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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Whisky, bevor sie zurück in Thornes Wohnung fuhren. Und mit Bier weitermachten. Und sich zum ersten Mal küssten.
    Es war bereits kurz nach sechs, und draußen wurde es schon hell.
    Sie hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht, ihre Arme und Beine berührten sich, und dass sie miteinander ins Bett gehen würden, stand fest, sobald sich die erste Aufregung gelegt hatte.
    »Ob Hignett und Brigstocke sich schon über die Verteilung der Lorbeeren geeinigt haben?«, fragte Porter.
    Thorne grinste wie ein Idiot, genauso wie Porter, aber nun setzte er eine gespielt ernste Miene auf. »Na ja, wir bekommen drei Morde, soviel ist klar. Vier, wenn wir Sarah Hanley dazuzählen. Ihr könnt die Entführung haben. Passt das?«
    »Oh, können wir die haben?«
    »Und den Kleinkram, der noch reinkommt: abgelaufene Steuerplaketten, so Zeug …«
    »Sehr großzügig von dir.«
    »Verdammt großzügig, wenn du mich fragst.«
    Porter zog die Augenbrauen hoch.
    »Wenn Lardner in der Wohnung in Catford gewesen wäre und ihr ihn erwischt hättet, wär das euer Erfolg.«
    »Guter Punkt.«
    »Und ob das ein guter Punkt ist«, sagte Thorne. »Und jetzt halt mal kurz die Klappe.«
    Sie lächelte, die betrunkene Version eines Lächelns, die etwas mehr Zeit brauchte und breiter war. »Also … du stürmst in dieses Cottage, ohne dich lang damit aufzuhalten, ob ich oder sonst jemand weiß …«
    »Das kann man kaum »stürmen« nennen.«
    »Wie würdest denn du es nennen?«
    »Ich hatte einfach nicht die Zeit, um anzurufen. Ich hab nicht gewusst, wie nah ihr seid …«
    »Und du hast auch nicht versucht, es herauszufinden.«
    »Ich hab eine Entscheidung getroffen, genauso wie du, als du in die Wohnung rein bist.«
    »Ich bin nicht allein rein!«
    »Hör mal, nach dem, was in der Bow passiert war, hatte sie einen Horror davor, dass eine bewaffnete Einheit da reingeht. Ich war nur …« Thorne blies die Wangen auf und gab auf. Sie hatte ihn in die Enge getrieben.
    »Vielleicht war das deine Rache, weil ich dich im Lieferwagen hab sitzen lassen, als wir in Allens Wohnung rein sind?«
    Thorne sah sie entsetzt an. »Du hältst mich für so kleinlich?«
    »Das schoss mir so durch den Kopf.«
    »Du hast natürlich recht. Ich bin sehr kleinlich.« Er beugte sich zu ihr. »Nachtragend. Rachsüchtig. Ein richtiges Ekelpaket …«
    Sie küssten sich, aber diesmal länger.
    »Tut mir leid wegen des Geruchs«, sagte Thorne. »Sie hatten keine andere Seife. Nur dieses medizinische Zeug.« Thorne hatte sich im Krankenhaus geduscht.
    »Es sind fünf Morde«, sagte Porter. »Du hast »vier« gesagt.«
    Er nickte.
    Bilderglas. Dünn, zerbrechlich …
    Peter Lardner war in dem Notarztwagen gestorben, der fünfundzwanzig Minuten zum Cottage gebraucht hatte.
    »Noch ein Grund, nicht aufs Land zu ziehen«, hatte Thorne gesagt.
    Porter langte nach unten, suchte mit der Hand nach der Bierdose auf dem Boden. »Was wird jetzt aus Luke?«
    Thorne konnte den Anblick seines Gesichts nicht vergessen, als sie ihn schließlich von dem Klebeband befreit hatten. Sein Gesicht war gerötet von dem Klebstoff und nass von den Tränen und dem Schweiß, aber da war noch immer dieser verrückte Ausdruck in seinen Augen.
    Verrückt – so wie die Worte, die wütend auf die Wand hinter ein Poster gekritzelt wurden.
    »Er lebt, was wohl das Wichtigste ist. Aber er wird morgen früh wohl kaum einfach aufwachen und dort weitermachen, wo er aufgehört hat. Das hat ihn verändert, und damit wird er leben müssen. Um über so was hinwegzukommen, braucht er jede Unterstützung, die er bekommen kann. Und von seiner Familie ist nicht viel übrig, um ihn zu unterstützen.« Er registrierte Porters Miene. »Was?«
    »Ich meinte, was wird aus der Anklage gegen ihn?«
    Thorne zuckte die Achseln und griff nach seiner Bierdose. »Keine Ahnung. Anklagen werden sie ihn …«
    Sie nahmen jeder einen Schluck aus der Dose. Thorne fragte Porter, ob sie Hunger habe, und sie sagte ihm, dass sie sich wünschte, sie hätte etwas gegessen, bevor sie zu feiern begannen. Thorne ging in die Küche, um Toast zu machen.
    Sie plauderten durch die offene Tür, über nichts im Besonderen, damit sich der Dreck setzen konnte. Als wären sie die Nacht aus gewesen, zum Abtanzen oder auf einer Party.
    Und nicht, um dabei zuzusehen, wie jemand verblutet.
    Thorne wandte sich von seiner Grillpfanne ab und sah zu Porter, als er sie aufstehen und zur Stereoanlage gehen hörte. Er bat sie, Musik aufzulegen, und entschuldigte sich,

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