und ich glaube auch nicht, dass der Hotelmanager eine Mitteilung an die Chefetage von MMI machen wird, falls Sie deswegen besorgt sind.”
    “Genau das ist meine Sorge. Der Personalleiter hatte mir das bei meinem Vorstellungsgespräch sehr deutlich zu verstehen gegeben. Ich möchte nicht gegen irgendwelche ungeschriebenen Gesetze verstoßen.”
    “Stimmt. Aber was Sie da vorschlagen, hat nun wirklich
nichts
damit zu tun, im Kasino zu viel zu trinken oder zu spielen oder im Hotel ein Rendezvous zu arrangieren. Sie können das ruhig so machen, wie Sie es sich überlegt haben. Wenn irgendjemand etwas dagegen hat, werde ich mich schon darum kümmern.”
    “Danke, das ist sehr nett.” Leah fragte sich, ob sie noch einmal das Gespräch auf Merritt Marlowe bringen sollte, nachdem sie ihn am Tag zuvor über ihn ausgefragt hatte. Sie wollte nicht Hawks Misstrauen wecken. Andererseits musste sie mehr über ihren Großvater in Erfahrung bringen, und unter diesen Umständen würde ihre Frage sicherlich nachvollziehbar sein. “Ich habe gehört, Merritt Marlowe soll im Hotel leben.”
    “Ja, das erzählt man sich”, erwiderte Hawk nickend. “Es heißt, dass das oberste Stockwerk des Hotelflügels ein Penthouse beherbergt. Hinauf führen zwei Aufzüge, die beide nur mit einer Chipkarte und einem Zugangscode benutzt werden können. Es ist allerdings immer sehr schwierig, irgendetwas mit Sicherheit zu sagen, wenn es Merritt Marlowe angeht. So exzentrisch und zurückgezogen, wie er ist, könnte er ebenso gut in Wahrheit auf den Bahamas leben, während sich die Paparazzi im Sand Castle auf die Lauer legen und hoffen, ihn zu erwischen. Es ist Jahrzehnte her, dass er sich einverstanden erklärt hat, mit den Medien zu sprechen. Pressekonferenzen, zu denen er sich herabließ, fanden in sehr unregelmäßigen Abständen statt, und persönliche Interviews gab er noch seltener. Ich kann aber auch gut verstehen, warum er nicht in die Klatschspalten geraten will. Man muss sich ja nur ansehen, was man mit Lady Diana gemacht hat. Nachdem er die Medien so lange Zeit gemieden hat, kann ich mir gut vorstellen, dass ein aktuelles Foto von ihm ein Vermögen wert sein dürfte.”
    “Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.”
    Zum ersten Mal, seit sie sich ihrer Lebensaufgabe gewidmet hatte, wurde Leah von Zweifeln befallen. Hawks Erklärungen waren gar nicht so abwegig. Es
war
nur logisch anzunehmen, dass jemand, der so exzentrisch und verschlossen war wie ihr Großvater, die Medien um
jeden
Preis mied.
    Leah

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