Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
ich spüre da jede Menge negativer Schwingungen bei dir. Ich glaube nicht, dass du die richtige Einstellung hast, um Gäste zu bedienen. Also, nimm dir einen Eimer heißes Wasser und einen Schrubber und putz die Kotze und die Glasscherben vom Wochenende aus der Gasse.«
James war wütend und hätte dem Manager am liebsten gesagt, wohin er sich seinen Job schieben konnte. Aber wenn er nach weniger als drei Praktikumstunden gefeuert wurde, hätte das heftigen Ärger mit Meryl zur Folge gehabt. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als einen Eimer mit Wasser und Desinfektionsmittel zu füllen und mit Schaufel und Besen bewaffnet hinauszuschlendern. Natürlich nicht ohne leise über den lächerlichen Job zu maulen, den man ihm aufs Auge gedrückt hatte.
Die Schlange im Restaurant löste sich schnell auf, als Gemma mithalf, daher lud Gabriel Kerry ein, an den zweiten Arbeitsplatz in der Küche zu kommen. Er wurde nur an Freitag- und Samstagabenden genutzt, wenn viele Kinobesucher und Bowlingspieler ins Restaurant kamen.
»Du scheinst ein cleveres Mädchen zu sein«, sagte Gabriel. »Soll ich dir ein paar Dinge zeigen?«
Kerry lächelte und nickte eifrig. James warf ihr einen finsteren Blick zu, als er mit einer Schaufel voller Glasscherben wieder hereinkam.
»Oh James.« Gabriel wirkte sehr zufrieden. »Wenn du damit fertig bist, kannst du im Restaurant den Müll einsammeln und die Tische abwischen.«
Kerry konnte nicht widerstehen, James die Zunge herauszustrecken, als er wieder in der Gasse verschwand.
»Das hier ist ein standardmäßiger Arbeitsplatz, wie ihn alle Deluxe Chicken Restaurants auf der ganzen Welt haben«, erklärte Gabriel. Er schien geradezu verliebt in den Klang seiner eigenen Stimme. Allerdings kam er dabei Kerry für ihren Geschmack ein wenig zu nahe. »Drei Fritteusen für Chicken Burger, Hühnchenteile oder Pommes frites. Eine Station für Salat und Saucen, wo wir Baguettes und Sandwiches machen, und hier oben sind zwei Mikrowellen, damit alle Sandwiches mit der richtigen Temperatur serviert werden.
Die Grundzutat ist tiefgefrorenes Huhn. Alle Schachteln kommen aus dem großen Gefrierschrank und auf jeder ist ein farbiges Quadrat. Du musst einfach nur die Farbe auf der Schachtel am Rad der Fritteuse einstellen, dann errechnet der Computer automatisch die richtige Garzeit.«
Kerry betrachtete die milchige Fettschicht in den Fritteusen. »Wie lange dauert es, bis das Fett heiß ist?«
»Etwa fünfzehn Minuten, wenn es ganz kalt ist. Solange das Fett heiß wird, sollte der Angestellte die Salatschüsseln und die Saucen aus dem Kühlschrank auffüllen und die Arbeitsflächen und das Innere der Mikrowellen mit antibakteriellem Gel reinigen.«
Geschlagene zehn Minuten ließ Kerry diese langweiligen Ausführungen über sich ergehen. Aber sie wollte schließlich einen guten Eindruck machen, also lächelte sie über die lahmen Witze ihres Bosses und stellte eine Menge Fragen. Dabei hatte Gabriel offensichtlich nicht vor, etwas mehr Abstand zwischen sich und Kerry zu bringen. Es war ziemlich unangenehm, aber sie versuchte, es zu ignorieren – bis er ihr die Hand auf den Hintern legte.
»Loslassen«, knurrte sie. »Sofort.«
Gabriel lächelte. »Ich bin doch nur nett zu dir, Kleine«, sagte er und kniff sie leicht in die Pobacke.
Kerry trat zurück, hob die Hand und holte aus. Sein Kopf schlug mit der Stirn voran so heftig an die Tür einer der Mikrowellen, dass sie aus der Wandhalterung brach.
»He!«, drohte Gabriel ihr überrascht mit dem Zeigefinger. »Ich kann Karate!«
»Ach tatsächlich?« Kerry war jetzt außer sich. »Ich auch!«
James hörte den Lärm und kam in die Küche gerannt, wo Gemma und Randall die Szene amüsiert beobachteten.
»Wenn du mir oder irgendjemand anderem noch mal an den Hintern fasst, dann brutzeln in deiner Fritteuse nicht nur Hähnchenteile!«, zischte Kerry.
Es war verlockend, ihm den ausgestreckten Finger zu brechen, aber sie wollte ihn ja nicht ernsthaft verletzen und schubste ihn deshalb nur rückwärts vor den Kühlschrank.
»Du kannst also Karate?«, rief Kerry und forderte Gabriel heraus, indem sie selbst Kampfhaltung einnahm. »Los, doch, du Würstchen, zeig mal, was du kannst!«
Gemma sprang auf und klatschte Beifall. »Jawohl, Schwester! Ich hab ihn auch schon gewarnt, dass ich meinen Danny hole, wenn er seine Finger noch mal nach mir ausstreckt. Und der langt ihm dann eine.«
Gabriel war von seiner Begegnung mit der Mikrowelle noch ziemlich
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