Top Secret - Der Ausbruch
Gesicht knallten. Der Wagen rollte auf zwei Rädern weiter und drohte umzukippen.
Als er schließlich zum Stehen kam und die beiden Räder zurück auf den ausgetrockneten Boden knallten, war James wie erstarrt. Er konnte nur den Benzindunst und Staub riechen, während er auf den zusammengesunkenen Airbag starrte. Seine Hände zitterten unkontrollierbar.
Dave hievte sich aus dem Beifahrersitz, dann öffnete er die hintere Tür und half Lauren über den Graben. Sie atmete schwer, schien aber ansonsten unverletzt.
Schließlich hatte sich James wieder so weit unter Kontrolle, dass er daran dachte, nachzusehen, ob durch auslaufendes Benzin möglicherweise ein Feuer entstehen konnte. Er löste den Gurt und wurde draußen von einer Staubwolke empfangen, aus der eine Gestalt hervortrat und ihn gegen das Auto schubste.
»Ich hab es dir doch gesagt!«, schrie Dave wütend. »Du hättest uns alle umbringen können, du dämlicher kleiner Wichser!«
James sah, dass Dave ihn schlagen wollte, doch der Fahrer des Pick-up hielt ihn zurück.
»Ruhig, Jungs!«, rief er.
James’ Beine fühlten sich an wie Gummi, als er vom Wagen wegstolperte. Lauren stand ein paar Meter entfernt, aber die zornigen Blitze, die aus ihren Augen sprühten, verrieten ihm, dass sie nicht in der Stimmung war, ihm zu helfen.
Nachdem der Pick-up-Fahrer Dave beruhigt hatte, trat er zurück und stieß ein heiseres Lachen aus. Er war blond, trug schwarze Hosen und ein Hemd mit einem Wappen und den gestickten Buchstaben ADOP auf dem Ärmel. Das musste für Arizona Department Of Prisons, die Gefängnisverwaltung von Arizona, stehen, dachte James.
»Ich bin Scott Warren«, sagte der Mann. »Meine Schicht ist gerade zu Ende, und ich bin hergekommen, um mich mit drei englischen Kindern und einem Mann namens John Jones zu treffen. Ich hatte mir das zwar etwas anders vorgestellt, aber ich schätze, ich habe euch gefunden.«
11
James wusste, dass er ein Idiot war. Am liebsten wäre er in die Wüste hinausgelaufen und nie zurückgekommen. Kleinlaut saß er im Lehnstuhl. Im
Nacken schälte sich seine Haut, wo Dave ihn gegen das glühend heiße Autodach geschubst hatte.
John hatte ihm einen zwanzigminütigen Vortrag gehalten: wie unverantwortlich er war; dass er die Mission hätte ruinieren können, noch bevor sie richtig angefangen hatte; dass ein Zweihundert-PS-Auto kein Spielzeug ist und dass er den Rest der Zeit bis zu seinem Erscheinen vor Gericht im Haus bleiben und seine Einsatzunterlagen lesen würde.
James stand immer wieder der Unfall vor Augen. Er stellte sich vor, was hätte passieren können, wenn der Wagen sich überschlagen oder Lauren sich nicht angeschnallt hätte. Er hätte nie damit leben können, wenn ihr etwas zugestoßen wäre.
Während James hinter zugezogenen Vorhängen im Wohnzimmer saß und sich selbst bemitleidete, räumten die anderen seinen Dreck weg. Dave fand ein Abschleppseil und mit Scott Warrens unbeschädigtem Pick-up zogen sie den Toyota aus dem Graben und schleppten ihn zum Haus ab.
Beim Rutsch über den Grabenrand war der Auspuff abgerissen, die vordere Radaufhängung war kaputt und die Karosserie auf der Fahrerseite verbeult. Es sah zwar nicht wie ein Totalschaden aus, aber Scott meinte, bei einem so alten Auto, das sowieso nur noch ein paar tausend Dollar wert sei, würde sich die Reparatur nicht mehr lohnen.
John fuhr in der Zwischenzeit zu einem Restaurant an der Autobahn und holte Brathähnchen zum
Abendessen. Als er zurückkam, befahl er James, sich das Gesicht zu waschen und essen zu kommen.
James zog seinen Stuhl an den großen Resopaltisch in der Küche. Lauren und Dave sahen ihn ziemlich finster an. Er überlegte, ob er sich entschuldigen sollte, aber angesichts der Schwere seines Vergehens erschien ihm das als nicht ausreichend. Er versuchte, niemandem in die Augen zu sehen, als er sich eine Schachtel Pommes Frites und ein paar Hühnerbeine griff.
John stellte eine Flasche Cola auf den Tisch und gab Scott ein kaltes Bier, bevor er sich setzte.
»Ich habe mit James gesprochen und er ist bestraft worden«, eröffnete John energisch allen am Tisch Sitzenden. »Wir wissen alle, wie viel Glück ihr hattet, dass niemand verletzt wurde. Also, egal wie ihr persönlich darüber denkt, wir müssen unter das, was geschehen ist, einen Schlussstrich ziehen und uns weiter als Team auf die Mission vorbereiten. Dieser Einsatz ist hochgefährlich, und wir können es uns nicht leisten, dass ihr euch gegenseitig böse seid
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