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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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sich Braun und wäre am liebsten auf seinen Chef zugestürzt, hätte ihn am Aufschlag seines Anzugs gepackt und gerüttelt, um so ein wenig Mumm in seine Knochen zu schütteln.
    „Es gibt keinen Fall Bogdan Drakovic mehr für Sie!“ Der Satz war wie eine Ohrfeige und für einen Augenblick war selbst Braun sprachlos.
    Der Mann im grauen Anzug, der die ganze Zeit schweigend in einer Ecke am Fenster gestanden hatte, setzte emotionslos fort:
    „Wir haben den Fall Bogdan Drakovic übernommen, Chefinspektor! Sie und Ihr Kollege Inspektor Gruber werden alle Unterlagen an mich übergeben! Die Sonderkommission ist mit sofortiger Wirkung aufgelöst.“ Der Mann lehnte sich selbstgefällig an das Fensterbrett, ließ den überheblichen Ministerialaffen heraushängen, der immer irgendwo in den höchsten Sphären schwebt, Zusammenhänge erkennt und sich mit Dingen beschäftigt, von denen kleine Arschlöcher wie Braun sowieso keine Ahnung haben – war seine Meinung. Aber einfach aufgeben war auch nicht seine Sache.
    „Wer ist wir?“, startete er den ersten Versuch, den grauen Anzug aus der Reserve zu locken.
    „Das Innenministerium übernimmt den Fall. Das ist Sektionschef Mayer, er ist jetzt dafür zuständig“, informierte ihn Dr. Wagner, dem anzusehen war, dass ihm die Situation ziemlich unangenehm war.
    „Innenministerium?“ Braun kam langsam in Fahrt. „Verstehe, die große Vertuschungsaktion der grauen Anzüge, die sich für überschlau halten und jedem in den Arsch kriechen, nur damit sie weiterkommen!“
    „Sie haben Recht mit Ihrer Einschätzung“, sagte der Sektionschef zu Oberstaatsanwalt Ritter. „Der Mann ist völlig ungeeignet für den Polizeidienst.“
    „Das ist doch ein abgekartetes Spiel!“, brüllte Braun los und hätte sich sofort auf den grauen Anzug gestürzt, wenn nicht Big Boss Wagner dazwischengegangen wäre.
    „Chefinspektor, beruhigen Sie sich“, versuchte dieser Braun wieder auf Zimmertemperatur zu bekommen. „Sie haben bisher hervorragende Arbeit geleistet! Das bestreitet niemand! Aber hier geht es um nationale Interessen. Das Stadtteilprojekt ist ja erst der Anfang!“
    „Was ist mit der Pressekonferenz? Ich denke, die sollte heute stattfinden?“ Braun wollte sich nicht unterkriegen lassen, schon gar nicht von diesem Sektionschef, der Polizeiarbeit nur aus dem Fernsehen kannte und sich offensichtlich trotzdem vorkam wie der CIA-Chef höchstpersönlich.
    „Es gibt weder eine Pressekonferenz noch Informationen für die Medien! Die APA-Meldung von heute Vormittag muss genügen, die Presse wird über den weiteren Verlauf der Ermittlungen selbstverständlich rechtzeitig informiert.“ Sektionschef Mayer maß Braun mit einem mitleidigen Blick. „Nichts wird unter den Teppich gekehrt, Chefinspektor. Es gibt bei diesem Fall Zusammenhänge, die für Sie einfach zu hoch sind!“ Dabei lächelte er süffisant.
    „Außerdem haben wir ja einen dringend Tatverdächtigen. Stanislaus Lange, ein Mann mit psychischen Problemen. Spielsüchtig, das geht schon aus seiner Biografie hervor. Der Oberstaatsanwalt und ich sind übrigens der gleichen Ansicht. Es wird keine Anklage und auch keine Gerichtsverhandlung geben.“ Sektionschef Mayer blickte ihm starr in die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte noch immer.
    „Haben Sie damit ein Problem, Chefinspektor?“, fragte Mayer sarkastisch.
    „Ich habe kein Problem damit“, erwiderte Braun und machte eine bedeutungsvolle Pause, ehe er fortfuhr: „Ich ermittle weiter wie bisher! Der Mordfall Yurika Mekas, derselbe Elektroschocker, da gibt es zwangsläufig eine Verbindung zu dieser Drakovic-Sippe. Was sagen sie jetzt, Sie Schlaumeier?“
    „In diesem Fall“, holte der Sektionschef zum entscheidenden Gegenschlag aus, „in diesem Fall werden Sie bis auf Weiteres vom Dienst suspendiert! Das war alles, Chefinspektor!“
    „Ich begleite Sie hinaus“, sagte Dr. Wagner schnell, fasste Braun unter dem Arm, schob ihn hinaus auf den Gang und warf hinter sich die Tür zu.
    „Hören Sie mir genau zu, Braun! Auch mir ist der Verlauf der Ermittlungen nicht recht. Das können Sie mir glauben.“ Nervös ging er auf und ab.
    „Das Innenministerium übernimmt, das ist ein Faktum! Sie wären in jedem Fall draußen!“
    „Wieso das denn?“ Braun war ehrlich überrascht.
    „Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben – warum müssen Sie auch diese Drakovic vögeln!“ Erschrocken über seine eigene Ausdrucksweise wurde Dr. Wagner rot. „Ich

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