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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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sein Bett. Der große Junge wälzte ihn herum und zog ihn auf den Boden, wo er sich rittlings auf ihn setzte und ihm ein paar Mal in den Arm boxte.
    »Du hältst dich ja für so schlau«, zischte der Grobian.
    »Allerdings«, gab Kyle zurück, wofür er ein paar Schläge ins Gesicht bekam. Der andere zog ein Tagebuch aus Kyles Blazer und schlug ihm damit auf den Kopf.
    »Rühr noch ein Mal meine Sachen an, Schwuchtel, und ich hau dir die Fresse ein!«
    Er stieg von Kyle herunter, trat ihn in die Seite und ging.
    James richtete sich auf dem Bett auf, während Kyle versuchte, so zu tun, als sei nichts geschehen. Doch er konnte nicht verbergen, dass er Schmerzen hatte, als er sich auf sein Bett hievte.
    »Ich bin Kyle«, sagte er.
    »Ich bin James. Was hast du ihm getan?«
    »Heute Morgen ist ihm sein Tagebuch aus der Tasche gefallen und ich habe es gefunden. Das meiste ist Mist, aber er hat auch ein Gedicht über ein Mädchen geschrieben.«
    James lachte. »Der große Trampel schreibt Gedichte?«
    »Yo«, machte Kyle. »Ich habe seinen Kumpels ein paar Zeilen daraus vorgelesen. Das hat ihm nicht gefallen.« Kyle hielt sich sein Gesicht.
    »Bist du O.K.?«, fragte James. »Du hast ganz schön was abbekommen.«
    »Ich habe gedacht, er würde sich nur sein Tagebuch zurückholen, nicht dass er versucht, mich zu killen... Ein Stück von dem Gedicht war klasse. ›Mit dir bin ich froh wie eine Biene, blinkt auch im Auge eine Träne.‹ Ist doch niedlich, oder? – Mann, ist das das, wonach es aussieht?«
    »Was?«, fragte James.
    »Das Skateboard unter deinem Bett muss über hundert Kröten gekostet haben!«
    »Glaubst du?«, zweifelte James. »Ich habe es erst zwei Mal benutzt.«
    Kyle begann zu lachen. »Dieses Board ist eine Legende, Mann. Die Jungs würden sterben, um so eins zu haben, und du hast es erst zwei Mal benutzt? Kann ich es mir mal ansehen?«
    James zuckte die Achseln. »Klar.«
    Als er unter James’ Bett langte und das Skateboard hervorzog, vergaß Kyle seine Schmerzen. Er setzte sich wieder auf sein Bett und drehte das Board in den Händen.
    »Schick. Harte Räder, muss schnell sein. Kann ich es mal ausprobieren?«, fragte Kyle.
    »Sicher, ich benutze es nicht. Solange ich PlayStation 2 an deinem Fernseher spielen kann.«
    »PlayStation 2? Wir haben PlayStation 2 in diesem Zimmer? James, du bist ein kleines Wunder. Welche Spiele hast du?«
    »Keine Ahnung. Ungefähr sechzig verschiedene«, sagte James.
    Kyle ließ sich auf seinem Bett zurückfallen und strampelte mit den Beinen in der Luft.
    »Sechzig Spiele? Das glaube ich nicht, James. Du musst das verwöhnteste Kind der Welt sein und weißt es nicht einmal!«
    »Wieso?«, fragte James. »Haben die Kinder hier keine Computerspiele?«
    »Wir kriegen drei Pfund Taschengeld in der Woche. Siehst du das Gravis-Shirt auf dem Boden? Fünfundzwanzig Pfund. Ich musste zwölf Wochen lang je zwei Pfund sparen, um es zu bekommen. Meine Stussy-Hose habe ich aus einem Laden in Camden Lock geklaut. Hätte ich nicht ein paar Tricks drauf, hätte mich einer der Sicherheitsleute unter Garantie geschnappt.«
    »Willst du die PlayStation gleich ausprobieren?«, bot James an.
    »Nach den Hausaufgaben«, erwiderte Kyle. »Die mache ich immer zuerst.«
    James lehnte sich auf dem Bett zurück und überlegte, ob Kyle ein Streber war, als jemand klopfte.
    »Ja?«, sagte James.
    Es war einer der Hauseltern, ein bärtiger Hippie. Er sah James an.
    »Ich habe einen Platz für dich an der West-Road-Schule gefunden. Du kannst morgen anfangen. Sei mittags wieder hier, die Therapeutin will dich sehen.«
    James war enttäuscht. Er hatte gedacht, dass der Tod seiner Mutter und sein Schulverweis ihn wenigstens für ein paar Wochen von der Schule entbinden würden.
    »O.K.«, sagte er. »Wo ist West Road?«
    »Kyle«, fragte der Sozialarbeiter, »kannst du eine Schuluniform für James finden und ihn morgen zur Schule bringen?«
    »Kein Problem«, antwortete Kyle.

    Kyle und James verbrachten den ganzen Abend zusammen. Nach den Hausaufgaben nahm Kyle James mit hinunter zum Abendessen. Das Essen war nicht gerade erste Sahne, aber auf jeden Fall besser als das, was James zu Hause bekommen hatte. Danach bauten sie die PlayStation auf. Beim Spielen erzählten sie sich alles Mögliche, berichteten von Prügeleien in der Schule und wie sie hierher gekommen waren. James war überrascht, dass Kyle dreizehn und bereits in der neunten Klasse war. Kyle erzählte, er sei in allem gut außer in Sport. Er

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