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Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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auf der sein Freund Louis war, denn dort gab es eine Warteliste. Stattdessen musste er jetzt mit einem Bus ans andere Ende des Bezirks fahren und zur Camden Central gehen. Eine städtische Schule, bei deren Anblick gutsituierten Eltern kalte Schauer über den Rücken liefen.
    Fahim hasste es. Aber er wagte es nicht, sich zu beschweren. Wahrscheinlich hätte ihn sein Vater immer noch am liebsten nach Abu Dhabi zur Schule geschickt und Fahim wollte ihm nicht auch noch einen Grund dafür liefern.
    Ein paar von seinen Mitschülern waren ganz okay, aber als einsamer Siebtklässler hatte man es an einer öffentlichen Schule schwer. Die fünf Minuten von der Bushaltestelle zu seinem Klassenzimmer waren immer gefährlich, daher hatte er eine Strategie entwickelt, um das Risiko möglichst gering zu halten. Er ging schnell, die Hände in den Jackentaschen, und sah stur geradeaus.
    Lauren und Jake hatten einen früheren Bus genommen, um sicherzugehen, dass sie Fahim nicht verpassten, wenn er ausstieg.
    »Sieht kräftiger aus als auf dem Bild aus seiner alten Schule«, stellte Jake fest, als sie von der Bank an der Bushaltestelle aufstanden und ihm im Abstand von ein paar Schritten folgten. Eine leichte Aufgabe, denn auf der Straße wimmelte es nur von Schülern in schwarzen Uniformen und blauen Krawatten wie ihren.
    »Er sieht niedergeschlagen aus«, fand Lauren. »Wie ein Fisch auf dem Trockenen.«
    Fahim war niedergeschlagen. Sein Vater erfand immer neue Ausreden, warum er nicht mit seiner Mutter reden konnte und warum sie nicht zurückkam. Fahim war sich sicher, dass sein Vater log. Hassam hatte behauptet, sie auf ihrem Handy angerufen zu haben, aber Fahim wusste, dass es mit inzwischen leerem Akku in ihrem Ankleidezimmer lag.
    Zuerst hatte Hassam vorgegeben, dass Fahim nicht mit ihr sprechen konnte, weil sie auf dem Land und die Verbindung schlecht war. Eine Woche später erklärte er, dass sie ganz überraschend nach Dubai reisen musste, um sich um einen kranken Verwandten zu kümmern. Doch Fahim kannte die Kombination für Hassams Safe. Während sein Vater in einem Meeting saß, hatte er sich hingeschlichen und festgestellt, dass alle Pässe der Familie noch dort waren.
    Fahim versuchte, die Gedanken an seine Mutter schnell zu verdrängen, um nicht zu weinen. In seinen dunkelsten Momenten hatte er sogar schon überlegt, sich umzubringen. Er hatte auch daran gedacht, seinen Vater zu töten oder zur Polizei zu gehen, aber er hatte Angst vor den Konsequenzen.
    Wenn seine Mutter fort war und sein Vater eingesperrt wurde, würde ihn sein Großvater oder sein Onkel Asif adoptieren. Und in beiden Fällen drohte ihm eine ebenso ultra-strenge Erziehung wie seinen Cousins.
    »Was für ein Fettklops«, grinste Jake Lauren an, als Fahim mit Snickers und einer Packung Smarties aus einem Zeitungsladen kam.
    »Kannst du mal den Mund halten?«, fuhr Lauren ihn an.
    Jake lächelte. »Sorry. Da bist du empfindlich, was? Bethany hat mir erzählt, dass deine Mutter so fett war.«
    Lauren knirschte mit den Zähnen. »Jake, wenn du willst, dass sich deine Zähne auch weiterhin in der Nähe deines Kiefers befinden, schlage ich vor, dass du nicht so über meine Mutter sprichst.«
    »Sorry«, wiederholte Jake wenig überzeugend. »Krieg dich wieder ein, ja?«
    Mittlerweile waren sie an der Schule angekommen. Die Camden Central brauchte dringend mehr Schüler und hatte deshalb 2003 ihre Tore sowohl Jungen als auch Mädchen geöffnet. Was nichts daran änderte, dass es immer noch fünfmal mehr Jungen gab. Die meisten Schüler kamen aus den heruntergekommenen Wohnblöcken aus der Umgebung, abgesehen von ein paar, die an ihren Wunsch-Schulen nicht angenommen wurden und deshalb hier landeten. Die meisten Gesichter waren schwarz oder asiatisch. Lauren fühlte sich unwohl. Weiße Mädchen waren hier eine Seltenheit und sie spürte von allen Seiten die Blicke der Jungen.
    »Bück dich mal und zeig mir deinen Arsch«, verlangte ein Elftklässler, einer seiner Kumpel warf ihr Luftküsse zu und ein anderer griff sich in den Schritt und schob die Hüften vor.
    Lauren spürte, wie sie rot wurde. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie ihre überdimensionierten Egos schon noch kleinkriegen würde – notfalls per Nahkampf. Aber sie bereute es, dass sie sich im Schul-Shop den kürzesten Rock ausgesucht hatte.
    »Wo willst du denn hin?«, fragte Jake und hielt Lauren am Blazer zurück, als sie die vier Stufen zum Schuleingang hinaufgingen.
    Die Jungen

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