Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
Und da er psychologisch bestätigte emotionale Probleme hat, würde ihm wohl kaum jemand Glauben schenken, wenn er behauptete, dass ihn Kinderspione angesprochen hätten.«
»Und wann sollen Jake und ich unsere Position einnehmen?«, erkundigte sich Lauren.
»So bald wie möglich. Wir haben euch eine Unterkunft in der Nähe von Fahims Haus gesucht. Ihr könnt mit ihm zusammen im Bus zur Schule fahren.«
»Und wer wird unser Einsatzleiter?«, fragte Lauren. »Sie?«
Mac nickte. »Ich habe zwar fast zwanzig Jahre lang nicht mehr als Einsatzleiter gearbeitet, aber die anderen haben alle zu viel zu tun. Und während ihr in der Schule seid, kann ich mich weiter durch die täglichen Berichte über den Flugzeugabsturz arbeiten.«
Jake begann zu strahlen. »Sie sind eindeutig zu alt, um unser Vater zu sein. Wir müssen sie also Großvater nennen.«
Lauren fand Jakes Bemerkung absolut daneben, schießlich hatte Mac eben erst seine Enkel verloren. Aber Mac schien es wohl eher lustig zu finden und schlug Jake leicht mit dem Lineal auf die Fingerknöchel.
20
An Wochentagen waren selbst zur Mittagszeit kaum mehr als zehn Gäste im Deluxe Chicken und die Schlange vor dem Tresen bestand selten aus mehr als drei Leuten.
Kerry stand in ihrem Polyesterhemd und der Baseballkappe an der Kasse und sagte fröhlich: »Hallo! Willkommen im Deluxe Chicken. Darf ich Ihre Bestellung aufnehmen?«
Die Kundin sah aus wie ein Heißluftballon in einer Lederjacke und ihr Deo überlagerte sogar den Geruch des Bratfetts.
»Ich möchte zwei Deluxe Mega Meals, eines mit Fanta, eines mit gebackenen Bohnen«, sagte sie. »Und ich hab einen Coupon zum halben Preis, aus der Zeitung heute Morgen.«
Kerry betrachtete den ausgerissenen Zeitungsfetzen, drehte sich um und spähte zwischen den Aluminiumregalen mit Pommes frites und Hühnchenteilen hindurch.
»Entschuldigung... Gemma? Gabriel?«, rief sie, aber beide waren verschwunden.
Panisch betrachtete sie die Knöpfe an ihrer Kasse. Auf einem stand»Rabatt«. Doch als sie ihn drückte, forderte sie der Bildschirm zu einem »Code« auf. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte, und zögerte. Schließlich wollte sie nichts falsch machen.
»Tut mir leid«, entschuldigte sich Kerry bei der Kundin, »ich weiß nicht, welchen Knopf ich drücken muss, um den Rabatt abzuziehen.«
Sie ging hinter die Theke. Gemma, James und eine weitere Aushilfe namens Randall saßen breit grinsend hinter dem Bereich, wo die Burger und Hähnchen zubereitet wurden.
»Hört auf zu albern und helft mir mal«, verlangte Kerry heftig.
James lachte, währen Gemma sich zum Tresen bewegte. Sie lächelte die Kundin ironisch an.
»Tut mir leid, dass Sie warten mussten«, entschuldigte sich Kerry.
Gemma nahm den Coupon und las ihn langsam durch.
Die Kundin wurde ungeduldig. »Ich muss in einer Viertelstunde wieder bei der Arbeit sein, könnten Sie sich wohl bitte etwas beeilen!«
»Okay«, sagte Gemma und neigte sich über Kerrys Kasse. »Siehst du, hier unten auf dem Coupon steht PROM6. Das heißt, du drückst den Knopf, auf dem >Promotion< steht und dann die Sechs. Rabatt gibt es nur bei Sonderbestellungen und die kann nur der Geschäftsführer genehmigen.«
Kerry tat, was sie sagte, und der Betrag für die Mahlzeit wurde halbiert. Dann wandte sie sich wieder um und rief nach hinten: »Wo bleiben die Bohnen?«
Randall stand achselzuckend auf. »Sind in fünf Minuten fertig.«
Laut Handbuch des Deluxe Chicken durfte man die Gäste nicht von ihrem Kauf abhalten, indem man ihnen sagte, wie lang etwas wirklich dauern würde – mit einem »Gleich fertig« jedoch wären alle zufrieden. Aber Kerry log nicht gerne.
»Fünf Minuten«, sagte sie.
Die Kundin sog scharf die Luft ein und befahl: »Dann geben Sie mir nur zwei Fantas!«
Kerry machte die Bestellung für die ungeduldige Kundin zurecht. Der nächste wartete schon. Kerry ärgerte sich, dass sie im Servicebereich allein war. Randall arbeitete zwar in der Küche, briet Hähnchen und bereitete die Sandwiches zu, aber James und Gemma schienen da hinten einfach nur Spaß zu haben.
Zum Glück trat Gabriel gerade aus seinem Büro, als sich noch zwei Gäste anstellten.
»Auf geht’s, Leute!«, rief er und sah Gemma böse an. »Warum ist da draußen eine Schlange und nur eine Kasse besetzt? Randall, beweg dich! Kerry, gute Arbeit, mach weiter so. James...«
Der dürre Geschäftsführer hatte sich schon am ersten Tag über James’ freche Art geärgert.
»James,
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