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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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EINSATZ SOLLTEN SICH ÜBER DIE FOLGENDEN FAKTEN IM KLAREN SEIN:
    (1) Diese Mission wurde als MITTELMÄSSIG RISKANT eingestuft. Auch wenn es sich bei der AFM nicht um eine der Top-Ten-Terrororganisationen handelt wie bei Help Earth, so sind sie doch dafür bekannt, gewalttätig zu sein und interne Machtkämpfe auszutragen. Mutmaßliche Mitglieder der AFM sollten deshalb mit größter Vorsicht behandelt werden.
    (2) Die Agenten werden voraussichtlich mit grafischen Darstellungen von Tierexperimenten in Labors und Zuchtfabriken konfrontiert werden. Überempfindliche Agenten sollten an dieser Mission lieber nicht teilnehmen.

8
    Am darauffolgenden Sonntag fuhren James, Kyle, Lauren und Zara nach Cambridgeshire, um Ryan Quinn zu besuchen. Er hatte sich drei Jahre lang gut geführt und sich somit das Recht erworben, die letzten vier Monate seiner Haftstrafe in einem Gefängnis mit niedriger Sicherheitsstufe zu verbringen.
    Es war ein sonniger Nachmittag, als Zara in ihrem kleinen BMW an die gestreifte Schranke heranfuhr und die Besucherpapiere aus dem Fahrerfenster hielt, woraufhin ein rundlicher Justizvollzugsbeamter aus dem Wachhäuschen trat.
    »Wahrscheinlich werde ich Sie nicht wiedersehen«,
meinte er zu Zara, während er einen flüchtigen Blick auf die Papiere warf. »Mr Quinn wird nächste Woche entlassen, nicht wahr?«
    »Das will ich doch hoffen.« Zara nickte. »Wir wollen nämlich heiraten.«
    »Oh, sehr schön.« Der Beamte lächelte. »Und zu wem gehören die ganzen Kinder?«
    »Alles meine.«
    Der Beamte hielt sich den Bauch vor Lachen, als er durch das Rückfenster einen Blick auf James und Lauren warf. »Na, ich wette, nach ein paar Wochen mit dieser Bande wird er uns anbetteln, ihn hier wieder aufzunehmen!«
    Lauren lächelte den Beamten an, doch sobald Zara durch das Tor gefahren und sie außer Hörweite waren, änderte sich ihre Miene. »Sieh mal einer an«, meinte sie bissig. »Der witzigste Mann der Welt.«
    Kyle musste lachen. »Was ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Ich kann Leute nicht ausstehen, die einen von oben herab anlabern, als sei man erst fünf Jahre alt«, erklärte Lauren kopfschüttelnd.
    Sie fuhren über ein paar Bodenschwellen zum Parkplatz, vorbei an Blumenbeeten und einigen Insassen mit nacktem Oberkörper, die Gartengeräte über das Gras schoben.
    »Und das nennt sich Gefängnis?«, fragte James verwundert, als er ausstieg und die magnolienfarben gestrichenen Unterkünfte betrachtete, in denen
die Häftlinge schliefen. »Auf mich wirkt das eher wie ein Ferienlager.«
    Zara führte sie an den Autos vorbei zum Besucherblock. Es war ein einstöckiges Gebäude, und die bunte Mischung aus Plastikstühlen und allerlei Kunstwerken der Häftlinge an den Wänden erinnerte James an die Klassenzimmer in seiner alten Grundschule.
    Bei dem schönen Wetter hatten sich die meisten Häftlinge mit ihrem Besuch nach draußen in die Sonne gesetzt. Nur ein wild in einer dunklen Ecke knutschendes Pärchen leistete dem verloren wirkenden Aufseher Gesellschaft.
    Ryan Quinn war einer der separaten Räume zugewiesen worden, in denen die Insassen ihre Anwälte trafen. Zara brachte die Kinder hinein und setzte sich auf einen Stuhl am Tisch. Da es in dem Zimmer nur drei Stühle gab, lehnten sich James und Kyle an die Wand.
    James’ Meinung nach sah Quinn eher wie ein Schauspiellehrer oder ein städtischer Angestellter aus und nicht wie ein Krimineller. Er trug geschmacklose Plastiksandaletten, Röhrenjeans und ein ausgewaschenes Rugby-T-Shirt, das noch aus den Achtzigern stammen musste. Er war der Typ Mann, der in seinen besten Jahren ziemlich mager gewesen sein musste, doch jetzt im mittleren Alter hatte er einen Bauchansatz und lange Nasenhaare, die ihm bei jedem Atemzug aus den Nasenlöchern wehten.

    »Dies ist also die Geheimwaffe unserer Regierung«, stellte Ryan mit starkem Belfaster Akzent fest und sah die Kinder schief an. »Das ist doch das krasseste Beispiel für staatlichen Faschismus, das mir je untergekommen ist: Alle drei zugekleistert mit Logos von Nike, Metallica und dem Arsenal-Fußballklub!«
    »Freut mich ebenfalls, Sie kennenzulernen«, erwiderte Kyle und hielt ihm die Hand hin. »Das war ziemlich verletzend. Ich tue, was ich kann, damit die multinationalen Konzerne weiterhin die Entwicklungsländer unterdrücken können, aber nebenbei bin ich auch ein schwuler Liberaler.«
    Kyles kluge Antwort überraschte Ryan, und sein verwunderter Gesichtsausdruck brachte Zara zum

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