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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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falsch? Und dass ihr Bullen durch die Bank weg Unschuldslämmer seid, das könnt ihr jedem erzählen, nur mir nicht«, sagte Andrea Sievers. »Und was ist mit einem Metzger?« Sievers wiegte den Kopf hin und her und antwortete nach 98 einer Weile: »Weiß nicht, aber so einer würde mit ziemlicher Sicherheit grober vorgehen, was das Entnehmen der Organe betrifft, damit wir uns nicht missverstehen. Die ganze Sauerei hier, das sieht natürlich aus wie ein Schlachtfest, was es für den Typ wahrscheinlich auch war, aber beim Uterus, dem Ovarium und den Tuben ist er extrem gründlich und sorgfältig vorgegangen. Ich würde mal sagen, das zeugt von einem Perfektionisten. Aber lass mich erst mal die Dame etwas näher anschauen.«
    »Wie lange ist sie schon tot?«
    »Meine Güte, kannst du mir nicht mal wenigstens ein paar Sekunden Zeit geben?« Und nach zwei Minuten: »Schwer zu sagen, aber ich schätze irgendwann gegen Mitternacht, plus minus zwei Stunden. Sorry, ich weiß, das genügt dir nicht, mir auch nicht, aber sie ist förmlich ausgeblutet, dazu ist es hier drin sehr warm, und daher ist der Todeszeitpunkt erst nach einer eingehenderen Leichenschau zu bestimmen … «
    »Ich stell vielleicht blöde Fragen«, sagte Durant und tippte sich ‘an die Stirn. »Die Mail wurde um dreiundzwanzig Uhr dreiundvierzig verschickt und … «
    »Was für eine Mail »Ich habe heute eine Mail mit einem Foto von ihr bekommen.«
    »Aha. Dann wurde sie Pi mal Daumen so gegen elf ermordet..
    »Wann können wir mit einem ersten Bericht rechnen?«, fragte Durant.
    »Ach Julia, gib mir doch ein wenig Zeit. Ihr wollt immer alles so schnell wie möglich haben, aber ich sag dir gleich, vor morgen ist nicht. Was ich dir aber jetzt schon sagen kann, ist, dass der Schnitt durch die Kehle zu neunundneunzig Prozent die Todesursache war. Alles andere hat er danach gemacht.«
    »Bist du sicher?«, fragte Durant zweifelnd. »Ein Schnitt durch die Kehle hätte doch gespritzt wie verrückt. Das wäre doch bis zur Decke hoch und an die Wände und den Schrank und… «
    Andrea Sievers unterbrach ihren Redefluss mit einer Handbewegung, machte ein nachdenkliches Gesicht und meinte: »Du hast recht, es ist nur Blut um die Leiche herum, aber es sind keine Spritzer auszumachen. Und natürlich Blut auf dem Bett, als er sie aufgemacht hat.« Sie schürzte die Lippen und fuhr fort: »Was will uns das sagen? Dass er ihr die Kehle erst später durchtrennt hat?« Sie hob die Schultern und schaute etwas ratlos drein: »Du musst dich wohl oder übel bis nach der Obduktion gedulden.«
    »Könnte er sie bei lebendigem Leib … ?«
    »Nee, es sei denn, er hat sie vorher betäubt… «
    »Und wenn doch?«
    »Denk lieber nicht drüber nach, sonst wird dir schlecht. Dann wäre er wirklich der größte Sadist, den ich mir vorstellen kann. Nein«, Andrea Sievers schüttelte energisch den Kopf, »er hat sie schlimm zugerichtet, aber ich glaube, aufgeschnitten hat er sie erst, als sie schon tot war. Aber noch mal, gedulde dich, bis wir sie obduziert haben. Naja, ein bisschen Arbeit hat er uns ja schon abgenommen«, sagte sie mit ihrem typischen Humor, den Außenstehende nicht verstanden hätten, der aber Durant trotz der makabren Szenerie zum Schmunzeln brachte. Andrea Sievers, Bock, Morbs und all die andern aus der Gerichtsmedizin verfügten über diesen bisweilen abstrusen und für Außenstehende nicht nachzuvollziehenden Humor. Und nach einem weiteren intensiven Blick auf die Tote fragte Sievers wie beiläufig: »Hat das was mit den Morden von vor ein paar Monaten zu tun?«
    »Möglich, Aber auch das wirst du uns mitteilen. Ich verlass mich auf dein Gespür«, sagte Durant. »Ciao und beeilt euch, damit wir was in den Händen haben.«
    »Willst du den mitnehmen?«, fragte Sievers grinsend und deutete auf den Uterus.
    »Ich hab selber einen. Bis dann.«
    »Warte noch kurz. War sie ‘ne Hure?«
    »Möglich. Aber eigentlich war sie Lehrerin. Brecht-Gymnasium, Oberstufe.«
    »Schicke Lehrerin, zu Lebzeiten. Und jetzt verschwinde, damit ich meiner Tätigkeit nachgehen kann. Ach ja, nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich hab gehört, du warst in Urlaub. Ich hab nämlich versucht, dich zu erreichen.«
    »Man gönnt sich ja sonst nichts. Jetzt bin ich aber endgültig weg.. Und zu Platzeck von der Spurensicherung: »Alles, was mit Computer zu tun hat, sofort rüber ins Präsidium und untersuchen lassen. Auch Adressbücher, Terminplaner et cetera pp., du weißt

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