Tommy King - der Playboy
Alicia”, bot Miranda an.
“Danke.” Christabel sprang nervös auf. “Sollte sie aufwachen …”
“Werde ich mich um sie kümmern”, versicherte Miranda ihr lächelnd. “Es ist mir eine Freude, Christabel. Ich kann nur hoffen, dass ich es schaffe, unser Kind so gut zu erziehen, wie Sie es mit Alicia getan haben.”
Der großen, schönen Blondine sah man die Schwangerschaft gerade erst an, und es war offensichtlich, dass sie und Nathan sich wahnsinnig auf ihr Baby freuten. Für einen Moment wurde Christabel von heftigem Neid gepackt. Laurens wäre als Vater nutzlos gewesen. Schlimmer als das, verheerend. Wohingegen Nathan bestimmt ein genauso lieber und fürsorglicher Vater sein würde wie Jared … Jared, der immer noch nicht einsehen wollte, dass Alicias Erbe alles hoffnungslos verkomplizierte.
Christabel nickte Miranda zu. “Sie sind sehr freundlich.” Seit sie auf “King’s Eden” angekommen waren, hatte Miranda Alicia ganz selbstverständlich unter ihre Fittiche genommen und ihr die Farm gezeigt, während Christabel Jared und Nathan ihre Situation erläutert hatte.
Keiner der beiden hatte die Sache auf die leichte Schulter genommen. Dennoch hatte es Christabel erstaunt, wie gelassen sie die Fakten akzeptiert hatten, um dann in aller Abgeklärtheit Pläne zu schmieden, die sicherstellen sollten, dass ihre, Christabels, Entscheidungen respektiert werden würden. Sie schienen an dem Ausgang nicht zu zweifeln, und Christabel wollte fast selber daran glauben, bis Elizabeths Anruf um sechs Santisos geschicktes taktisches Vorgehen aufgedeckt hatte, direkt das Oberhaupt der Familie für seine Zwecke einzuspannen.
Jared legte ihr einen Arm um die Schultern, und sie schmiegte sich an ihn, als er sie aus dem Farmhaus führte. Aber nicht einmal seine Wärme und spürbare Kraft konnten sie trösten.
“Es wird alles gut”, flüsterte er und drückte sie an sich. “Meine Mutter ist nicht dumm, Christabel.”
Nein, Elizabeth King war alles andere als dumm, aber Rafael Santiso war gewieft genug, selbst den Klügsten zu täuschen. “Sie kennt ihn nicht so gut, wie ich ihn kenne”, antwortete sie matt.
“Wenn unsere Familie sich in etwas auskennt, dann in der Kunst zu überleben”, versicherte Jared ihr. “Wir geben nie auf. Niemals.”
Aber sie können nachgeben, dachte Christabel unglücklich.
Es war eine klare, milde Nacht. Doch Christabel dachte an den Sturm, der aus Europa hereingebrochen war und ihr die schwärzesten Wolken gebracht hatte. Sie blickte zu dem funkelnden Sternenhimmel auf und erinnerte sich an die Diamanten in ihrem Bankschließfach in Sydney. Es bestand keine Aussicht mehr, sie zu holen. Die Flucht war vorüber.
Ihr blieb nur noch diese eine letzte Nacht in Freiheit. Santiso würde morgen kommen. Er und Elizabeth würden Jared davon überzeugen, dass sie, Christabel, und Alicia nicht hierher gehörten. Eine kleine Indiskretion, die an die Presse durchsickerte, würde genügen, um den Kings sehr rasch begreiflich zu machen, wie drastisch sich ihr Leben verändern würde, wenn sie die Erbin der Kruger-Millionen unter ihrem Dach beherbergen würden. Santiso war rücksichtslos und erbarmungslos in der Verfolgung seiner Ziele. Und wenn er sie erst wieder in seiner Gewalt hatte … würden sie dann bei einem Unfall sterben wie Laurens?
“Lass uns zum Fluss gehen, wo an Nathans und Mirandas Hochzeit das Festzelt aufgebaut war”, bat sie spontan. Dort hatte Jared sie zum ersten Mal beim Tanzen in den Armen gehalten.
“Ständig auf der Flucht ist kein Leben für dich, Christabel, und auch nicht für Alicia”, sagte Jared ruhig. “Ich weiß, dass du Angst davor hast, aber du musst dich den Dingen stellen.”
Sie schwieg. Was hatte es für einen Sinn, gegen die Situation aufzubegehren, die er ihr aufgezwungen hatte? Es ließ sich nicht mehr ändern. Ihr blieb als einziger Trost diese eine Nacht mit ihm, und die wollte sie nicht mit Reden vergeuden.
Zärtlich legte sie ihm einen Arm um die Taille, und er rieb die Wange an ihrem Haar, als sie langsam über den großen Rasen zum Flussufer gingen. Christabel konnte Jared keinen Vorwurf machen, dass er so gehandelt hatte. Es lag ihm wirklich viel an ihr, und ihre Angst hatte seinen Beschützerinstinkt geweckt und ihn zum Handeln getrieben.
“Hast du geglaubt, das Erbe würde etwas daran ändern, was ich für dich empfinde?”, fragte er leise.
“Du hast seine Wirkung noch nicht gespürt”, antwortete sie zögernd. “Vermutlich
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