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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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hatte es schwer, weil die anderen Jungs aus seiner Klasse größer waren als er. James meinte, er sei nur in Sport und Mathe gut.
    Bevor sie schlafen gingen, nahm Kyle James zur Wäscherei mit und suchte die Kiste mit den Schuluniformen. James hatte zwar schon ein Schulhemd und Hosen, aber er brauchte einen Blazer mit dem Abzeichen der West-Road-Schule und eine Krawatte. Viel Auswahl gab es nicht und die Sachen waren alle kaputt. Schließlich fanden sie einen Blazer, der James einigermaßen passte, und eine Krawatte, die noch nicht in Fetzen hing.

    Kyle schlief ein, doch James’ Kopf war zu schwer. Morgen würde sein neues Leben beginnen: Frühstück mit den anderen Kindern, eine neue Schule, nach Hause kommen und Zeit mit Kyle verbringen. Das war nicht das Ende der Welt, doch er wünschte sich, Lauren wäre hier.
    Plötzlich erinnerte er sich an den kleinen braunen Umschlag aus dem Safe. Den hatte er völlig vergessen. Vorsichtig kroch er aus dem Bett und schlüpfte in seine Hosen. Er durchsuchte die Taschen und erschrak schon, als er ihn nicht gleich fand. Irgendwo musste er Licht finden, wo er lesen konnte, ohne dass ihn jemand sah. Die Toilette bot sich dafür an.
    James schloss sich in einer Kabine ein und öffnete vorsichtig den Umschlag, damit er ihn wieder verschließen konnte. Er enthielt einen Schlüssel und eine Visitenkarte.
     
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    James drehte die Karte um. Auf der Rückseite stand eine Adresse. Anscheinend hatte seine Mutter noch ein weiteres Versteck. Den Schlüssel hängte er sich an die Kordel um seinen Hals.

7.
    James war immer in gemischten Schulen gewesen, aber West Road war eine reine Jungenschule. Das Fehlen der Mädchen machte den Ort irgendwie bedrohlich. Es war lauter und auf dem Flur wurde heftiger gedrängelt als an seiner alten Schule. Es fühlte sich an, als ob jederzeit etwas explodieren könne.
    Ein Siebtklässler erhielt einen Stoß von einem Zehntklässler und stolperte gegen James. Der Junge fiel hin und schrie auf, als der Zehntklässler auf seine Hand trat. Die Jungen rannten alle irgendwohin. James hatte zwar einen Lageplan, der allerdings keinerlei Sinn ergab, egal wie herum er ihn hielt.
    »Nette Krawatte, Mädel«, sagte jemand.
    James glaubte, es gelte ihm. Die Krawatte war wirklich ein Wrack. Er entschloss sich, bei der erstbesten Gelegenheit die von irgendjemandem zu stehlen. Schließlich verschwanden alle in den verschiedenen Klassenzimmern und nach ein paar Minuten hatte James nur noch Gesellschaft von ein paar Nachzüglern.
    Zwei ziemlich übel aussehende Zehntklässler versperrten ihm den Weg. Einer von ihnen hatte eine Igelfrisur und trug ein Metallica-T-Shirt unter seinem Blazer. Beide hatten bedrohlich aussehende Stiefel mit Stahlkappen an, deren dicke Bänder über den Boden schleiften.
    »Wo willst du denn hin, Schwachkopf?«
    James sah an ihnen hoch und rechnete damit zu sterben, noch bevor er seine erste Stunde erlebte.
    »Zum Sekretariat«, erklärte er.
    Der Metallica-Junge schnappte James die Karte aus der Hand.
    »Tja, das schaffst du so nicht«, behauptete er.
    James bereitete sich innerlich auf einen Tritt oder Schlag vor.
    »Versuch es mal mit der Karte vom Hauptgebäude statt mit der vom Anbau. Da drüben!«
    Metallica drehte die Karte um, gab sie James zurück und wies auf eine gelbe Tür in einem Korridor auf der linken Seite. »Danke«, sagte James und rannte los.
    »Und nimm diese Krawatte ab!«, rief Metallica ihm nach.
    James sah auf die Krawatte hinunter. Sie war zwar ziemlich zerschlissen, aber was sollte das?

    James gab seinem Klassenlehrer einen Zettel. Alle Kinder in seiner neuen Klasse starrten ihn an, als er sich einen Platz suchte. Schließlich setzte er sich ans Ende einer Reihe neben einen Schwarzen namens Lloyd.
    »Bist du einer der kleinen Waisen aus dem städtischen Kinderheim?«, fragte Lloyd.
    Die Kinder in James’ Nähe lachten. Er wusste, dass der erste Eindruck zählte. Wenn er nichts sagte, galt er als Weichei. Seine Antwort musste scharf sein, aber nicht so scharf, dass sie zu Schlägen führte.
    »Woher weißt du das?«, sagte er. »Oh, ich vermute, deine Mutter hat mich gesehen, als sie bei uns die Klos geschrubbt hat.«
    Die Gruppe der Jungen lachte. Für einen Moment sah Lloyd böse drein, dann lachte er auch. »Ich mag deine Krawatte, Schwester«, meinte er.
    James hatte die Faxen dicke. Er zog die

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