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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Tiere auszubeuten«, fuhr Ryan energisch fort. »Wahrscheinlich wird man mich irgendwann mal für viele
Jahre einbuchten und ich werde letztendlich im Gefängnis sterben. Ich werde nie ein Auto oder ein schönes Haus besitzen. Ich werde nie Kinder haben, und ich bezweifle, dass bei meiner Beerdigung außer dem Priester und dem Bestatter noch jemand anwesend sein wird. Aber wenn ich nur ein paar Mädchen wie dich dazu bringen kann, darüber nachzudenken, was sie sich in den Mund stopfen, und wenn ich sie davon überzeugen kann, kein Fleisch mehr zu essen und keine toten Tierteile an den Füßen zu tragen, dann ist es das vielleicht wert, oder?«
    James sah, dass der schlaksige Ire Lauren eingeschüchtert hatte, und fühlte sich instinktiv dazu berufen, sich schützend vor seine kleine Schwester zu stellen. »Lass das, ja? Sie ist erst elf!«
    Lauren warf ihm einen »Spiel dich nicht auf!«-Blick zu, sah dann Ryan an und lächelte respektvoll. »Es ist wirklich toll, dass du für die Dinge kämpfst, an die du so fest glaubst. Ich weiß, es ist irgendwie merkwürdig, Tiere zu essen. Und da wir während dieser Mission sowieso kein Fleisch essen können, kann ich ebenso gut gleich damit anfangen und mal sehen, wie es so läuft.«
    Ryan lächelte triumphierend. »Und vielleicht willst du mit dem Fleischessen gar nicht wieder anfangen, wenn dieser Einsatz vorbei ist.«
    Lauren zuckte mit den Achseln. »Vielleicht. Auf dem Campus gibt es jede Menge Vegetarierinnen.«
    Zara räusperte sich. »Wie auch immer, Ryan, du
wirst in den nächsten Wochen noch genug Zeit haben, die drei hier zu indoktrinieren. Viel dringlicher ist im Augenblick, einige Details zu klären: Namen, Daten, Treffpunkte. Du bist in weniger als einer Woche draußen, und es sind noch eine Menge Vorbereitungen zu treffen, um unsere kleine Show zu beginnen.«
    James griff an Zara vorbei nach Laurens Chipstüte. »Wenn du sie sowieso nicht isst …«
    Zara schlug James mit dem Handrücken auf den Arm. Unglücklicherweise streifte einer ihrer Ringe schmerzhaft seinen Handknöchel.
    »Verdammt!«, jaulte James auf.
    Lauren kicherte. »Geschieht dir recht!«
    »Ich wollte dir nicht wehtun, James«, entschuldigte sich Zara unwirsch. »Aber könntest du nicht wenigstens mal versuchen, etwas mehr Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen?«

9
    Fünf Tage später standen Zara und die drei Cherubs früh auf und packten ihre Sachen in einen siebensitzigen Minivan. Dem heulenden Joshua mussten sie Geschenke versprechen, um ihn zu beruhigen, dann machten sie sich auf den Weg nach Bristol im Südwesten Englands.

    Zehn Meilen vor der Stadt befahl das Navigationsgerät Zara, an der nächsten Ausfahrt die Autobahn zu verlassen und im Kreisverkehr die zweite Abfahrt zu nehmen. Hinter einigen Supermärkten und Wohngebieten, die um die Autobahn aus dem Boden geschossen waren, veränderte sich die Landschaft. Rechts und links erstreckten sich nun Felder, und Hecken begrenzten die gewundene Landstraße.
    Kyle ließ das Fenster auf seiner Seite herunter, um die Landluft zu genießen, und kurbelte es eine Minute später eilig wieder hoch, da frischer Jaucheduft ins Auto drang.
    »Puh!«, machte Lauren und wedelte sich mit der Hand vor dem Gesicht herum. »Mir brennen die Augen! Das ist ja schlimmer, als nach James aufs Klo gehen zu müssen!«
    Zara ignorierte die Anweisung ihres Navigationsgerätes, nach links abzubiegen. »Ich glaube, wenn wir die nächste Straße nehmen, kommen wir auch zum Dorf, können aber unterwegs noch einen Blick auf das Malarek-Forschungslabor werfen.«
    »Das dauert aber nicht viel länger, oder?«, erkundigte sich James. »Ich muss nämlich aufs Klo.«
    »Zwei oder drei Minuten«, antwortete Zara. »Aber wenn es dringend ist, kann ich auch anhalten.«
    James schüttelte den Kopf. »Nein, ich halt schon noch zehn Minuten durch.«
    »Bitte wenden Sie!«, tönte die höfliche Computerstimme aus dem Navigationsgerät.

    Zara neigte sich zum Armaturenbrett vor und schaltete das Gerät aus. Sie war während der Vorbereitungen für die Mission bereits in dieser Gegend gewesen und kannte sich aus.
    »Hier ist es«, sagte sie, als sie vor einer scharfen Kurve das Tempo drosselte. Der Wegweiser zeigte zu dem Dorf Corbyn Copse, ½ Meile , aber sobald sie um die Kurve waren, bot sich ihnen ein wenig ländlicher Anblick.
    Die Hecken waren durch hohe Betonmauern ersetzt worden, auf denen Stacheldraht und Überwachungskameras montiert waren. Entlang der Straße

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