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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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ans Ohr. Ihr behaltet die Kameras im Auge und sagt mir, wenn ihr jemanden kommen seht.«
    Chloe strich Kerry freundlich über den Rücken. »Dann zieh dich schnell um, bevor sich Rebecca fragt, wo du so lange bleibst.«

3
    Rebeccas Zimmer war eine fensterlose Schachtel, daher machten die Mädchen ihre Hausaufgaben immer im Wohnzimmer der Xus. Kerry lag auf dem Boden, die Bücher auf einem Schaffell ausgebreitet, während Rebecca auf der eleganten Ledercouch lümmelte und mit einem Auge MTV sah.
    »Ooh! Busted!«, rief sie, griff nach der Fernbedienung und stellte den Ton lauter.
    Kerry sah von ihrem Mathe-Übungsbuch auf und schüttelte den Kopf. »Ich fasse es nicht, dass du immer noch darauf stehst. Das ist doch so was von out.«
    »Gestern, morgen, Matt Jay ist immer noch heiß.« Kerry kicherte. »Nicht so heiß wie dein großer Bruder Clyde.«
    Rebecca verzog das Gesicht. »Würdest du wohl bitte deine schrägen Fantasien bezüglich meines Bruders für dich behalten, Kerry? Außerdem ist er sowieso nur daran
interessiert, Flaschenhalsdelfine zu retten oder mit einem blöden Plakat vor der amerikanischen Botschaft rumzustehen. Ich glaube nicht, dass er wüsste, was er mit einem Mädchen anfangen sollte, wenn man ihm eins gibt.«
    »Flaschennasendelfine«, korrigierte Kerry und stand auf. »Und wenn du dir diesen Mist anhörst, geh ich lieber aufs Klo.«
    Kerry schätzte, dass der Busted-Videoclip noch etwa dreieinhalb Minuten lief. In dieser Zeit würde sich Rebecca nicht vom Fleck bewegen, aber Kerry musste auch wissen, was Clyde gerade tat. Sie verließ das Wohnzimmer und ging die zwei Schritte durch den Flur bis zum Schlafzimmer von Mr und Mrs Xu. Clyde saß an einem Tisch zwischen zwei Kleiderschränken, völlig versunken in Doom III. Aus den Lautsprechern dröhnte Gewehrfeuer.
    »Ähem«, räusperte sich Kerry lautstark, als sie sich neben ihn stellte.
    »Was ist?«
    Kerry lächelte ihn kokett an und schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Dein T-Shirt gefällt mir, Clyde. Es steht dir sehr gut.«
    »Ich kann jetzt nicht rumlabern«, erklärte Clyde gereizt, wechselte die Waffen und feuerte eine Ladung Raketen ab. »Ich spiele ein Todesmatch online. Was willst du?«
    »Wir haben kein Internet, bis mein Vater aus seinem alten Job raus ist und zu uns zieht. Ich hatte gehofft,
ich könnte von euch aus eine E-Mail an meine alten Freunde in London schicken.«
    »In der Schulbibliothek gibt’s auch Internetanschluss«, sagte Clyde.
    Kerry trat einen Schritt zurück und schlug einen verletzten Tonfall an. »Okay«, meinte sie traurig. »Dann mache ich es eben in der Schule.«
    Clyde merkte, dass Kerry niedergeschlagen war, und löste seinen Blick kurz vom Bildschirm. »Nach diesem Spiel, ja? Es dauert nur noch zehn Minuten oder so. Ich rufe dich, wenn ich fertig bin.«
    Perfekt , dachte Kerry, als sie Clyde über die Schulter strich. »Danke, Clyde.«
    Sie drehte sich um und ging auf Socken durch die Küche, überzeugt, dass ihr zwei Minuten blieben, um ungestört einen Blick auf das mysteriöse Päckchen zu werfen. Von der Küche aus führte ein kurzer Gang zu den winzigen Zimmern von Clyde und Rebecca. Direkt gegenüber war die Badezimmertür.
    Kerry beugte sich ins Bad und zog an der Lichtkordel, damit es so aussah, als sei sie auf Toilette. Schnell blickte sie über die Schulter, bevor sie in Clydes Zimmer schlüpfte. Ihr Herz schlug rasend schnell, als sie das Licht einschaltete und ein winziges Headset unter ihrem T-Shirt hervorzog, um es an ihrem Ohr zu befestigen.
    »Kannst du mich hören, Chloe?«, flüsterte sie.
    Beruhigend erklang Chloes Stimme im Kopfhörer. »Keine Sorge, ich gebe dir Deckung. Sobald sich einer von den beiden bewegt, sage ich es dir.«

    »Ich habe einen Blackout«, gestand Kerry nervös. »Welche Schublade war es noch gleich?«
    »Die zweite von oben.«
    Leise zog Kerry Clydes Schublade auf und schob ihre Hand zwischen die Sockenballen, bis ihre Finger das Paket berührten. Sie merkte sich seine genaue Lage, bevor sie es herausnahm und auf die Kommode legte.
    »Okay«, flüsterte Kerry, als sie die Plastiktüte öffnete und hineinsah. Sofort erkannte sie den Inhalt, da sie während ihrer Grundausbildung mit dem gleichen Material gearbeitet hatte. »Sieht aus wie vier Riegel Plastiksprengstoff - wahrscheinlich C4 - und zwei separate Zünder. Was für welche, kann ich so auf den ersten Blick nicht sagen.«
    Der Sprengstoff sah aus wie graue Knetmasse und die beiden

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