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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Als sie aus dem Flugzeug stiegen, kam gerade die Sonne durch. Die Luft war trocken, und es hatte den Anschein, als würde es ein typischer sonniger Tag in der Wüste von Arizona werden.
    Ein Air-Force-Angestellter mit einem Overall, einer verspiegelten Sonnenbrille und Ohrenschützern befahl ihnen knapp, der gelben Linie auf dem Asphalt zum Terminal zu folgen - obwohl die Bezeichnung Terminal für die Metallhütte mit dem Spanplattenboden, den fünf Sitzen und einer Kaffeemaschine wohl etwas übertrieben war. Die einzige dort anwesende Person war ein Schwarzer mit einem taubenblauen Anzug und einem Cowboyhut. Er stand auf und schüttelte John die Hand.
    »Marvin Teller, FBI-Spezialeinheit«, stellte er sich vor.
    »Schön, Sie endlich persönlich kennenzulernen«, erwiderte John.
    »Und diese drei hier müssen das Undercover-Team sein.«
    Marvin zerdrückte Dave und James fast die Hand, als er sie schüttelte. James stellte fest, dass das wohl ein Charaktertest sein sollte, und verzog keine Miene. Als Marvin bei Lauren ankam, zog er die Hand zurück und lächelte breit.
    »Wie alt ist die junge Dame?«, fragte er. »Mir
scheint, sie ist erst seit ein paar Monaten aus den Windeln.«
    »Ich bin schon zehn«, verteidigte sich Lauren.
    »Nun, seid ihr hungrig?«, fragte Marvin. »Ich kenne einen Laden unterwegs, in dem ihr euch für vier Dollar pro Nase den Bauch mit einem kräftigen Frühstück vollschlagen könnt.«

    Nachdem sie sich mit Steaks, Bratkartoffeln, Eiern und Toast vollgestopft hatten, fuhr Marvin mit John und den Kindern in einer schwarzen Limousine etwa sechzig Meilen weiter auf der Autobahn. An der Abfahrt »Arizona Maximum Security - Hochsicherheitsgefängnis« reckten sie alle die Hälse, aber das Gefängnis lag in einer Senke in der Wüste zwei Meilen hinter der Abzweigung, daher konnte man außer der Flagge von Arizona und ein paar hundert Metern sandigem Asphalt nichts erkennen.
    Schließlich parkten sie vor einem einsamen Holzhaus am Ende einer einspurigen Straße etwa zwanzig Meilen vom Gefängnis entfernt. Die Sonne hatte die Farbe an der hölzernen Fassade abblättern lassen, während das Innere vermuten ließ, dass die früheren Bewohner ältere Leute gewesen waren. Die Treppen hatten spezielle Geländer, und im Wohnzimmer standen zwei Sessel mit hohen Rückenlehnen vor einem alten Fernseher, bei dem man noch aufstehen und an einem Knopf drehen musste,
wenn man auf einen anderen Sender umschalten wollte.
    »Wir haben einen netten Richter gefunden, der sich am Donnerstagmorgen James’ und Daves Schuldeingeständnis anhören wird«, klärte Marvin. »Ihr könnt euch also heute und den ganzen morgigen Tag ausruhen und einleben. Im Kühlschrank sind Lebensmittel, und in der Garage stehen zwei Autos, beide mit getönten Fensterscheiben, wie Sie es verlangt haben.«
    »Gab es damit Schwierigkeiten?«, fragte John.
    Marvin schüttelte den Kopf. »Hier draußen in der Wüste haben viele Leute dunkel getönte Scheiben. Es hält die Sonne ab.«
    »Ich möchte, dass sich die Kids an das Fahren im amerikanischen Straßenverkehr gewöhnen«, meinte John. »Während der Flucht werden sie die Erfahrung brauchen, und ich möchte vermeiden, dass jemand James oder Lauren hinter dem Steuer sieht.«
    »Ich habe in meinem Büro in Phoenix noch etwas zu erledigen«, verkündete Marvin. »Am Donnerstagmorgen komme ich wieder, um Sie zum Gerichtshof zu fahren. Außerdem werde ich unseren Undercover-Beamten vom Arizona Max hierher schicken, damit er den Jungs ein paar Hinweise gibt, wie sie da drinnen am besten Ärger aus dem Weg gehen.«

    Mittags kletterte die Temperatur bereits auf über dreißig Grad, und die antiquierte Klimaanlage im Haus schien ihre Energie darauf zu verschwenden, Lärm zu produzieren, anstatt die Temperatur herunterzukühlen.
    John hing die ganze Zeit am Telefon und sprach entweder mit CHERUB oder dem FBI-Büro in Phoenix, daher übernahmen James und Dave die Aufgabe, den Boden des kleinen Swimmingpools zu reinigen und Wasser hineinzulassen. In der Garage fanden sie die entsprechenden Chemikalien, aber der Filter des Pools war verstopft, und das Ergebnis ihrer Bemühungen waren lediglich eine kleine braune Pfütze und dreckige Finger.
    Lauren saß auf einem Plastikstuhl neben dem Pool, las ihre Einsatzunterlagen und beobachtete, wie die Schweißflecken in den Hemden der Jungen immer größer wurden. Sie wäre auch gerne schwimmen gegangen, aber die Ärzte bei CHERUB hatten ihr geraten, ihren

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