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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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weggefahren. Bei unserer Flucht sind wir von der Fahrbahn abgekommen und haben eine Landstreicherin überfahren, die auf dem Gehweg geschlafen hat. Über diesen Diebstahl und den Tod der Frau wurde damals in den Zeitungen berichtet, also gibt es keine Schwierigkeiten, wenn Jane Oxford die Geschichte überprüfen will.«
    »Was passiert, wenn sie dabei auf die Leute stoßen, die den Überfall damals wirklich begangen haben?«, wollte Lauren wissen.
    »Das FBI schickt häufig Beamte zu Undercover-Einsätzen in die Gefängnisse, entweder um Informationen von Verdächtigen zu erhalten oder um Drogenhandel
und Bandenaktivitäten aufzudecken«, erklärte John. »Für die Sicherheit des Beamten im Gefängnis ist eine realistische Hintergrundstory lebenswichtig, deshalb erstellen die FBI-Beamten sogenannte Geisterstorys. Diese Geschichten sind eine Erfindung des FBI, und sie werden an die örtliche Polizei und die Lokalpresse weitergegeben, als ob sie wirklich passiert wären.«
    »Und was ist mit dieser armen Landstreicherin?«, fragte Lauren.
    John zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich hat man eine Frau gefunden, die an einem Herzinfarkt gestorben ist, und hat die Angaben in ihrem Totenschein so gefälscht, dass es nach einem Autounfall aussah. Das FBI hat gerne in jedem Staat ein paar Geisterstorys auf Vorrat, sodass sie jedes Gefängnis im Land innerhalb kurzer Zeit unterwandern können.«
    »Das ist schlau«, meinte Lauren.
    »Also, Dave«, fuhr John fort, »was ist passiert, nachdem ihr die alte Frau überfahren habt?«
    Dave räusperte sich, bevor er antwortete. »James und ich sind ausgestiegen, um nachzusehen, was wir überfahren hatten. Als wir erkannten, dass es ein Mensch war, sind wir in Panik geraten und nach Hause gefahren. Wir haben unser Geld und unsere Sachen gepackt, Lauren und unserem Onkel John eine Nachricht hinterlassen und sind nach Norden abgehauen. Zwei Tage waren wir in dem Lexus unterwegs,
bevor wir in Nebraska noch einen Unfall hatten. Dabei habe ich mir den Kopf verletzt, was zu einer echten Narbe an meinem Kopf passt, die ich mir letztes Jahr beim Skifahren geholt habe. James kam unverletzt davon, wurde aber nach einer kurzen Verfolgungsjagd zu Fuß von der Polizei festgenommen.«
    »In Ordnung«, meinte John. »James, erzähl du weiter.«
    »Die Polizei verhaftete uns und brachte uns in eine Untersuchungshaftanstalt für Jugendliche. Wir wurden vor das Jugendgericht von Omaha gebracht und dort zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.«
    »Warum haben euch keine anderen Gefangenen zu Gesicht bekommen, während ihr in Nebraska wart?«
    James sah verdutzt drein. Lauren streckte den Finger in die Luft und rutschte auf ihrem Sitz hin und her. »Ich weiß es!«, rief sie aufgeregt.
    »Das ist nicht gut, James«, meinte John kopfschüttelnd. »Diese Einzelheiten solltest du mittlerweile auswendig kennen! Wenn es sein muss, werden wir diese Geschichte den ganzen Flug lang immer wieder durchkauen, bis ihr sie alle vorwärts, rückwärts und in- und auswendig kennt! Los, Lauren, sag deinem Bruder, warum ihn und Dave keiner der anderen Strafgefangenen während ihrer sechs Monate in Nebraska gesehen hat.«
    »Weil sie fast geflohen wären«, sagte Lauren.
»Dave hat am Gericht in Nebraska Schlüssel für die Handschellen gestohlen und sie haben sich gegenseitig befreit. Sie waren schon fast auf dem Rasen vor dem Gerichtsgebäude, als einem Polizeibeamten ihre orangene Gefängniskleidung auffiel und er die Pistole zog. Weil Fluchtgefahr bestand, wurden James und Dave in Einzelzellen untergebracht, ohne Privilegien und ohne die Möglichkeit, Kontakt mit dem Rest der Insassen aufzunehmen.«
    »Hinter dieser Geschichte von eurem Fluchtversuch in Nebraska steckt natürlich eine bestimmte Idee: Sie macht euren Plan, aus dem Arizona Max auszubrechen, viel glaubhafter, wenn ihr Curtis Oxford davon überzeugen wollt, dass er eine reelle Chance hat, mit euch zusammen zu entkommen.«

10
    Auf einem US-Air-Force-Stützpunkt in Wisconsin gingen sie durch den Zoll. Die Gelegenheit, sich neben der Landebahn die Beine zu vertreten, während der Jet aufgetankt wurde, artete in eine Schneeballschlacht aus. Als sie drei Stunden später auf einem weiteren US-Air-Force-Stützpunkt in Arizona landeten, waren John und die Kinder das lange Sitzen leid und sehnten sich nach einer warmen Mahlzeit.

    Durch die Zeitverschiebung war es vor Ort Viertel vor acht morgens, nur zwanzig Minuten später als vor ihrem Abflug aus England.

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