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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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lange unterrichtete sie an dieser Schule, wie stehen oder standen die Schüler zu ihr, gibt es Kollegen, zu denen sie einen besonderen Draht hat oder hatte oder mit denen sie sogar befreundet ist beziehungsweise war?«
    Körber lehnte sich zurück und antwortete ruhig und gelassen: »Frau Martens unterrichtete seit gut zwei Jahren an unserer Schule. Sie war bei den Schülern sehr beliebt, weil sie etwas unkonventionelle Lehrmethoden anwandte, die sehr gut angenommen wurden. Ob sie mit Kollegen befreundet war, kann ich leider nicht beurteilen, da ich über das Privatleben des Lehrkörpers nicht unterrichtet bin. Jeder hat ein Recht auf Privatleben, wenn Sie verstehen.«
    Etwas irritierte Durant an dieser Aussage, vor allem, wie er das Wort Privatleben betonte.
    »Sicher, aber wir sprechen von dem Mord an einer jungen und zudem sehr hübschen und attraktiven Lehrerin Ihrer Schule. Und daher ist es für mich wichtig zu wissen, ob jemand von hier sie näher kannte. Was ist mit Ihnen?«, fragte Durant und sah Körber direkt in die Augen, ein Blick, dem er nicht lange standhielt.
    »Was soll mit mir sein?«
    »Wie gut kannten Sie sie?«
    »Nur beruflich, um das klarzustellen. Sie kam an unsere Schule, weil sie ausgezeichnete Referenzen vorzuweisen hatte … «
    Durant hob die Hand. »Wenn ich Sie unterbrechen darf, wie alt ist Frau Martens?«
    »Ich müsste nachschauen«, sagte er und zog eine Schublade heraus, in der sich unter anderem die Personalakten befanden. »Frau Martens ist neunundzwanzig Jahre alt. Geboren am 13. Juni 1976. Aber das müssten Sie doch selbst schon herausgefunden haben.«
    »Diese Informationen bekommen wir nachher auf den Tisch. Im Augenblick ist die Spurensicherung vor Ort. Ist es nicht ungewöhnlich, dass eine solch junge Lehrerin bereits mit siebenundzwanzig an einem Gymnasium unterrichtet? Entschuldigen Sie die Frage, aber meine Schulzeit liegt lange zurück.«
    »Oh, das hätte ich nun nicht gedacht«, erwiderte Körber anerkennend nickend, ein Kompliment, mit dem Julia Durant nicht gerechnet hatte und das ihm wieder ein paar Sympathiepunkte einbrachte. »Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen, es ist nicht ungewöhnlich, wenn auch eher selten. Frau Martens hat ihr Abitur im zarten Alter von siebzehn bestanden und war mit kaum dreiundzwanzig Jahren schon Lehrerin an einer Gesamtschule, bevor sie zu uns kam. Sie war hochbegabt und extrem ehrgeizig, aber nicht im negativen Sinn, damit Sie mich nicht falsch verstehen. Sie hatte es nicht nötig, sich profilieren zu müssen, sie wusste sehr genau, welche Fähigkeiten sie hatte.«
    »Und die waren?«
    »Durchsetzungsvermögen, aber immer mit einem gewissen Charme, speziell bei den Schülern.«
    »Und bei den Lehrern?«
    »Sie war anpassungsfähig«, sagte er nur, ohne Durant dabei anzusehen.
    »Wie standen Sie zu ihr?«
    »Wie habe ich diese Frage zu verstehen?«
    »Mochten Sie sie als Person oder als Lehrerin oder … ?«
    »Oder was?«, fuhr Körber sie sichtlich erregt an, als hätte Durant ihn gefragt, ob er ein Verhältnis mit Svenja Martens hatte. »Ich weiß zwar nicht, was Sie mit dieser Frage bezwecken, aber ich habe Sie respektiert, sowohl als Person als auch als Lehrerin. Nicht mehr und nicht weniger. Stellen Sie eigentlich immer solche Fragen?«
    »Nur, wenn es darum geht, einen Mörder zu finden.«
    »Und Sie meinen damit hier an dieser Schule Erfolg zu haben?« Körber lachte auf und schüttelte den Kopf. »Frau Durant, ich kenne meine Kollegen, und von denen kommt keiner in Frage. Da müssen Sie schon woanders suchen.«
    »Ach wissen Sie, manchmal sind Menschen nur sehr schwer zu durchschauen, und wir haben schon Täter festgenommen, von denen niemand auch nur im Geringsten vermutet hätte, dass sie einen Mord begehen könnten.«
    »Mag sein, trotzdem können Sie sich die Mühe in diesem Fall sparen. Ich kenne alle Lehrer und …«
    »So gut wie Frau Martens?«, fragte Durant ironisch. »Und außerdem, wenn Sie behaupten, über das Privatleben Ihrer Lehrer nichts zu wissen, wie können Sie dann sagen, dass … «
    »Ich muss mir das nicht anhören!«, brauste Körber auf. »Doch, das müssen Sie«, entgegnete Durant mit stoischer Ruhe. »Und jetzt noch einmal meine Frage: Wie gut kannten Sie Frau Martens? Ich hatte schon einige Male an Schulen zu tun und weiß, dass auch Lehrer nur Menschen sind, sich aber manchmal wie Götter aufführen. Menschen wie Sie und ich eben. Habe ich mich klar ausgedrückt? Also, würden Sie mir jetzt

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