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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ein paar Minuten hin, doch hier ist nichts zu machen. Eine Möglichkeit wäre noch, die Datei ans BKA zu schicken, die Spezialisten dort arbeiten mit Hochleistungsrechnern … «
    »Nein, lassen Sie’s gut sein. Danke für Ihre Hilfe. Es könnte aber sein, dass wir Sie noch mal brauchen.«
    »Kein Problem.«
    Durant legte auf und sah in die Runde. »Also, gehen wir an die Arbeit. Als Erstes nehmen wir uns noch mal in aller Ruhe die Akten vom Winter vor und vergleichen die Fotos mit dem aktuellen. Ich möchte, dass wir bestens vorbereitet sind.«
    Etwa zwei Stunden später ging bei Berger ein Anruf ein. Er machte sich während des Gesprächs Notizen, runzelte ein paarmal die Stirn, doch sonst ließ er sich keine Gefühlsregung anmerken und bedankte sich zum Schluss.
    »Das war ein Herr Körber vom Brecht-Gymnasium, er ist der Direktor. Eine Lehrerin wird seit heute Morgen vermisst, eine gewisse Svenja Martens.«
    Er sah bedeutungsvoll in die Runde.
    »Svenja Martens?«, sagte Hellmer mit zusammengekniffenen Augen. »Svenja Martens gleich SM. Wow«, stieß er beinahe ungläubig hervor. »Wo wohnt sie?«
    »Lassen Sie mich erst kurz berichten, was dieser Körber mir erzählt hat. Frau Martens hätte heute mit ihrem Abiturkurs eine Deutsch-Klausur schreiben müssen, aber sie ‘ist nicht zum Unterricht erschienen. Da sie jedoch als äußerst zuverlässig gilt und bisher noch nie gefehlt hat, hat man versucht, sie telefonisch zu erreichen, doch weder übers Festnetz noch mobil ist das bis jetzt gelungen. Sie kennen das ja, Anrufbeantworter, Mailbox. Es ist auch jemand zu ihrer Adresse gefahren, aber alles, was man vorgefunden hat, waren heruntergelassene Rollläden, und auf mehrfaches Klingeln hat niemand reagiert. Mehr weiß ich bis jetzt nicht, alle relevanten Fragen können Sie nachher in der Schule stellen. Hier ist die Adresse, Frau Martens wohnt in Unterliederbach. Ich werde einen Schlüsseldienst anfordern. Das war’s, an die Arbeit. Frau Durant und Herr Hellmer fahren zu der angegebenen Adresse, Herr Kullmer und Frau Seidel halten sich bereit, um notfalls gleich in die Schule zu fahren. Alles klar?«
    Julia Durant und Frank Hellmer begaben sich zu ihrem Dienstwagen und machte sich auf den Weg nach Unterlierbach.
    Hellmer fuhr, Durant hatte die Heizung hochgestellt und klickte aus dem Seitenfenster.
    »Sollte die Martens die Tote auf dem Foto sein, dann hat der Täter uns die E-Mail von ihrem Computer aus geschickt«, sagte sie, während die graue Landschaft mit den blattlosen Bäumen an ihr vorüberzog.
    Es hatte wieder geregnet, der letzte Sommer war kein richtiger gewesen, dafür hatte der Herbst früh eingesetzt. Und dann kam der Urlaub. Sie hatte in Wasser gebadet, wie sie es zuvor noch nie gesehen hatte, nur in Prospekten, doch die Wirklichkeit hatte all ihre Vorstellungen bei Weitem übertroffen. Zwei Wochen an einem der schönsten Flecken der Erde, mit einer Flora und Fauna, die unvergleichlich waren und sie für die wenigen Tage glauben ließen, dass es doch eine schöne, friedliche Welt außerhalb von Frankfurt gab.
    Und nun war sie hier und wurde schon an ihrem vierten Tag mit etwas konfrontiert, das über ihr Vorstellungsvermögen hinausging, das die Seychellen auf einmal in unerdenklich weite Ferne rücken ließ und ihr klarmachte, dass das richtige Leben, ihr Leben, sich in Frankfurt abspielte. Hier lebte sie seit nunmehr zwölf Jahren, hier arbeitete sie, und allmählich begann sie auch in dieser Stadt Wurzeln zu schlagen. Sie hatte in Frank und Nadine Hellmer sehr gute Freunde und in Georg Meister einen Mann, der ihr das Gefühl gab, sie wirklich zu lieben. Er schickte ihr hin und wieder Blumen, ja, überhaupt geizte er nicht mit Geschenken, führte sie ab und zu aus, war hilfsbereit und zuvorkommend, auch wenn er bisweilen sehr eigenwillig war, vor allem, wenn er seine Telefone abstellte und manchmal tagelang nicht zu erreichen war. Aber er hatte es ihr erklärt, und sie hatte seine Begründung verstanden und akzeptiert. Und wenn ihr doch einmal die Decke auf den Kopf fiel, was immer noch zu häufig vorkam, dann griff sie zum Telefon, um mit ihrem Vater zu sprechen. »Und?«
    »Nichts und. Ich hab mir nur überlegt, wer eine solche Unverfrorenheit und Kaltblütigkeit besitzt, so was zu machen. Und ich frag mich noch immer, warum er mir diese Mail zukommen ließ. Warum?« Hellmer schüttelte den Kopf und antwortete mit einer Gegenfrage: »Weil er dich kennt?«
    »Alle Killer, die ich bis jetzt

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