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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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kennengelernt habe, sitzen ein. Mir ist das alles ein bisschen zu hoch. Ich frag mich außerdem, warum er, wenn es sich um unsern Wintermörder handelt, sich erst jetzt mit mir in. Verbindung setzt.«
    »Julia, du zerbrichst dir schon wieder den Kopf über Dinge, die wir wohl erst nach und nach auflösen können . Jetzt schauen wir erst mal, dass wir ins Haus kommen und ob das Foto mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Und danach gehen wir Schritt für Schritt vor. Okay?«
    »]a, schon gut. Du kennst mich doch, wenn’s bei mir anfängt zu rotieren, kann ich’s nicht mehr stoppen. Sorry.«
    Sie zündete sich eine weitere Zigarette an, die dritte oder vierte an diesem noch jungen Tag, obwohl sie es im Urlaub geschafft hatte, ihren Konsum auf maximal fünf herunterzuschrauben. Doch sie war nervös, und wie immer in solchen Situationen war der Griff zur Zigarette fast zwanghaft.
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich kann dich ja verstehen. Ich glaub, wenn mir jemand so was schicken würde, würde ich auch erst mal ins Grübeln geraten. Sieht’s so, vielleicht ist er ein Fan von dir«, sagte er mit einem breiten Grinsen.
    »Scherzkeks!«, entgegnete sie ungehalten. »Außerdem, welcher Bulle hat schon Fans? Ich kenn jedenfalls keinen einzigen.«

Donnerstag, 11.10 Uhr
    Nach einer Viertelstunde hatten sie die angegebene Adresse im Nachtigallenweg erreicht. Obwohl es mitten am Tag war, schien die Gegend wie ausgestorben, was Durant und Hellmer sofort auffiel.
    »Wie mag es wohl nachts hier aussehen?«, fragte er Durant, als sie ausgestiegen waren. »Noch toter?«
    »Hör auf mit deinen Witzen mir ist heut nicht danach.« Durant wirkte sichtlich angeschlagen. Sie hatte sich den Tag ganz anders vorgestellt, aber wie so oft war alles über den Haufen geworfen worden - mit einer Mail von einem Unbekannten, der ihr ein Foto geschickt hatte, das kaum noch Fragen offen ließ.
    Sie gingen durch die Hofeinfahrt und sahen nach, ob sich die Garage öffnen ließ, vergeblich. Hellmer klingelte Sturm, nichts. Er steckte die Hände in die Jackentasche und sagte: »Hoffentlich kommt der Schlüsselmensch bald, ich hab keine Lust, mir den Arsch abzufrieren.«
    Durant reagierte nicht darauf. Sie ging um das Haus herum, nicht ein Fenster ohne heruntergelassenen Rollladen. Als sie zurückkam, war der Mann vom Schlüsseldienst eingetroffen. Er stellte seinen schweren Werkzeugkoffer ab und machte sich wortlos an die Arbeit. Nach eingehender Begutachtung sagte er: »Das ist ein hypermodernes Sicherheitsschloss, absolut einbruchsicher. Dauert noch’n Augenblick, ich muss das komplett aufbohren, und das geht nicht mal so auf die Schnelle.«
    »Schon gut, beeilen Sie sich trotzdem.«
    Durant rauchte, Hellmer stand an das Geländer geleimt und beobachtete die Gegend. Er holte ein Notizbuch aus seiner Jackentasche und schrieb einige Eindrücke auf, die er in den letzten Minuten gesammelt hatte, über die Umgebung, die Nachbarhäuser, die Straße und natürlich das Haus. Er war wie Durant um das Haus herumgegangen und fragte sich wiederholt, wie sich eine Lehrerin ein solches Haus leisten konnte. Nach zehn Minuten war das Schloss geknackt, die Tür ließ sich aufstoßen.
    Durant und Hellmer bedankten sich bei dem Mann und verabschiedeten sich von ihm. Sie gingen hinein, fanden den Lichtschalter und zogen, nachdem sie die Tür wieder angelehnt hatten, blaue Plastikgamaschen und weiße Latexhandschuhe über, um keine Spuren zu verwischen oder eigene zu hinterlassen. Sie inspizierten zunächst das Erdgeschoss, nahmen einen süßlichen Geruch wahr und sahen sich wortlos an.
    Hellmer zuckte nur vielsagend mit den Schultern. »Hast du die Kamera über der Eingangstür gesehen?«, fragte Durant, als sie in jedes Zimmer geblickt hatten. »Sicher, Aber ich wette, wir finden kein Band. Gehen wir mal nach oben.«
    Durant erwiderte nichts darauf. Sie begaben sich in den ersten Stock. Schon unten war ihr aufgefallen, dass alles in hellen, modernen Tönen eingerichtet war, von den Möbeln über den Fußboden bis zu den Wänden. Modern, gemütlich und sehr exklusiv. Zu exklusiv für eine Lehrerin, dachte sie. Aber vielleicht hat sie ja reiche Eltern. - Nun, wir werden sehen.
    Auch im ersten Stock ein ähnliches Bild, hell, freundlich, einladend. Hier war der süßliche Geruch noch etwas intensiver. Sie stießen die erste Tür auf, hinter der sich eine Art Bibliothek befand, nicht sehr groß, aber mit Bücherregalen, die maßgefertigt schienen und die

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