Toedliches Vorspiel - Roman
Busen. »Du siehst heute gut aus. Wirklich gut.«
Ich wollte ein Sabberlätzchen über meinen Busen legen. Ich musste mich sehr anstrengen, um einen naiven Gesichtsausdruck aufzusetzen. »Äh, ja, du auch, Chad.«
Sein Grinsen strahlte Selbstvertrauen aus, während er meine Haare berührte. »Stimmt es denn, dass Blondinen mehr Spaß haben?«
Ich hörte in meiner Partnervermittlung bessere Sprüche. »Sie haben jedenfalls mehr Durst«, sagte ich bestimmt, damit er ging.
Er drehte sich um und ging um den Schreibtisch.
Ich fühlte mich ziemlich erleichtert, hatte aber keine Zeit, mich darüber zu freuen. Kaum dass Chad hinter der Trennwand verschwunden war, eilte ich zu meiner Tasche, holte die Diskette heraus und ging zurück zum Computer. Ich würde die SCOLE-Unterlagen kopieren und verschwinden, noch bevor Chad mit der heißen Schokolade zurückkäme. Ich würde behaupten, dass ich
einen Handyanruf erhalten hätte, oder sonst irgendeine Ausrede finden. Ich schob die Diskette in den passenden Schlitz und klickte mit der Maus auf »speichern auf Laufwerk A«.
Der Computer stöhnte und zischte. Ein kleines Rechteck tauchte auf und wurde langsam blau, während die Dateien gespeichert wurden.
Das Blau erreichte ein Viertel. »Komm schon«, bettelte ich. Ich hörte von hinten ein Geräusch wie von einer Mikrowellentür, dann Piepsen, während Chad die Zeit einstellte, um das Wasser für die heiße Schokolade zu erhitzen.
Das Rechteck war zur Hälfte blau. Ich rutschte auf dem Stuhl herum. »Schneller.«
»Hey, Sam, habe ich dir schon erzählt, dass Mark es mit der Schulmannschaft in die Jugendliga geschafft hat?« Chads laute Stimme drang über den Raumteiler.
Drei Viertel erledigt . Die Mikrowelle piepste, und ich hörte, wie die Ofentür geöffnet wurde. Antworte ihm! »Das ist klasse, Chad. Mark ist ein toller Junge und ein talentierter Fußballer.« Fast fertig. Der blaue Strich blieb einen Millimeter vor der Ziellinie stehen.
Von hinten hörte man Klappern und andere Geräusche, gefolgt von Chads Stimme. »Ich glaube wirklich, dass er ein Collegestipendium bekommen wird. Ich habe einen privaten Fußballtrainer für ihn engagiert.«
Das Rechteck war jetzt vollständig blau. Geschafft! Ich riss die Diskette heraus und hörte noch mehr Bewegung von hinten. Kam Chad nach vorne? Verdammt, keine Zeit, um meine Tasche zu holen. Ich drehte mich schnell zur Anrichte, und die dünne Scheibe rutschte mir aus den
Fingern. Sie fiel klappernd gegen das Glas eines Mannschaftsfotos und landete dann hinter dem Faxgerät auf der Anrichte.
Mein Gesicht und meine Achseln wurden ganz heiß. Ich hörte, wie Chad sich in der Küche bewegte, er hatte wohl immer noch etwas in der Küche zu tun. Ich hatte noch ein paar Sekunden. Ich lehnte mich über das Gerät vor und griff hinter das Fax nach der Diskette.
Als ich meine Finger gerade um die Diskette legte, hörte ich ein Summen, als ein Gerät sich einschaltete.
Ich erstarrte und fragte mich, was, zum Teufel, war das ? Aber ich hatte keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich stopfte die Diskette in den in mein Top eingenähten BH. Ich musste hier raus.
Aber dieses Geräusch hörte nicht auf. Es war ein Knirschen. Plötzlich merkte ich, dass ich nach unten gezogen wurde.
Der Aktenvernichter! O mein Gott, die verknoteten Enden meines weißen Hemdes steckten im Aktenvernichter! Das Gerät fraß mein Hemd! Aus vollkommener Panik wurde ein Kämpf-oder-flieh-Impuls. Ich riss am Knoten in meinem Hemd.
Der Aktenvernichter ließ nicht los. Er war in die Anrichte eingebaut und zog mich weiter vor. Himmel, was jetzt?
Moment, es musste einen Knopf zum Ausschalten geben. Ich lehnte mich vor und schaute auf das Gerät. Ich konnte keinen Knopf finden. Und schlimmer noch, die Diskette in meinem BH bewegte sich.
Das knirschende Geräusch wurde zu einem wütenden Spucken. Der Knoten! Der Aktenvernichter saugte den
Knoten Stück für Stück an, öffnete und verschlang ihn. Ich musste aus dem Hemd raus, sonst würde mich das Gerät in seine knirschenden Messer reißen.
»Sam! Was …«
Ich drehte mich um und sah, wie Chad neben mir auftauchte, in der Hand hielt er eine Sahnesprühdose, er sah verwirrt aus. »Er hat mich angegriffen!«
Sein Gesichtsausdruck wurde klarer. »Warte«, sagte er, dann hockte er sich hin und legte eine Hand auf mein Bein, um mich zur Seite zu schieben. Er öffnete eine Schranktür und griff hinein.
Das Gerät schaltete sich aus.
Ich atmete erleichtert
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