Toedliches Vorspiel - Roman
um den Schreibtisch herum und beugte mich über Chads rechte Schulter.
»Siehst du, das ist das Programm.« Er öffnete Dateien und beschrieb die Funktionen.
Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, während ich fieberhaft nachdachte. Wie könnte ich ihn dazu bringen, die Fußballbücher zu öffnen? Denk nach! »Chad, kann man damit die Bücher für zwei Unternehmen führen? Ich meine, wie zum Beispiel für deine Versicherungsagentur und dann noch für ein anderes Geschäft?«
Er lehnte sich zurück, um mich anzusehen, dabei berührte er aus Versehen mit dem Gesicht meinen Busen.
Ich widerstand dem Bedürfnis zurückzuzucken und zwang mich, ihn anzulächeln. Ich erinnerte mich nicht daran, Chad jemals so körperlich aggressiv erlebt zu haben. Ich nehme an, dass ich zu meinen Zeiten als Fußballmutter nicht seinem Beuteschema zum Befummeln entsprochen habe.
»Klar, ich benutze dasselbe Programm für die SCOLE Buchhaltung.«
Volltreffer! »Wirklich? Könnte ich das mal sehen?«
Er schloss die Dateien seiner Versicherungsagentur und öffnete diejenige für SCOLE, dabei redete er weiter. »Weißt du, Sam, es wäre doch ganz nett, wenn wir beide mal zusammen essen gingen. Oder vielleicht bei Don Jose’s was trinken. Hey, nach dem Essen könnte ich dir meine neue Digitalkamera zeigen. Wir könnten ein paar Probeaufnahmen machen, und ich zeige dir, wie sie funktioniert … für deine Partnervermittlung. Oder wir könnten meinen neuen Camcorder benutzen. Ich kann damit sogar Videos auf den Computer herunterladen.«
Und ich wette, du würdest deine Pfefferminzbonbons oder was auch immer den Geruch aus deinem Schreibtisch verströmt mitbringen. »Ich dachte, du wärst mit …« Mir fiel ihr Name nicht ein. Ich sah sie vor mir - die Schlampe unter den Fußballmüttern. Es gab sie in jeder Mannschaft. Die Mutter, die zu jedem Training in kurzen Shorts und einem knappen Top auftauchte und mit dem Trainer flirtete, während die anderen Mütter auf Gartenstühlen im Kreis saßen und tratschten. Wie hieß sie? Sie hatte sogar einen Ring im Bauchnabel, was selbst mir zu gewagt war. »… Dara zusammen.« Das war ihr Name.
Sein Hals wurde rot. »Klar gehen wir zusammen aus,
aber es ist nichts Ernstes oder so. Janie hat ein paar ziemlich üble Lügen über mich und Dara erzählt. Ah, hier sind die Dateien von SCOLE.« Sie waren auf dem Bildschirm zu sehen.
Aber sicher, Lügen. Doch ich hatte einen Auftrag zu erledigen. Und ich brauchte Geld, um Heart Mates voranzubringen und meine Rechnungen zu bezahlen. Und dann war da noch Blaines Gehalt. Außerdem wollte ich Janie wirklich helfen, ihre kleine Rache zu bekommen. »Ja, das sehe ich. Du bist wirklich gut bei diesem Kram. Hast du Kurse gemacht? Warst du auf dem College?«
Er straffte seine Schultern. »Das habe ich mir selbst beigebracht. Ich kann dir das alles erklären, Sam.«
Lügner! Ich wusste nämlich, dass Janie Abendkurse besucht hatte, um Buchhaltung und dieses Programm zu lernen, als sie Schatzmeisterin gewesen war. Sie hatte es Chad beigebracht. »Das ist furchtbar nett von dir, Chad.« Ich lehnte mich weiter vor und berührte seine Schulter, um die Dateien zu betrachten, während ich darüber nachdachte, wie ich ihn für ein paar Minuten aus dem Büro bekäme. Oder zumindest nach hinten. Ich sah seinen Kaffeebecher auf der Schreibtischunterlage stehen. »Weißt du was, vielleicht hätte ich doch gern etwas zu trinken.«
Er bog seinen Kopf in den Nacken. »Kaffee?«
Auf der anderen Seite des Parkplatzes lag ein Doughnut laden. »Eigentlich hätte ich große Lust auf eine heiße Schokolade.« Wäre er dämlich genug, zum Doughnutladen zu laufen, um mir heiße Schokolade zu holen?
»Ich habe hinten heiße Schokolade. Es dauert keine Minute, ein bisschen Wasser zu kochen und sie dir zu machen.« Er griff nach der Tastatur.
Ich legte meine Hand auf seinen nackten Unterarm.
Sein Blick traf meine Augen.
»Könnte ich mir das hier ansehen, während du die hei ße Schokolade machst?« Würde die Zeit ausreichen?
»Klar. Sieh es dir nur genau an, und wenn ich zurückkomme, erkläre ich dir, wie die Software funktioniert.«
Er stand vom Stuhl auf.
In dem Dreieck hinter dem Schreibtisch war nicht viel Platz. Ich drückte mich gegen die Anrichte. Chad ging so nah an mir vorbei, dass sein würziges Rasierwasser sich mit meiner Passionsfruchtlotion mischte.
»Es ist wirklich nett, dich wiederzusehen, Sam. Wir haben dich beim Fußball vermisst.« Sein Blick fiel auf meinen
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