Tommy King - der Playboy
grauen Strähnen durchzogen. Er besaß einen ungeheuren Sex-Appeal, und Elizabeth begriff plötzlich, dass er ihn bewusst gegen sie ausspielte.
“Mrs. King …” Er bot ihr seine Rechte. Sogar seine Stimme klang wärmer und tiefer und nicht so hart und kurz angebunden wie am Morgen.
“Mr. Santiso …” Sie schüttelte ihm die Hand und registrierte erstaunt, wie elektrisierend diese Berührung auf sie wirkte.
“Da ich feststellen musste, dass Ihr Sohn mit Christabel und ihrer Tochter davongeflogen ist, weiß ich hier in Broome nichts Rechtes mehr anzufangen.” Er lächelte schmeichelnd. “Deshalb habe ich mich gefragt, ob ich Sie überreden könnte, mir heute Abend beim Essen Gesellschaft zu leisten.”
Elizabeth entzog ihm ihre Hand und deutete anmutig zum Tisch. “Ein reizvoller Vorschlag, Mr. Santiso, aber da müssen Sie sich schon noch etwas mehr bemühen. Vielleicht möchten Sie sich jetzt setzen und noch ein wenig die schöne Aussicht genießen?”
“Ich bewohne die Nolan-Suite im ‘Cable Beach Resort’. Sie besitzt ein eigenes Esszimmer, und ich habe mir sagen lassen, dass man von dort einen herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang haben soll.”
“Das stimmt. Und ich gehe davon aus, dass Sie noch viele Sonnenuntergänge sehen werden, wenn Sie darauf warten, dass Christabel mit ihrer Tochter zurückkehrt.” Elizabeth ging vielsagend lächelnd zum Tisch. “Von dieser Seite der Halbinsel aus können wir den Mondaufgang genießen.”
Rafael Santiso folgte ihr lachend. “Sie räumen also ein, dass zwischen Ihrem Sohn und Christabel mehr als nur eine rein geschäftliche Beziehung besteht?”
“Mr. Santiso, Jared bedeutet mir sehr viel, und das schon seit über dreißig Jahren.” Elizabeth setzte sich an das eine Ende des Tisches und blickte den Mann, der glaubte, sie im Bett gewinnen zu können, herausfordernd an. “Meinen Sie wirklich, eine Einladung in die Nolan-Suite würde mich das vergessen lassen?”
Er lächelte ungerührt. “Sie sind ohne Zweifel die aufregendste Frau, die mir je begegnet ist.”
“Warum setzen Sie sich dann nicht und versuchen, unsere Bekanntschaft zu vertiefen, Mr. Santiso?”, erwiderte Elizabeth und bemühte sich, seine Schmeicheleien zu ignorieren. Es war seine Taktik, ihr Komplimente zu machen.
Santiso war hinter dem Stuhl am anderen Ende des Tisches stehen geblieben und betrachtete Elizabeth forschend. “Warum glauben Sie mir nicht?”
“Weil Ihr Besuch hier einen Zweck verfolgt, und dieser Zweck bin nicht ich.”
“Christabel muss sich bei Ihrem Sohn sehr sicher fühlen.”
“Ich glaube schon. Aber bei Ihnen fühlt sie sich nicht sicher, Mr. Santiso.”
“Rafael. Mein Name ist Rafael.”
“Ich weiß.”
“Darf ich Sie Elizabeth nennen?”
“Wenn Sie es wünschen.”
“Mir wurde die Verantwortung für die Sicherheit des Kindes anvertraut. An ihrem achtzehnten Geburtstag wird Alicia ein Vermögen von sechshundert Millionen Dollar erben.” Er blickte sie erwartungsvoll an. “Wie ich sehe, überrascht Sie das nicht?”
“Jared hat mich vor zwei Stunden davon unterrichtet.”
“Und er ist immer noch entschlossen, selbst für ihre … Sicherheit zu sorgen?”
“Wir sind nicht ganz mittellos”, antwortete sie spöttisch, wobei ihr klar war, dass angesichts einer so gewaltigen Summe wie sechshundert Millionen Dollar der Reichtum der Kings eher unbedeutend wurde. Doch es gab auch Mittel, die sich nicht mit Geld erkaufen ließen. Elizabeths Augen leuchteten selbstsicher, als sie hinzufügte: “Dies ist nicht Ihre Welt, Rafael, sondern unsere.”
“Die Kings aus den Kimberleys”, sagte er nachdenklich. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er jetzt zur Balustrade ging und sich wieder zu Elizabeth umdrehte, sodass er ihr den Blick auf die Aussicht versperrte. “Ich bin hergekommen, um mir von Ihrer Familie ein Bild zu machen. Das ist der Zweck meines Besuches, Elizabeth. Ich bin seit Monaten über Christabels Beziehung zu Ihrem Sohn informiert … von den ersten Anfängen an. Ich wusste von ihrem Besuch auf ‘King’s Eden’ zur Hochzeit Ihres ältesten Sohnes. Und am Montagmorgen habe ich einen Bericht erhalten, dass sich inzwischen eine intime Beziehung zwischen Christabel und Ihrem Sohn entwickelt hat.”
War das alles wahr? Hatte er Christabel all die Zeit beobachten lassen? Oder hatte er diese Informationen erst nach seiner Ankunft heute zusammengetragen? “Sind Sie gekommen, um diese Beziehung zu
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