Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous
Bender. Morgen Nachmittag. Sagt Ihnen der Name Franz Münch etwas? Die gute Dame hat ein Vorstellungsgespräch bei mir.« Er ließ ihre Haare los, führte seine Lippen nah an ihr Ohr heran und flüsterte: » Ich werde mir für sie etwas Besonderes ausdenken. Ein langsamer Tod wird es sein. So wie bei Ihnen, meine Liebe. Ersticken. Das dauert seine Zeit. Kennen Sie den Ablauf des Erstickens? Zuerst werden Sie panisch um sich schlagen, danach kommt die Erkenntnis, dass Sie auf alle Fälle sterben werden und nichts dagegen tun können, und schließlich schnappen Sie nur noch nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Da haben Sie dann schon fast das Finale erreicht.« Brenneis lehnte sich wieder zurück und musterte sie.
» Das ist doch krank«, krächzte Sarah. Ihre Stimme versagte. Tränen liefen über ihre Wangen.
Brenneis sah auf die Uhr. » Was, so spät ist es schon? Jetzt hätten wir beide uns doch tatsächlich verplaudert. Na ja, das Thema ist ja auch unerschöpflich, finden Sie nicht?« Er schien für einen kleinen Moment ein wenig zu zittern. » Bringen wir das Spiel zu Ende.« Er griff in die Jackentasche, holte ein Tuch und eine Flasche hervor, tränkte das Tuch. » Schlafen Sie schön. Wenn Sie das nächste Mal aufwachen, liegen Sie auf weißem Samt gebettet, nur der Prinz, der Sie rettet, wird leider fehlen.« Er stand auf und ging auf Sarah zu.
» Hilfe!«, brüllte sie verzweifelt.
23
Sarah nahm all ihre verbliebene Kraft zusammen, sprang auf, war mit wenigen großen Schritten beim Sarg und hielt ihre gefesselten Hände über die Flammen einer Kerze.
Bitte, bitte, geh auf!, betete sie stumm. Sie spürte die Hitze auf ihrer Haut, die Tränen auf ihren Wangen. Ihr war schlecht. Sie beugte sich nach vorne, erbrach sich, richtete sich auf, hielt die Fesseln wieder über die Flamme.
» Na, da ist ja jemand ziemlich aufgeregt«, sagte Brenneis kalt. » Jetzt müssen wir etwas schneller machen, denn die Sauerei muss ich ja noch wegwaschen, bevor die Trauergäste kommen.« Er schüttelte den Kopf, als habe er soeben ein unartiges Kind getadelt, das sich verbotenerweise den Bauch mit Süßigkeiten vollgestopft hatte, bevor das Mittagessen auf dem Tisch stand. » Haben Sie schon einmal etwas von feuerfesten Stricken gehört?«
Sarah starrte auf ihre Fesseln, behielt sie dennoch über der Flamme.
» Sparen Sie sich die Kraft. Bleiben Sie ganz ruhig, atmen Sie flach. Das wird Ihnen später im Sarg garantiert um ein paar Minuten das Leben verlängern.«
» Hilfe!«, schrie Sarah noch einmal laut.
Heißes Wachs tropfte auf ihre Hände.
Brenneis stand vor ihr, hatte die Hände verschränkt und beobachtete, wie sie verzweifelt um ihr Leben kämpfte. Offensichtlich genoss er das Schauspiel. Sollte sie betteln? War es das, was er wollte?
Langsam begann Brenneis, Sarah und den Sarg zu umkreisen, das Tuch hielt er fest in der Hand. Automatisch wich sie einen Schritt zurück, stieß die Kerze um. Die Flamme erlosch.
Scheiße.
Sie lief zur nächsten Kerze, zerrte an ihren Fesseln. Nichts bewegte sich. Woraus waren diese Dinger gemacht?
Schweigend trat Brenneis ganz dicht an Sarah heran, legte die Finger um ihren Unterarm. Er ergriff ihren Zeigefinger und hielt ihn direkt in die Flamme. Sarah schrie laut auf. Der Schmerz fuhr ihr bis unter die Kopfhaut. Sie versuchte seinem Griff zu entkommen. Aber er drückte nur umso fester zu, zog den Finger aus der Flamme und führte sie zurück zu ihrem Stuhl.
» Hat man Ihnen nicht erklärt, dass man nicht mit Feuer spielt, dass so etwas gefährlich ist?«
» Warum tun Sie das?«, fragte Sarah tonlos, und plötzlich fiel ihr etwas ein. Warum sie nur nicht gleich daran gedacht hatte. » Die Polizei wird uns schon suchen. Wallner hat heute ausgepackt. Er weiß von den Morden, er hat Katharina Mohn alles erzählt.«
Doch Brenneis reagierte nicht.
» Haben Sie gehört, Brenneis? Sie haben keine Chance! Die Polizei sucht schon nach mir.«
» Und wo wird sie suchen?«, fragte er mit zynischem Unterton. » Wenn sie zu jener Adresse fährt, die auf der Visitenkarte steht, wird sie ein leeres Haus vorfinden. Die Besitzerin ist vor wenigen Monaten gestorben. Sie kennen übrigens ihren Namen.«
Sarah sah ihn fragend an.
» Renate Gaber. Der Zusammenstoß mit einem Auto hat die arme Frau aus dem Leben gerissen.« Er schüttelte den Kopf. » Ist das nicht ein böser Zufall? Ihre Eltern sind doch auch bei einem Autounfall ums Leben gekommen.«
Sarah erinnerte sich an den Namen
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