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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Empfang, kein Licht, nur das riesige Aquarium im Wartezimmer leuchtete hell.

    »Sie haben samstags normalerweise keine Sprechstunde?«, fragte sie leicht angespannt.
    »Nur für Notfälle«, sagte er und bückte sich, um die Post aufzusammeln, die durch den Türschlitz geschoben worden war. Erst jetzt bemerkte Anne, dass er Jeans, Jeanshemd und Turnschuhe trug. »Ich bin nur hergekommen, um die Papierberge auf meinem Schreibtisch abzuarbeiten. Wollen wir uns nicht hinsetzen?«
    Er deutete auf das Wartezimmer, wo sie sich auf bequemen Lederstühlen niederließen.
    »Die Detectives haben mir eine Menge Fragen über die Kinder gestellt, die die Leiche im Park gefunden hatten«, sagte Anne und kam damit gleich zur Sache. »Die Fragen machten einen völlig unschuldigen Eindruck, aber …«
    »Sie müssen sich nicht erklären, Miss Navarre«, unterbrach er sie. »Ich fand es zwar etwas merkwürdig, dass diese Frage gerade von Ihnen kam, aber wie Sie sagten, sie war völlig unschuldig.«
    »Ihre Frau schien anders darüber zu denken«, sagte Anne. »Ich bin ihr gestern Abend nach der Mahnwache zufällig begegnet. Sie war sehr wütend auf mich. Tommy würde Sie meinetwegen jetzt für einen Verdächtigen halten. Ich weiß nicht, womit ich ihn darauf gebracht haben soll. Ich habe das jedenfalls nicht eine Sekunde lang gedacht.«
    »Das freut mich«, sagte Crane mit einem charmanten Lächeln. »Die Leute haben schon genug Angst vor dem Zahnarzt, da müssen sie ihn nicht auch noch für einen Serienmörder halten.«
    Anne entspannte sich.
    »Mir macht es ehrlich nichts aus«, sagte er. »Janet ist da sehr viel empfindlicher. Es war eine schlimme Woche für sie. Ich kann mir vorstellen, dass meine Frau ein wenig schwierig war.«

    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen«, sagte Anne aufrichtig. »Und die Ereignisse dieser Woche haben alle an ihre Grenzen gebracht. Jeder in der Schule bemüht sich, sein Bestes zu tun.«
    »Das weiß ich«, sagte Crane. »Ich glaube, Sie machen das unter den gegebenen Umständen sehr gut. Ich bin sehr froh, dass Sie sich so für meinen Sohn einsetzen, Miss Navarre.«
    »Danke.«
    »Was meine Frau angeht… Jane ist ein Mensch, der es nicht erträgt, wenn er etwas nicht unter Kontrolle hat. Dafür gibt es Gründe. Ich will mich nicht näher darüber auslassen, aber sie hatte eine schwere Kindheit, und unter Stress … Sie kann nicht besonders gut damit umgehen.«
    Anne hatte keine Lust, Verständnis für Janet Crane aufzubringen. Egal was sie alles hatte durchmachen müssen, Janet war eine erwachsene Frau und sollte imstande sein, sich besser zu benehmen, als sie es getan hatte. Aber um sie ging es Anne auch gar nicht.
    »Ich mache mir, ehrlich gesagt, Sorgen um Tommy«, bekannte sie. »Ich habe Angst, dass er glaubt, ich hätte sein Vertrauen missbraucht.«
    »Tommy hält große Stücke auf Sie!«
    »Es würde mich beruhigen, wenn ich ihn sprechen könnte. Ich würde wirklich gerne kurz allein mit ihm reden. Er soll wissen, dass er sich auf mich verlassen kann. Glauben Sie, so etwas ließe sich arrangieren, ohne dass sich Mrs Crane wieder aufregt?«
    Er dachte einen Moment darüber nach, wog ganz offensichtlich ab, ob die Vorteile für Tommy größer waren oder das Risiko, den Zorn seiner Frau heraufzubeschwören.
    »Ich werde sehen, was sich tun lässt. Kann ich Sie anrufen?«
    »Natürlich. Ich wäre Ihnen sehr dankbar.«

    »Es tut mir leid, wenn Janet Ihnen das Leben schwergemacht hat.«
    »Kein Problem«, sagte Anne und stand auf. Er und Tommy waren zu bemitleiden. Wenn Janet Crane über sie, Anne, herfiel, konnte sie nach Hause gehen und das Ganze vergessen. Peter Crane und sein Sohn dagegen mussten mit dieser Frau leben. »Ich mache mir nur um Tommy Sorgen.«
    Das Schrillen der Klingel ließ Anne zusammenschrecken. Crane stand auf und öffnete die Tür. Der Türrahmen wurde von Detective Mendez und Detective Hicks ausgefüllt. Mendez warf Anne einen Blick zu.
    »Dr. Crane«, sagte er. »Da gäbe es ein paar Dinge, die wir gerne mit Ihnen klären würden. Wären Sie so freundlich, uns zu begleiten?«

61
    Dennis ging in den Wald, nicht vom Haupteingang des Parks, sondern von dem Wirtschaftsweg auf der anderen Seite aus. Gegenüber davon befand sich das Büro des Sheriffs. Wo die Guten arbeiteten. Das hatte ihnen die Lehrerin in der dritten Klasse gesagt, als sie es einmal von der Schule aus besucht hatten.
    Mrs Barkow hatte keine Ahnung gehabt, dass Dennis’ Vater seine Frau schlug, ihn

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