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Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Titel: Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Geburtsurkunde – oder eine Kopie davon – irgendwo versteckt hat, dann steht dick und breit der Name des Mörders drauf.«
    »Die Staatsanwältin wollte uns heute Morgen keinen Durchsuchungsbeschluss ausstellen«, beschwerte sich Mendez. »Es gebe keinen Hinweis auf ein Verbrechen. Es gebe keinen Hinweis, dass Gina Kemmer die Stadt nicht aus freien Stücken verlassen hat.«
    »Hat sie Verwandte hier in der Gegend, die eine Vermisstenanzeige aufgeben könnten?«, fragte Dixon.
    » Nada . Sie hat uns erzählt, sie wäre von L. A. hergezogen.«
    »Dann erwirken wir einen Haftbefehl für sie als unentbehrliche Zeugin«, erklärte Dixon. »Über den Umweg kriegen wir auch den Durchsuchungsbeschluss.«
    »Darüber haben Bill und ich gestern Abend schon gesprochen«, sagte Mendez. »Das mit der unentbehrlichen Zeugin ist ein bisschen dünn. Was sagen wir denn, was sie gesehen hat?«
    »Füllen Sie den Antrag aus«, sagte Dixon. »Ich rufe die Staatsanwältin persönlich an.«
    »Ich kümmere mich darum«, bot Hicks an und verließ das Zimmer, um sich sofort an die Arbeit zu machen.
    »Wissen wir schon Näheres über den Karton mit den Brüsten?«, fragte Dixon.
    »Das Labor sagt, der Karton ist unbrauchbar«, sagte Mendez. »Mit Fingerabdrücken übersät. Und zwar gleich in mehreren Schichten. Das Ding ist durch die Hände von wer weiß wie vielen Leuten gegangen.«
    Dixon stieß einen Seufzer aus. »Und auf diesem Postamt erinnert sich bestimmt niemand an eine Person, die einen stinknormalen braunen Karton aufgegeben hat.«
    »Mann, wär das gut, wenn’s dort Videoüberwachung gäbe.«
    Dixon sah Mendez an, als hätte er den Verstand verloren. »Auf einem Postamt? In Lompoc?«
    »Eines Tages wird es das überall geben«, sagte Mendez. »Auf Postämtern, Flughäfen …«
    »Klar«, schnaubte der Sheriff. »Wegen dieser unglaublichen Verbrechenswelle, die die Postämter ständig überrollt.«
    Vince grinste. »Erst die Supermärkte, dann die Postämter.«
    »Ich kann es förmlich vor mir sehen«, sagte Dixon lachend. »Raubüberfälle durch rabiate Briefmarkensammler.«
    Mendez nahm die Hänseleien gelassen hin. »Ihr werdet noch an meine Worte denken«, sagte er. »Und ich besuch euch dann im Pflegeheim und reibe es euch unter die Nase, wenn die Technik die Polizeiarbeit erobert hat.«
    »Tun Sie das, Tony«, sagte Dixon. »Aber im Augenblick haben wir einen Fall zu bearbeiten. Vince, warum hat der Mörder die Brüste an Milo Bordain geschickt?«
    »Der auf der Hand liegende Grund wäre, dass er ein weiteres Zeichen setzen wollte. Er verstümmelt Marissa und bringt seine Verachtung für die Frau zum Ausdruck, die ihr das Leben in dieser Gemeinde ermöglicht hat.«
    »Sie glauben nicht, dass sich Mrs Bordain in Gefahr befindet?«
    »Sein Hass richtete sich in erster Linie gegen Marissa«, erwiderte Vince. »Die Brutalität der Tat hatte etwas ausgesprochen Persönliches. Das Paket mit den Brüsten an Mrs Bordain zu schicken war etwas, das aus der Ferne geschah, es lässt ein gewisses Maß an emotionaler Distanz erkennen.«
    »Die Antwort lautet also nein.«
    »Man soll niemals nie sagen, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Ich weiß von einem Fall in Spanien, bei dem ein psychisch gestörter Mann den Mäzen eines umstrittenen Künstlers umgebracht hat, weil er glaubte, dass dieser Künstler mit seinen Arbeiten satanische Botschaften verbreitet. An den Künstler selbst kam er nicht heran, deshalb schaltete er den Geldgeber aus – ein bekannter Sammler«, sagte Vince. »Marissa Fordhams Arbeiten kann man beim besten Willen nicht als umstritten bezeichnen.«
    »Aber als feministisch«, sagte Mendez. »Sie hat das Plakat für das Thomas Center gemacht, mit dem die Stärke von Frauen gefeiert wird. Für manche Leute ist das vielleicht schon umstritten.«
    »Jane sagt, sie kriegen regelmäßig Briefe von ultrakonservativen religiösen Gruppierungen«, sagte Dixon.
    »Falls das eine Art Kreuzzug sein soll, dann müssten wir nach einem ganz anderen Täter suchen«, erklärte Vince. »Ihm wäre daran gelegen, Aufmerksamkeit zu erregen, um seinen Standpunkt deutlich zu machen. Meines Erachtens hätten wir dann allerdings entweder direkt von ihm gehört, oder er hätte sich an die Presse gewandt.«
    »Wir sind also keinen Schritt weiter«, fasste Dixon zusammen. »Jede Menge Fragen, kaum Antworten.«
    »Wir müssen Gina Kemmer finden«, sagte Mendez.
    Detective Hamilton klopfte und steckte den Kopf durch die Tür. Er sah

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