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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Glückspilz, aber nun war diese Tochter da, lebte bei ihnen zu Hause, lachte, krabbelte und entwickelte sich scheinbar normal, und doch wussten die Hellmers, dass sich mit ihrer Geburt alles verändert hatte. Aber erst die kommenden Jahre würden zeigen, inwieweit das Mädchen mit dem hübschen Namen das Leben seiner Eltern beeinflussen würde.
    »Du warst ewig nicht bei uns«, bemerkte, er, während er auf die Uhr schaute. »Tut mir leid, aber … Was macht ihr heute Abend? Oder morgen?«
    Hellmer lachte kehlig auf und meinte: »Was sollen wir schon machen? Wir sind natürlich zu Hause, wie immer,«
    »Also gut, dann heute Abend. Einverstanden?«
    »Nadine wird sich freuen.«
    »Und du?«
    »Ich seh dich doch fast jeden Tag«, sagte er gequält grinsend. »Na endlich, das hat aber gedauert.« Er sah die Autos mit den Männern und Frauen von der Spurensicherung und dem Fotografen vorfahren, und kurz darauf erschien Andrea Sievers von der Rechtsmedizin.
    »Na, ihr beiden«, wurden Durant und Hellmer von Sievers begrüßt, »habt ihr was Schönes für mich?«
    »Ich weiß nicht, was du unter schön verstehst«, entgegnete Durant, die diesmal den Humor von Andrea Sievers nicht teilen konnte, »aber das da oben entspricht nicht gerade meinem Sinn für Ästhetik.«
    »O sorry, so schlimm?«
    »Schlimmer,« - »Uups, wenn du das sagst, klingt es ziemlich ernst. Na dann will ich mir die Dame mal anschauen.« Alle bis auf Hellmer gingen in den ersten Stock. Durant blieb in der Tür stehen und wartete auf die Reaktion von Andrea Sievers.
    »Mein lieber Scholli, da hat aber jemand ziemlich schlechte Laune gehabt«, sagte sie nach einer ersten Begutachtung trocken. Durant musste jetzt doch unwillkürlich auflachen, während einer der Männer von der Spurensicherung gleich wieder nach draußen rannte und in der Toilette verschwand und sich übergab. »Da hat wohl jemand einen schwachen Magen. Naja, ist auch nicht gerade ein schöner Anblick.«
    »Kannst du schon irgendwas sagen?«, fragte Durant und trat näher.
    »Was meinst du?«
    »Was ist das auf dem Bett?«
    Sievers antwortete nach einem fachmännischen Blick: »Gebärmutter und Eierstöcke. Wie’s aussieht, war da ein Fachmann am Werk.« Sie wollte bereits danach greifen, als ein unmissverständliches »Stopp« sie daran hinderte.
    »Immer schön der Reihe nach. Erst die Fotos, dann dürfen Sie wieder ran«, sagte der Fotograf und bedeutete allen, das Zimmer zu verlassen. »Ist etwas verändert worden?«
    »Nein«, antwortete Durant kopfschüttelnd. »Hoffentlich«, murmelte er und schoss eine ganze Serie von Fotos und videografierte anschließend noch den Tatort, während Durant und Sievers an den Türrahmen geleimt dastanden und ihn beobachteten.
    Nach fünf Minuten sagte er zu Andrea Sievers: »So, fertig, sie gehört Ihnen.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Sievers und lächelte dem Fotografen charmant zu, um sich gleich darauf der toten Svenja Martens zu widmen. »Also, die Gebärmutter und die Eierstöcke. Ein sehr sauberer Schnitt. Könnt ich kaum besser.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Durant mit hochgezogenen Brauen.
    »Julia, wer immer das gemacht hat, muss etwas von Medizin verstehen. Ein Arzt, ein Chirurg, ein Medizinstudent frühestens ab dem sechsten oder siebten Semester … «
    »Bist du sicher? « Durant sah Sievers zweifelnd an. »Nein, bin ich nicht, ist nur ‘ne Vermutung. Es soll aber auch Laien geben, die sich durch sämtliche medizinische Literatur blättern und so lange an zum Beispiel toten Objekten rumschnippeln, bis sie den Dreh raushaben, wenn du verstehst.«
    »Was meinst du mit toten Objekten?«
    »Leichenschändung. Gab’s in der letzten Zeit irgendwelche diesbezüglichen Vorfalle«. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Könnte auch sein, dass derjenige sich künstliches Material beschafft hat, wie wir’s für die Studenten auch an der Uni haben. Möglich ist auch, dass er schon mal bei Sektionen dabei war und sehr genau aufgepasst hat.«
    »Moment, bei einer Sektion darf doch nicht Hinz und Kunz zugegen sein. Das würde ja unter Umständen ‘bedeuten, dass es einer aus unsern Reihen ist.«
    »Ich weiß nicht, was du unter unsern Reihen verstehst, aber ein Rechtsmediziner war’s garantiert nicht, die kenn ich alle. Wir schnippeln so viel an Leichen rum, ‘nee, da braucht man so was nicht auch noch. Such woanders. Könnte doch auch einer von euch sein, ihr müsst doch regelmäßig bei uns euer Wissen auffrischen. Oder seh ich das

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