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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Petrovic, der ihnen gefolgt war, hatte den rötlich-gelben Feuerball aus sicherer Entfernung gesehen. Das geschah in einer düsteren Zeit, in der es viele zivile Opfer gab.
    „Sag King zu mir! K-I-N-G!“, buchstabierte Igor Drakovic und konzentrierte sich wieder auf den königsblauen Ara mit gelbem Schnabel, der auf seiner silbernen Schaukel träge vor und zurück wippte. Der Vogel gab ein trockenes Krächzen von sich und pickte mit seinem markanten Schnabel Sonnenblumenkerne aus Igor Drakovics Handfläche. Vom oberen Stockwerk waren wie immer verwischte Opernklänge zu vernehmen, ab und zu auch die brüchige Stimme seiner Schwester Ivanka, die sich wie so oft vergeblich bemühte, die richtigen Töne einer Arie zu treffen.
    Einer seiner Assistenten trat lautlos in den Innenhof und flüsterte ihm zu, dass jemand von der Eventfirma Schröder & Gonzales gekommen sei, um Details für den Ablauf des Festes zu besprechen.
    „Richtig“, sagte Igor Drakovic. Ivankas Geburtstag, der große Event, zu dem er alle wichtigen Persönlichkeiten Mallorcas und seine internationalen Geschäftspartner eingeladen hatte. Diese Veranstaltung konnte er wegen Bogdans Tod nicht absagen und er wollte es auch nicht. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, ein spektakuläres Fest zu veranstalten, ein Fest, von dem man noch nach Jahren sprechen würde.

21. Linz: Der neunte Tag

    Das Pochen in seinem Kopf wollte einfach nicht verschwinden und Tony Braun kam sich schon wie eine lebende Apotheke vor, als er zwei weitere Schmerztabletten mit einem Glas Wasser hinunterspülte.
    Die Bank, auf der er saß, war hart und unbequem, ständig rutschte er hin und her, was auch der Richterin auffiel, die ihm tadelnde Blicke zuwarf. Die Verhandlung über das wöchentliche Besuchsrecht für seinen Sohn Jimmy kam gerade in die entscheidende Phase, denn die Familientherapeutin hatte sich erhoben, um ihr Resümee vorzutragen, von dem die Entscheidung abhing. Umständlich kramte sie in ihren Unterlagen, räusperte sich mehrmals, trank penetrant langsam aus ihrem Wasserglas, setzte ihre knallrote Brille auf und blickte dann mitleidig zu Tony Braun, so als würde sie vor einem Angeklagten stehen und gleich sein Todesurteil verlesen. Es war auch ein Todesurteil, das sie vortrug, ein Todesurteil für seinen Wunsch, seinen Sohn wenigstens einmal pro Woche sehen zu dürfen, ein Todesurteil für seine absurde Vorstellung, so etwas wie eine Beziehung zu seinem Kind aufbauen zu können, ein Todesurteil für seine Sehnsucht nach einer intakten Familie.
    Unfertige psychische Struktur, hohe Labilität gepaart mit exzessivem Alkoholkonsum, Affinität zu Waffen, überdurchschnittliches Aggressionspotential, dissoziatives Verhalten im Bezug auf die Familie, soziopathische Züge und noch viele andere unverständliche Psychomüllphrasen wurden ihm um die Ohren geschlagen, so lange, bis er sich einfach ausklinkte und an das „Durchtauchen“ dachte. Am Ende wurde in einem Satz wiederholt, wozu die Familientherapeutin fast eine Stunde lang gebraucht hatte: Anton „Tony“ Braun, Chefinspektor der Mordkommission Linz, war mental nicht in der Lage und willens, ein geeignetes Umfeld für einen heranwachsenden männlichen Jugendlichen zu schaffen. Im Gegenteil, er war eine Gefahr für die gesunde geistige Entwicklung des Kindes. Kurz: Tony Braun war ein psychopathisches Arschloch.
    Genau diese Worte sagte er auch der Familientherapeutin ins Gesicht, als er genug hatte vom Durchtauchen, vom Kontrollieren, von dem ganzen pseudowissenschaftlichen Geschwafel, von seiner Exfrau, die Gott sei Dank nicht anwesend war, von dieser ganzen Verhandlungsfarce.
    „Ich bin vielleicht ein psychopathisches Arschloch!“, brüllte er die entsetzte Familientherapeutin an. „Aber ich kämpfe für die Gerechtigkeit! Das ist mein Job! Da gibt es keine fixen Dienstzeiten und wenn dir ein Psycho mit der Waffe gegenübersteht und bereit ist abzudrücken, was soll ich Ihrer Meinung nach tun? Mich hinknien und beten?“
    „Alles Scheiße“, murmelte er noch, machte eine wegwerfende Handbewegung, „alles Scheiße!“, und ließ sich krachend auf die Holzbank fallen, strich sich mit beiden Händen die Haare zurück und versuchte den Schmerz in seinem Schädel zu ignorieren. Damit war die Verhandlung für ihn natürlich gelaufen und das Besuchsrecht für seinen Sohn auf unbestimmte Zeit verwirkt.
    Draußen in seinem kochendheißen Wagen musste er sich eingestehen, dass er wie so oft überreagiert hatte und

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