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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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sind.«
    Die drei krochen im Schutz der Büsche bis zum Eingang des Gebäudes. Lauren knipste kurz ihre Stirnlampe an und schreckte damit eine spindelbeinige Zehnjährige auf, die mit den Händen auf dem Kopf und dem Rücken an der Wand auf einem Bein draußen vor dem Gebäude stehen musste. Schon für den kleinsten Regelverstoß wurden den Schülern derartige Strafen auferlegt und manchmal auch ohne besonderen Grund.
    »Wer ist da?«, fragte das Mädchen in einem vornehmen Tonfall, der darauf schließen ließ, dass sie aus wohlhabenden Verhältnissen stammte.
    »Natasha?«, fragte Lauren und verließ ihre Deckung.
    »Verschwinde!«, quiekte Natasha entsetzt. »Mr Large wird jeden Moment hier sein; eine Videokamera ist direkt auf uns gerichtet!«
    »Nein, ist sie nicht«, sagte Lauren. James und Bethany kamen ebenfalls hinter den Büschen hervor.
»Wir haben den Stromkreis unterbrochen. Wahrscheinlich ist Large gerade draußen, um das wieder in Ordnung zu bringen.«
    Sobald Natasha hörte, dass die Kameras aus waren, nahm sie die Hände vom Kopf, setzte den Fuß ab und begann, ihre schmerzenden Waden zu massieren.
    »Auuu«, jammerte sie, »es tut so weh, so lange auf einem Bein stehen zu müssen. Aber ich sage euch, Large ist noch da drin. Ich hätte es gesehen, wenn er rausgekommen wäre.«
    »Verdammt«, entfuhr es Lauren.
    »Wie kann er da drin rumhocken, wenn wir die Kameras lahmgelegt haben?«, fragte Bethany.
    »Vielleicht ist er eingeschlafen«, meinte James.
    »Was macht ihr überhaupt hier?«, wollte Natasha wissen.
    »Rettungsmission.« Lauren lächelte. »Na ja, wir können euch zwar nicht wirklich retten, aber wir haben etwas zu essen und frische Unterwäsche mitgebracht, um euch ein bisschen aufzumuntern.«
    »Das ist unglaublich.« Natasha hüpfte vor Freude auf den Zehenspitzen. »Ihr seid echt mutig!«
    Bethany holte aus ihrem Rucksack ein in einen Gefrierbeutel eingewickeltes Päckchen.
    »Drei Snickers, Haferkekse, zwei kleine Packungen Orangensaft und zwei Mal frische Wäsche«, erklärte sie. »Wir haben so viel Verpackung wie möglich von den Sachen entfernt, aber passt auf, dass
die Ausbilder euch nicht mit irgendetwas erwischen, was ihr nicht haben solltet, sonst kassiert ihr eine Strafe.«
    Natasha brach fast in Tränen aus, als sie das Päckchen aufriss und einen großen Bissen von einem Snickers nahm.
    »Mmmmm«, machte sie. »Ich hab solchen Hunger. Wir sind gestern drei Stunden über den Parcours gelaufen, und alles, was wir zum Abendessen bekommen haben, war eine wässrige grüne Suppe.«
    »O Gott «, stöhnte James. »Die Trainingssuppe hatte ich schon fast vergessen. Von dem Zeug musste ich immer würgen, egal wie viel Hunger ich hatte.«
    James, Lauren und Bethany sahen sich an, während Natasha sich den Haferkeksen widmete.
    »Was sollen wir tun, wenn Large noch da drin ist?«, fragte James.
    »Hm, er muss eingeschlafen sein«, sagte Lauren.
    »Aber wir hatten damit gerechnet, dass er auf der anderen Seite des Geländes ist«, meinte Bethany. »Er kann jeden Moment aus dem Gebäude kommen.«
    Noch vor zwei Minuten hätte James dafür gestimmt, das Vorhaben abzublasen und die Beine in die Hand zu nehmen, doch die Gefühle, die in ihm aufgewallt waren, als er das Trainingsgebäude wiedergesehen hatte, und Natashas überwältigte Reaktion auf das Paket hatten seine Meinung geändert.

    »Jetzt sind wir schon so weit gekommen«, sagte er. »Ich bin bereit, mich reinzuschleichen, wenn ihr zwei es seid.«
    Lauren und Bethany sahen sich überrascht an, dann nickten sie zustimmend. James öffnete die Eingangstür zum Schlafgebäude und huschte in den düsteren Gang. Der Geruch schien direkt aus seinen schlimmsten Ausbildungs-Albträumen zu kommen: Es stank nach Schweiß, Desinfektionsmittel und feuchtem Beton.
    Nach drei Schritten gelangte er zu der offenen Tür, die in den Raum der Ausbilder führte, und streckte vorsichtig den Kopf hinein. Tatsächlich, da lag die riesige Gestalt von Norman Large auf einem zerschlissenen Sofa, während die sechs Schwarz-Weiß-Monitore auf dem Tisch ihm gegenüber nur statisches Rauschen zeigten.
    Cherubs fiesester Mitarbeiter hatte sich ziemlich gehen lassen, seitdem ihm im letzten Jahr schmachvoll der Posten des Leitenden Ausbilders entzogen worden war. Er trug jetzt einen struppigen Bart und reichlich überflüssigen Bauchspeck mit sich herum.
    Plötzlich bettelte Mr Large: »Nein, keine Fischstäbchen!«, und James zog sich vorsichtig zurück.
    Doch

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