Toedliches Vorspiel - Roman
einmal zu mir hoch. Er verabschiedete sich schnell, legte den Hörer auf und sagte: »Was ist denn mit dir passiert?«
»Ich war in einem Aktenvernichter gefangen.« Ich wühlte in meiner Tasche und fischte die Diskette heraus. »Leg die in deinen Computer, mal sehen, was darauf ist.« Ich streckte ihm die Diskette über den Schreibtisch hin.
»Aktenvernichter, was?« Er nahm die Diskette, bückte sich und legte sie ein. »Nur gut, dass wir hier keinen Aktenvernichter haben.«
Ich verdrehte die Augen. »Haha. Was siehst du auf der Diskette?« Bitte, lass mich das nicht vermasselt haben. Nicht nach alldem.
»Daten. Sieht wie« - er fing an, etwas anzuklicken -,
»jawohl, sieht so aus, als hättest du die Fußballdateien. Hier sind die Vereinsgebühren, Ausgaben, der ganze, übliche, langweilige Kram.«
Lächelnd ging ich zur Kaffeemaschine auf dem Klapptisch am Ende von Blaines Schreibtisch und füllte meinen herzförmigen Becher. »Ich hatte einen produktiven Vormittag, auch wenn ich mein Hemd ruiniert habe.« Verdammt, vielleicht war ich eine bessere Privatdetektivin, als ich dachte. Falls Janie und ich jetzt den Beweis dafür fänden, dass Chad Geld unterschlägt, würde ich mit Gabe reden, um alles unter seiner Zulassung zu regeln, und dann könnten wir zur Polizei gehen. Wenn Janie mich dann bezahlt hatte, könnte ich ein bisschen Geld in Heart Mates stecken. Ich brauchte eine richtig gute Werbeidee.
»Deine Haare sehen klebrig aus.«
»Was meinst du mit klebrig?« Ich stellte meinen vollen Becher auf dem braunen Klapptisch ab und griff in meine schulterlangen Haare. »Bäh.« Es fühlte sich klebrig an. Nicht klebrig wie das Lockengel, sondern schlagsahneklebrig. Mein lockiges Haar war zu dicken Klumpen zusammengeklebt. »Der Rückstoß.«
»Klingt schmutzig.«
Ich sah Blaine düster an. »Von der Schlagsahne, mit der ich Chad besprüht habe.«
Blaine lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Damit hast du die Grenze von schmutzig zu sexy überschritten, Boss.«
»Ich könnte dich feuern.«
Blaine sah aus dem Fenster, dann wieder zu mir. »Wer würde sich dann um deinen T kümmern?«
Damit hatte er mich erwischt. Blaine liebte meinen T-Bird. Ich war mir ziemlich sicher, dass er eine neue Stelle
als Mechaniker bekommen könnte, wenn er wollte, aber er blieb bei mir bei Heart Mates. Zusammen würden wir Heart Mates zu einer großen Kette machen. Ich würde zur Jenny Craig der Partnervermittlungen.
Außer dass ich niemals Monica Lewinsky als Sprecherin einstellen würde. Obwohl ich zugeben muss, dass sie Aufmerksamkeit erregen würde, was Werbung für Heart Mates wäre. Man müsste ihr eine Zigarre geben und … Himmel hilf, was dachte ich da ? Ich versuchte, einen geschäftlichen Tonfall anzunehmen, und sagte: »Waren Kunden hier, während ich unterwegs war?«
»Roxanne Gabor. Sie klang aufgebracht. Ich habe ihre Unterlagen auf deinen Schreibtisch gelegt.«
Ich seufzte. »Sie hatte gestern Abend ein Rendezvous. Ich nehme an, dass es nicht gut gelaufen ist. Hat sonst noch jemand angerufen?«
Blaine grinste. »Deine Mutter.«
Ein heftiger Schmerz schoss in meine Schläfe. »Hat sie gesagt, was sie wollte?«
Blaine lehnte sich zum Computer vor, nahm die Diskette heraus und gab sie mir. Dann hob er einen Notizblock hoch und las vor: »Sag Samantha, sie soll sich die letzte Januarwoche freihalten.« Er sah auf. »Und ich soll deinen Terminkalender bei Heart Mates leer räumen. Ich glaube, ihr macht eine Reise, aber deine Mutter hat mir nichts Genaues gesagt.«
Vor meinen Augen tauchten Wellenlinien auf, die zum Schmerz in meinen Schläfen passten. Es war jetzt Anfang Januar. »Sie führt etwas im Schilde. Irgendwas mit Immobilien.« Meine Mutter war die Immobilienkönigin von Lake Elsinore und Umgebung. Ich hasste das Immobiliengeschäft,
aber meine Mutter ignorierte dieses kleine Detail geflissentlich und plante, mich aus dem Partnervermittlungsgeschäft in das respektablere Immobiliengeschäft zu ziehen.
Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich würde es auf keinen Fall zulassen, dass meine Mutter mich zu einer Woche voll von Gott weiß welchen Immobilienquälereien entführen würde. »Ich muss vielleicht die Stadt verlassen.«
»Die Jungen haben Schule.«
Ich atmete tief ein. »Stimmt, TJ und Joel hassen es, Unterricht zu verpassen. Na ja, alles, was ich dann tun muss, ist, meiner Mutter während der nächsten drei Wochen oder so aus dem Weg zu gehen.«
»Das bewundere ich so an dir, Sam. Du
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