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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Tränen nahe. »Mum ist zu Hause. Sie weiß, wie man die Blutung stoppt. Sie hat es schon oft getan.«

    Bruce öffnete die Wohnungstür. Obwohl Kyle und Chloe auf dem Laptop gesehen hatten, welchen Fluchtplan sich Kerry zurechtgelegt hatte, waren sie nicht auf den Blutstrom vorbereitet, der ihr über den Hals lief, als sie zum Tisch stolperte und sich auf einen Stuhl fallen ließ. Wütend funkelte sie Bruce an.
    »Du Blödmann!«, schrie sie. »Fast hättest du die ganze Operation auffliegen lassen!«
    »Es tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht …«, erwiderte Bruce und faltete die Hände über dem Kopf. Er konnte Kerry nicht ins Gesicht sehen.
    »Du denkst nie nach!«
    Chloe versuchte, die beiden zu beruhigen. »Das war mein Fehler, Kerry. Ich hätte Bruce anrufen sollen.«
    »Pah, du hast dir ja kein Nachsitzen eingebrockt«, grollte Kerry.
    Sie nahm die Kamera aus der Hosentasche und knallte sie auf den Tisch, während Kyle den Erste-Hilfe-Kasten unter der Spüle hervorzog.
    »Bruce«, meinte Kyle diplomatisch, »geh rüber und maile John die Bilder, ich bleibe hier und versorge Kerry.«
    Während Bruce und Chloe in das Wohnzimmer verschwanden, gab Kyle der verletzten Kerry ein feuchtes Tuch, damit sie sich das Gesicht säubern konnte.
    »Der alte Nasenbluten-Trick«, sagte Kyle. »Den habe ich beim Spionagetraining gelernt, aber ehrlich gesagt hatte ich ihn total vergessen.«
    Kerry war dankbar für seine Fürsorge und brachte
ein grimmiges Lächeln zustande, als sie das blutige Handtuch auf den Küchentisch warf. »So schnell werde ich den nicht wieder anwenden.«
    »Okay, leg den Kopf in den Nacken. Ich muss mir das ansehen.«
    Aus dem Erste-Hilfe-Kasten nahm er eine kleine Taschenlampe und leuchtete Kerry ins Nasenloch. Das Blut floss inzwischen langsamer, da es bereits verklumpte.
    »Unter den Fingernägeln sammeln sich jede Menge Dreck und Bakterien. Ich spritze dir ein Antiseptikum in die Nase, damit sich die Wunde nicht entzündet.«
    Mit dem Kopf im Nacken konnte Kerry nicht nicken, also machte sie nur ein zustimmendes »Hmm«, als Kyle ein Pumpspray öffnete.
    »Das ist jetzt vielleicht ein wenig kalt. Halt die Luft an, ich will nicht, dass dir das Spray in die Kehle läuft.«
    Kerry ballte die Fäuste vor Schmerz, als das Desinfektionsmittel in ihrer Nase brannte.
    »Sorry«, meinte Kyle. »Ich hole dir ein Eispäckchen aus dem Kühlschrank. Du musst es an deine Nase halten, bis die Blutung aufhört.«
    Chloe kam aus dem Wohnzimmer in die Küche zurück.
    »Ich habe gerade mit John im Hotel gesprochen und ihm von dem Plastiksprengstoff erzählt. Er sagt, es sei wichtig, dass wir herausfinden, wo sich Clyde Xu heute Abend verabredet hat und was genau bei diesem Treffen besprochen wird.«

4
    Bei jedem Atemzug wurde Kerry an das getrocknete Blut in ihrer Nase erinnert. Sie ging in einer belebten Einkaufsstraße eilig neben ihrem Einsatzleiter John Jones her. Es dämmerte und das Grün und Rot Hunderter Leuchtschilder spiegelte sich in seiner silbergefassten Brille und auf seiner Glatze.
    »Ist Clyde noch zu sehen?«, fragte sie.
    Sie selbst sah nur die Rücken und Köpfe unmittelbar um sie herum. John war größer und hatte einen besseren Blick über die Menge.
    »Ich glaube schon«, meinte er. »Aber glatte dunkle Haare sind hier nicht gerade ungewöhnlich.«
    Es entstand eine kleine Lücke in der Menge, durch die er einen Blick auf die gelbe Baseballjacke unter dem Kopf erhaschen konnte, den er die letzten zwei Minuten verfolgt hatte. Clyde Xu trug eine grüne Bomberjacke.
    »Verdammt«, stieß er hervor. »Falscher Kerl.«
    »Machen Sie keine Witze«, ächzte Kerry, als sie stehen blieben und sich nervös zu dem Schaufenster eines billigen Schmuckladens umdrehten.
    John zog ein Kartentelefon aus der Tasche und wählte Chloes Nummer. Sie saß in der Wohnung vor dem Laptop.
    »Ich habe Xu verloren«, sagte John. »Hast du etwas für mich?«

    Der MI5 hatte Verbindungen zur Telekommunikationsindustrie von Hongkong, daher konnten sie Clyde Xus Handysignal verfolgen, ohne die chinesischen Behörden über die CHERUB-Operation informieren zu müssen.
    »Dem Signal nach ist er direkt bei euch, John«, sagte Chloe. »Man kann Handys nicht exakt orten, aber er kann höchstens fünfzig Meter von euch weg sein.«
    »In welche Richtung geht er?«
    »In keine bestimmte, er bewegt sich kaum. Vielleicht ist er in einen Laden gegangen oder so.«
    »Danke, Chloe«, sagte John. »Ruf mich wieder an, sobald er sich

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