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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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der Frau. Sie war laut Hilde Jahns Aufzeichnungen sein erstes Opfer gewesen: Unfall mit Fahrerflucht.
    Die Situation wurde immer aussichtsloser. Natürlich würde die Polizei zuerst an der von ihr angegebenen Adresse suchen und erst danach Brenneis’ Wohnung auf den Kopf stellen. Nur würde sie dann schon tot sein.
    » Sie können nicht in Ihre Wohnung zurück, das muss Ihnen klar sein. Der Mord an mir wird Ihr letzter sein, Brenneis. Ganz Wien ist hinter Ihnen her«, behauptete sie.
    Er grinste bösartig. » Lassen Sie das mal meine Sorge sein.«
    » Sie sind ein Monster.«
    Sarah ließ den Kopf hängen. Sie dachte an Chris, der jetzt auch seine große Schwester verlieren würde, an ihre Eltern, die zwar auf demselben Friedhof, aber in einem anderen Grab als sie beerdigt waren, an Gabi, die nie von ihr den Namen des Mörders ihrer Mutter erfahren würde. Sie würde nie wieder den Sonnenaufgang sehen, nie wieder auf dem Brunnenmarkt einkaufen, nie wieder Marie streicheln. All diese Gedanken legten sich schwerer auf ihre Brust als der Gedanke an den Tod selbst. Sie begann hemmungslos zu weinen.
    Durch den Weinkrampf verlor Brenneis die Geduld. Er riss sie grob an ihrem Arm in die Höhe.
    » Jetzt reicht’s. Zeit zu sterben, immerhin muss ich den armen Mann, der im Moment in Ihrem Sarg liegt, auch noch würdig bestatten.« Er zerrte sie in Richtung Sarg und hob den Deckel an. » Bedanken Sie sich bei dem netten Herrn dafür, dass er Ihnen Platz macht.«
    Sarah wollte nicht hineinsehen. Eine Leiche im Leben reichte völlig. Aber Brenneis packte sie am Hinterkopf und drehte sie so herum, dass sie gezwungen war, in den Sarg zu sehen.
    Der Mann schien lediglich zu schlafen. Er sah fast wie eine blasse Kunstfigur aus. Das Bestattungsinstitut hatte gute Arbeit geleistet.
    In diesem Augenblick glaubte Sarah ein Geräusch zu hören. Es klang, als würde draußen jemand umhergehen, um das Gebäude herumschleichen.
    » Hilfe!«, schrie sie, so laut sie konnte. Brenneis schien eine Sekunde überrascht. Ihre Chance. Sie wandte sich aus seinem Griff, warf dabei eine weitere Kerze um. Sie fiel auf einen Kranz. Die Flamme erfasste den Trauerflor. Sarah rannte auf die andere Seite des Sarges. Brenneis folgte ihr, versuchte sie zu fassen. Sie wirbelte herum, holte aus und trat ihm, so fest sie konnte, in die Leistengegend. Brenneis schrie auf und ging in die Knie.
    » Hilfe!«, schrie sie noch einmal.
    In diesem Moment wurde die Tür der Aufbahrungshalle aufgestoßen. Schwarz vermummte Männer mit Helmen stürmten die Halle, einer packte sie um die Hüfte und riss sie zur Seite. Seine Kollegen zielten auf den am Boden liegenden Brenneis. Die Polizisten der Cobra legten dem Amtsrat Handschellen an. Der Mann, der sie zur Seite gezogen hatte, machte sich an ihren Fesseln zu schaffen. Wenige Augenblicke später waren ihre Hände frei.
    » Um ein Haar hätte ich Sie doch noch vom Gehsteig gekratzt.«
    Sarah drehte den Kopf. Neben ihr stand Martin Stein. Er fuhr sich mit der Hand über seine Glatze. Sie fiel ihm um den Hals und brach erneut in heftiges Weinen aus. Schweigend hielt er sie fest, bis der erste Anfall von Erleichterung vorbei war.
    » Wie haben Sie mich gefunden?«
    Ein Arzt des Roten Kreuzes kam auf sie zu, zwang sie auf einen Stuhl in der ersten Reihe, legte eine Blutdruckmanschette an, fühlte ihren Puls und leuchtete ihr in die Augen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie am ganzen Körper zitterte. Brenneis wurde hinausgeführt. Der Arzt spritzte ihr etwas.
    » Nun, geht es wieder?«, fragte Stein und setzte sich neben sie.
    Sarah nickte stumm.
    » Sie zu finden, war anfangs nicht ganz einfach. Nachdem Sie sich bei Conny nicht wegen des Artikels gemeldet haben, hat diese bei Gruber und Kunz Alarm geschlagen. Und die haben dann uns alarmiert. Wir hatten Brenneis zu diesem Zeitpunkt bereits im Visier.«
    » Wallner«, unterbrach Sarah.
    » Genau. Wallner. Er hat eine umfassende Aussage gemacht. Die Überprüfung der Adresse auf der Visitenkarte hat uns verraten, dass das Haus seit Jahren leer steht und der Tante von Brenneis gehörte.« Sarah kannte die Geschichte, hörte nicht mehr zu, sah nur noch Chris, der sich durch die Polizisten zu ihr durchkämpfte. Er war blass, hatte rot geheulte Augen. Stein nickte mit dem Kopf in Richtung Chris. » Ihr Bruder hat gemeint, dass Sie sicher am Friedhof vorbeisehen würden, wenn Sie einen Termin in Hütteldorf haben.«
    Chris riss Sarah vom Sessel hoch und umarmte sie fest. » Mein

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