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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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Erleichterung, unter die sich zugleich eine quälende Enttäuschung mischte, wünschte er ihr nur eine gute Nacht. Dann ging er zur Auffahrt, wo sein Thunderbird geparkt war. Leah stand in der offenen Tür und sah ihm nach, wie er einstieg und losfuhr. Erst als er außer Sichtweite war, ging sie zurück ins Haus, schloss ab und schaltete die Verandabeleuchtung aus.
    “Leah, du bist ein verdammter Dummkopf!” ermahnte sie sich, während sie ein wenig schläfrig gegen die Tür gelehnt dastand und sich die Ereignisse des abgelaufenen Tages durch den Kopf gehen ließ. “Mir ist völlig egal, wie du versuchen willst, eine persönliche Beziehung zu Hawk Bladehunter zu rechtfertigen. Du weißt doch ganz genau, dass dieser Codeknacker nur ein verdammter Vorwand ist! Du hast dich bis über den Kopf in diesen Kerl verliebt!"
    Sie schwieg einen Augenblick lang, dann murmelte sie trotzig: “Nein, das habe ich nicht … das habe ich nicht.”
    Erschrocken biss sie sich auf die Lippe. Mein Gott! Jetzt führte sie schon Selbstgespräche und widersprach sich dabei auch noch selbst. Wohin sollte das bloß führen? Vielleicht war sie
wirklich
im Begriff, den Verstand zu verlieren, weil sie sich auf ein tödliches Spiel eingelassen hatte und seit dem ersten Tag bei MMI mit Arbeit überschüttet wurde. Oder der Wein hatte ihr
doch
mehr zu schaffen gemacht, als es ihr bewusst geworden war. Als ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, hob sie eine Hand unwillkürlich zum Mund.
    Nein, es war ganz sicher nicht der Wein.
    Das, was sie schmeckte, war vielmehr Hawks anregendes Aroma.

DRITTES BUCH
    Hoher Einsatz

13. KAPITEL
    D as Sand Castle
    In der “Neon City”, im Südwesten, heute
    Leahs Hände zitterten vor Aufregung und Vorfreude, als sie mit einem Teppichmesser das Klebeband rings um die Kartons aufschnitt, die ein Kurierfahrer soeben pünktlich bei ihr abgeladen hatte.
    Nach den diversen Aufklebern auf den Paketen zu urteilen, enthielten sie die gesamte Spionageausrüstung, die sie im Internet bestellt hatte. In einem Anflug von Humor fragte sie sich, ob sie die Ausgaben wohl bei ihrer Einkommensteuererklärung geltend machen könnte, wenn sie behauptete, es handele sich um notwendige Geschäftsausgaben. Aber etwas sagte ihr, dass man das beim Finanzamt wohl kaum so sehen würde.
    Uncle Sam besaß eben überhaupt keinen Sinn für Humor.
    Sie öffnete einen Karton nach dem anderen und holte ihre Bestellungen heraus. Da sie nicht wusste, was sie wirklich benötigen würde, hatte sie eine ganze Palette von Produkten bestellt, darunter eine kleine Videokamera, einen Audioverstärker, einen winzigen Kassettenrekorder, ein Nachtsichtgerät sowie einen schwarzen Lederkoffer mit geschickt getarntem doppeltem Boden. Der sollte sich als besonders nützlich erweisen, wenn sie den Codeknacker aus dem MMI-Gebäude schmuggeln würde. Es war ja nicht so, dass sie ihn
stehlen
wollte. Sie würde ihn sich nur ausborgen und sofort zurückbringen, wenn sie ihn bei einem der beiden Privataufzüge eingesetzt hatte, die in die oberste Etage des Sand Castle fuhren.
    Der Plan war noch längst nicht ausgereift. Doch mit weiteren Fragen würde sie sich befassen können, wenn sie den Codeknacker erst einmal hatte.
    Eins nach dem anderen, sagte sie sich, und jetzt bloß nichts überstürzen.
    Für den Augenblick war es wichtig, dass sie eine Woche oder mehr im Hotel verbrachte, damit sie sich mit dem obersten Stockwerk befassen konnte, in dem sich Merritt Marlowe befand, sofern er überhaupt noch lebte. Und sie musste herausbekommen, wer sonst diese Privataufzüge benutzte.
    Wenn sie das erst einmal in Erfahrung gebracht hatte, wüsste sie auch, wer alles eine Chipkarte für die Aufzüge besaß. Erst dann konnte sie sich Gedanken darüber machen, wie sie sich die Karte am einfachsten aneignen könnte. Das würde zweifellos wesentlich schwieriger sein als der leihweise Diebstahl des Codeknackers.
    Obwohl niemand da war, der es hätte sehen können, wurde sie rot, als die Schuldgefühle sie überwältigten, weil sie Hawk für ihre Zwecke missbrauchen wollte. Es war falsch, das wusste sie tief in ihrem Inneren. Was das Ganze umso schlimmer machte, war die Erkenntnis, dass sie starke Gefühle für ihn entwickelt hatte, ganz gleich, wie sehr sie sich auch dagegen zu sträuben versuchte.
    Er hatte sich in dieser letzten Woche so rührend um sie gekümmert, dass Leah einfach nicht leugnen konnte, wie sehr sie die Zeit mit ihm genossen hatte. Wäre da nicht ihre

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