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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Ordnung war. Schnell wandte sie sich um und sah aus den Augenwinkeln gerade noch einen verwischten Schatten, bevor etwas auf den Boden schlug. Es traf genau dort auf der Treppe auf, wo sie vor wenigen Minuten noch gesessen hatte.
    Hannah erstarrte, als sich das Metallgeländer verbog. Bis ihr Gehirn wieder zu arbeiten begann, hatten die erschrockenen kleinen Fußballer ihre Sandale fallen gelassen und rannten davon. Hannah starrte auf die abgetragene Sohle eines Jungen-Turnschuhs. Ein Hintern in einer Jeans sah aus dem Haufen von verbogenem Metall und Schutt hervor. Adrenalin schoss durch Hannahs Adern, als sie den zerschmetterten Körper erkannte und aufschrie.
    »Will! Nein …! Um Himmels willen!«
    Er sah tot aus, aber das konnte doch nicht wahr sein! Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen und schrie
so laut, dass ihr die Kehle schmerzte. Sie versuchte sich einzureden, dass es nur ein Traum war. So etwas geschah nicht im wahren Leben. Sie würde aufwachen und alles wäre wieder normal …

1
    Seit drei Jahren unterrichtet George Stein als Wirtschaftslehrer an der exklusiven Trinity-Ganztagesschule bei Cambridge. Kürzlich tauchten Informationen auf, die vermuten lassen, dass Stein Kontakte zur Umwelt-Terrororganisation »Help Earth« unterhält.
    (Auszug aus den CHERUB-Einsatzunterlagen für Callum Reilly und Shakeel ›Shak‹ Dajani.)

Juni 2005
    Es war ein schöner Tag und in diesem Teil von Cambridge roch es förmlich nach Geld. Gärtner hatten die Rasenflächen perfekt frisiert, und beim Anblick all des deutschen Metalls, das am Straßenrand parkte, kribbelte es James in den Fingern. Er lief neben Shakeel her und beiden Jungen war die Uniform der Trinity-Schule peinlich. Sie bestand aus einem weißen Hemd, einer Krawatte, grauen Hosen mit orangem Streifen, einem orangegrauen Blazer und einer dazu passenden Filzkappe.
    »Also wirklich«, stöhnte James, »selbst wenn man richtig fies darüber nachgrübelt, fällt einem nichts mehr ein, was diese Uniform noch dämlicher aussehen lässt.«
    »Na, ich weiß nicht, James. Sie hätten uns auch noch Fasanenfedern an die Filzkappe stecken können oder so.«

    »Und diese Hosen sind für Callums kleinen Hintern gemacht. Sie drücken mir die Eier ab.«
    Shak musste über James’ Unannehmlichkeiten grinsen. »Du kannst es Callum nicht übel nehmen, dass er die Mission in letzter Minute hingeworfen hat. Das ist dieser Magen-Darm-Virus, der zurzeit auf dem Campus umgeht.«
    »Schon klar.« James nickte. »Ich hatte ihn letzte Woche. Bin erst seit zwei Tagen wieder raus aus dem Bett.«
    Zum tausendsten Mal sah Shak auf die Uhr. »Wir müssen uns etwas beeilen.«
    »Wozu?«, erkundigte sich James.
    »Das ist keine Londoner Schule voller schäbiger kleiner Arsenal-Fans wie du«, erklärte Shak. »Trinity ist eine der Top-Privatschulen des Landes. Hier schlenzen die Schüler nicht auf den Gängen herum, wie es ihnen passt. Wir sollten während des Wechsels von der dritten zur vierten Stunde ankommen, wenn Hunderte anderer Kinder unterwegs sind.«
    James nickte. »Kapiere.«
    Shak sah zum hunderttausendsten Mal auf die Uhr, während sie in eine Straße mit Kopfsteinpflaster einbogen, die kaum breit genug für ein Auto war.
    »Jetzt komm schon, James.«
    »Versuch ich ja«, gab James zurück. »Aber die Hose wird am Arsch platzen, wenn ich nicht aufpasse.«
    Nachdem sie zwei große Häuser hinter sich gelassen hatten, öffnete sich die Straße zu einem heruntergekommenen Park mit verknoteten Schaukeln und
kniehohem Gras. Zu ihrer Linken erhob sich ein Maschendrahtzaun. Er war mit Stacheldraht gesäumt und umgab das Gelände der Trinity-Schule. Während der Schulstunden wurden die Haupttore sorgfältig mit Monitoren überwacht, daher war der Zaun für sie die einzige Möglichkeit, auf das Gelände zu gelangen.
    Auf der Suche nach der Öffnung, die ein MI5-Mitarbeiter vergangene Nacht für sie in den Zaun geschnitten hatte, schritt Shak durch das lange Gras und achtete darauf, nicht in Hundehaufen und Müll zu stapfen. Hinter dem dicken Stamm eines Baumes fand er das Loch, hob den Maschendraht an, tippte sich an die Mütze und näselte arrogant: »Bitte nach Ihnen, James, mein Bester.«
    James warf Rucksack und Mütze durch die Öffnung, bevor er selbst hindurchschlüpfte. Er lehnte sich an den Baum und klopfte sich den Schmutz von der Uniform, während Shak ihm folgte.
    »Bist du startklar?«, fragte James und schulterte den Rucksack. Er wog etwa eine Tonne und die

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