Töwerland brennt
Los gezogen hat. Und damit meine ich nicht, dass ich
Angst vor der Strafe hätte. Ich meine die Scham, mit der ich ewig leben muss. Inzest!
Würdest du mich jetzt bitte wieder in meine Zelle bringen lassen? Mehr werde
ich nicht erzählen, es gibt auch nichts mehr dazu zu sagen.« Sie stand auf,
ihre Augen waren feucht. »Darf ich dich ein letztes Mal in den Arm nehmen?«
Mit einem Kloß im Hals konnte der Polizist nur nicken.
49
Elke Schlüter verlängerte ihren Kurztrip nach Juist um
zwei weitere Tage, bis sie gemeinsam das Töwerland verließen.
Als die Fähre ablegte und die Abschiedsmusik auf den Passagierdecks
gespielt wurde, lehnte sich Elke an Rainers Schulter. »Was meinst du«, fragte
sie, »sollen wir noch einmal Urlaub auf Juist machen?«
»Klar«, antwortete ihr Lebenspartner. »Spätestens dann, wenn am
Strand wieder eine Wasserleiche liegt.«
»Papa«, krähte der Fünfjährige. »Was ist eine Leiche?«
Elke stieß Rainer in die Seite. »Untersteh dich«, drohte sie und
verdrehte die Augen.
Danksagung
Ich danke Polizeikommissar Detlef Eichmann, Polizei Juist,
und Peter Veckenstedt, Kommissar
a. D., für ihre Hinweise.
Thomas Koch, Buchhändler auf Juist, hat mir ebenfalls mit Tipps
weitergeholfen.
Für alle sachlichen Fehler bin selbstverständlich nur ich verantwortlich.
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