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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Papiertüchern trocken, bis sie rot glänzte. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass sich mikroskopisch kleine Bakterien in seine Haut einnisten könnten, um ihn von innen heraus zu zersetzen.
    Natürlich wusste niemand, dass Richard unter einer Bakterienphobie litt und nur mit größter Anstrengung in der Lage war, jemandem die Hand zu schütteln. Diese Phobie stammte noch aus der Zeit, als er auf dem alternativen Bauernhof seiner Eltern lebte und alle im Schmutz versanken. Er hatte seine Ängste jetzt zwar im Griff, aber trotzdem bereiteten ihm körperliche Kontakte Stress. Wenn er jemandem begegnete, hob er einfach grüßend die Hand, das passte zu seinem coolen Image und keinem fiel etwas auf.
    Langsam lief Richard zu seiner gewohnten Form auf und er entsprach bald wieder dem Bild des coolen, unkonventionellen Artdirectors, der seine genialen Ideen um zwei Uhr morgens in einer In-Bar im Suff auf eine Getränkekarte skizzierte, der sich mehr mit der Aura des Künstlers umgab und für Menschen ohne kreative Ader nur Verachtung übrig hatte. Tatsächlich aber arbeitete er strategisch und nach einem genauen Plan, überließ nicht das kleinste Detail dem Zufall und seine viel bewunderte Kreativität war nur der beeindruckende Höhepunkt in einem klar strukturierten Ablauf.
    Er surfte durch verschiedene Plattformen und Portale, auf der Suche nach weiteren Informationen über Royal International. Sein Bildschirm war mit einer Unmenge kleiner Fenster zugepflastert: Weltkarten bauten sich auf, kleine Punkte flimmerten, wo Royal mit Niederlassungen oder Beteiligungen präsent war. Auf einem zweiten Bildschirm tauchten in rascher Folge immer neue Textfiles auf, Pressetexte über einen Spielberg-Film, Messeberichte, Konsumenteninfos und Firmenchronologien türmten sich zu einem beinahe unüberschaubaren Informationsgebirge auf. Aber nicht der geringste Hinweis auf E.T.
    Richard Marx spielte gedankenverloren mit seinen Ohrringen. Wie üblich schwammen in seinem durchsichtigen Kaffeebecher ein Dutzend Kippen, auf der Schreibtischkante balancierte eine still vor sich hinglühende Zigarette und eine frische klebte in seinem Mundwinkel. Professionell scannte er mit den Augen die Informationsflut, sein Hirn lief auf Hochtouren, bereit, bei der geringsten Unstimmigkeit Adrenalin auszuschütten.
    Es ist immer etwas zu finden, dachte er, loggte sich seufzend in verschiedene Blogs zum Thema Royal ein und verknüpfte das Stichwort mit E.T. Nur sinnloses Geschwätz, doch ein englischer Blog machte ihn stutzig: „ The history of Royal stopped in 1991, the enemy took over. The bloody trail to fame and fortune. E.T.“ Mehr nicht. Es gab auch keine Kommentare oder Stellungnahmen zu diesem Text. Richard aktivierte eine mehr als illegale Datenbank, fand aber keinen Eintrag über E.T. Der Blog war schon vor einigen Tagen aus einem Internetcafé in Zagreb abgesetzt worden.
    In der Firmenchronologie wurde die Gründung von Royal International mit Ende Dezember 1991 angegeben. Firmensitz war zunächst Belgrad, später Linz. In einem kleinen History-Research-Programm, das ähnlich wie Wikipedia funktionierte, las er, dass ein erfolgreiches kroatisches Unternehmen namens Royal Steel im Dezember 1991 von einem gewissen Slavo Tudjman verkauft worden war. Doch es gab weder einen Querverweis auf Tudjman noch eine Quellenangabe. Der Name Tudjman selbst tauchte zwar in verschiedenen Search-Programmen auf, bezog sich aber immer auf den ehemaligen kroatischen Staatspräsidenten Franjo Tudjman.
    T. wie Tudjman! Elektrisiert schreckte Richard Marx hoch. Das war mehr als ein Zufall! Der Blog aus Zagreb, das Jahr 1991, das sich durch alle Informationen zog. Wenn es sich bei Royal Steel und Royal International nicht um dieselbe Firma handelt, höre ich sofort mit dem Rauchen auf!, dachte er euphorisch, zündete sich sofort eine neue Zigarette an, kopierte das Infomaterial in einen an Tony Braun adressierten Mail-Ordner und drückte die Send-Taste.
     
    *
     
    Zur selben Zeit machten sich Tony Braun und sein Assistent Dominik Gruber im Polizeipräsidium auf den Weg in den Underground, wie die Zellen und Verhörräume im Untergeschoss im Polizeijargon genannt wurden.
    Als sie den Verhörraum 1 betraten, war der Gestank nach Schweiß, Angst und Verbrechen trotz exzessiven Putzmitteleinsatzes allgegenwärtig. Gruber balancierte seinen Akt und zwei Plastikbecher mit Kaffee und es gelang ihm, alles auf dem Vernehmungstisch zu deponieren, ohne eine

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