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Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Titel: Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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denn da draußen, Darren? Ich habe dich vor fast zwei Stunden angerufen.«
    Er seufzte. »Tut mir leid, Mutter. Ich war in einem wichtigen Meeting.«
    Demonstrativ ließ er seine zur Hälfte gerauchte Zigarette auf den Boden fallen und trat sie mit seinem Gucci-Slipper aus. »Die Pflicht ruft, meine Herren.«

30
    »Nanette Zahn starb an einer Reihe von Stichwunden«, sagte Vince. »Ihr Tod wurde erstaunlicherweise als Selbstmord eingestuft. Eine Cousine nahm sich des damals zwölfjährigen Sohns Alexander an und zog ihn auf.«
    »Wow«, sagte Trammell. »Glaubt ihr, das College gibt mir mein Geld zurück?«
    »Dein Sohn hat ein Stipendium. Du hast nicht einen Cent aus eigener Tasche bezahlt«, erinnerte ihn Campbell.
    Sie hatten sich im Besprechungsraum versammelt, um diesen Tag abzuschließen und sich über die nächsten Schritte zu beraten.
    »Der Junge wurde nie unter Anklage gestellt«, fuhr Vince fort und sah durch seine Lesebrille auf seine Notizen. »Er war bekanntermaßen misshandelt worden. Die Mutter war schwer manisch-depressiv. Sie kam mit ihrem Sohn nicht zurecht – in den Akten taucht der Begriff Autismus auf. Sie verhöhnte ihn, bestrafte ihn, quälte ihn. Einmal hat sie ihn mehrere Tage in einem Schrank eingesperrt. Er war bei drei verschiedenen Pflegefamilien, musste aber jedes Mal zu seiner Mutter zurück, wenn sie ihre Medikamente wieder nahm und nicht mehr unter so starken Stimmungsschwankungen litt.«
    »Was ist mit dem Vater?«, fragte Hamilton.
    »Von dem weiß man nichts«, sagte Vince. »Es war bekannt, dass die Mutter sich in depressiven Zuständen selbst verletzte, daher hielt man es für möglich, dass sie versucht hat, sich mit einem Messer umzubringen. Normalerweise wäre allerdings davon auszugehen, dass sie sich Schnitte beigebracht hätte und keine Stiche. Nach dem Bericht hier hatte sie drei Stichwunden im Bauch.
    Als die Polizei eintraf, war der Junge offenbar über und über mit Blut verschmiert und hatte einige Verletzungen, die vermutlich von Schlägen herrührten.«
    »Woher hast du deine Informationen?«, fragte Mendez.
    »Ich habe herausgefunden, dass Zahn in einem Vorort von Buffalo im Staat New York aufwuchs«, sagte Vince. »Wie es der Zufall will, habe ich dort oben vor zehn Jahren an einer Kindesentführung gearbeitet. Der damals für den Fall zuständige Mann ist heute der Chef dort. Zur Zeit von Nanette Zahns Tod war er noch einfacher Polizist. Er konnte sich wegen des Jungen sogar an den Fall erinnern.«
    »Wie hat er die Sache damals gesehen?«, fragte Hicks.
    »Wenn tatsächlich der Junge der Täter war, dann hat er sie seiner Meinung nach aus Notwehr umgebracht. Der Junge befand sich in einem fast katatonischen Zustand, als die Polizei eintraf, und blieb es die nächsten Monate. Niemand verfolgte die Sache weiter, weil die Probleme der Familie bekannt waren und alle mehr oder weniger überzeugt waren, die Mutter hätte es nicht anders verdient.«
    »Macht das Zahn zu einem Verdächtigen für uns?«, fragte Dixon.
    »Milo Bordain sagte, das Opfer habe sich ihr gegenüber über Zahn beschwert«, erinnerte Hicks sie.
    »Aber alle anderen meinten, sie sei gut mit ihm ausgekommen und es habe sie nicht gestört, dass er regelmäßig bei ihr vorbeischaute«, sagte Mendez. »Ich glaube, Mrs Bordain mag Zahn nicht. Er ist ihr suspekt.«
    »Vince?«, sagte Dixon.
    »Wir sollten ihn nicht ausschließen, aber er müsste irgendeine Art von psychotischem Zusammenbruch gehabt haben, um dem Opfer so etwas anzutun. Er ist nicht psychotisch. Er hat eine Menge Probleme, aber psychotisch ist er nicht.«
    »Allerdings hat er möglicherweise schon einmal eine Frau erstochen«, wandte Dixon ein.
    »Ja.«
    »Wenn Marissa Fordham ihn irgendwie in Wut versetzt, etwas Falsches gesagt, eine Erinnerung wachgerufen hat …«
    »Die Möglichkeit besteht.«
    »Reden Sie noch mal mit ihm. Schauen Sie, wie er reagiert, wenn er erfährt, dass Sie über seine Mutter Bescheid wissen.«
    Vince nickte und machte sich ein paar Notizen, während Mendez den anderen von dem Gespräch mit Gina Kemmer berichtete.
    »Wir sollten sie nicht aus den Augen lassen«, schlug er vor. »Sie weiß mehr, als sie uns sagen will.«
    Dixon nickte. »Den Eindruck habe ich auch. Campbell und Trammell übernehmen die erste Schicht. Ich werde zwei Deputys für die zweite abstellen. Tony, Vince, Sie beide bringen sie morgen her und unterhalten sich noch einmal mit ihr. Setzen Sie sie ein bisschen unter Druck.
    Hamilton, haben

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