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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Fischaugen-Ansicht stammte aus einer speziellen Weitwinkel-Kamera, die Bruce vier Wochen zuvor in der Lampenfassung über Clydes Bett angebracht hatte.
    »Wann wurde das aufgezeichnet?«, fragte Kerry.

    »Vor ein paar Stunden«, erwiderte Chloe.
    Auf dem Bildschirm sah man, wie Clyde Xu sein winziges Zimmer betrat, sich aufs Bett setzte, die Turnschuhe abstreifte und sich dann das T-Shirt auszog, unter dem eine muskulöse Brust zum Vorschein kam.
    »Er sieht sooo irre gut aus«, schwärmte Kerry.
    »Oh ja.« Kyle grinste. »Der niedlichste kleine Terrorist, der mir je untergekommen ist.«
    Chloe schüttelte missbilligend den Kopf. »Könntet ihr zwei vielleicht eure Hormone unter Kontrolle kriegen und euch auf das konzentrieren, was ihr seht?«
    Clyde Xu nahm ein kleines, in eine Plastiktüte gewickeltes Päckchen aus dem Schulrucksack und beugte sich vor, um es in einer Schublade seiner Kommode unter einem Haufen Socken zu verstecken.
    »Irgendeine Vorstellung, was das ist?«, fragte Kerry.
    »Das kann man unmöglich sagen«, meinte Chloe. »Aber man macht sich nicht solche Mühe, jemanden zu treffen, um dann mit etwas zurückzukommen, was man auch am Kiosk ums Eck bekommt, oder? Könntest du versuchen, einen Blick darauf zu werfen und vielleicht ein paar Fotos zu machen?«
    Kerry war unsicher. »Können wir damit nicht bis morgen warten, wenn die Xus alle bei der Arbeit oder in der Schule sind?«
    »Das wäre leichter«, gab Chloe zu. »Aber bis dahin sind es noch fünfzehn oder sechzehn Stunden. Wer sagt, dass Clyde das Päckchen nicht bis dahin an jemand anderen weitergegeben hat? Jetzt über den Inhalt
Bescheid zu wissen, könnte darüber entscheiden, ob man einen Anschlag vereiteln und Hunderte Menschenleben retten kann.«
    »Hmm«, sagte Kerry kopfschüttelnd. »Das wird schwierig, wenn Bruce nicht da ist, um den Wachhund zu spielen. Dass dieser Idiot sich auch an dem einzi - gen Tag in Schwierigkeiten bringen muss, an dem wir ihn mal brauchen.«
    Chloe klickte ein paar Icons auf ihrem Bildschirm an, wodurch sie eine Live-Schaltung zur Wohnung der Xus bekam. Kerry und Bruce war es gelungen, in jedem Raum eine Kamera und ein Mikrofon zu installieren.
    »Also«, meinte Chloe, als sie zwischen den sechs verschiedenen Kameras hin und her schaltete. »Rebecca ist in ihrem Zimmer, Clyde sitzt vor dem Computer im Zimmer seiner Eltern, und wir können davon ausgehen, dass Mum und Dad nicht vor sieben zu Hause sind.«
    Kerry nickte. »Clyde bekommt man nicht vom Computer weg, wenn er erst mal online ist. Rebecca muss sich immer erst mit ihm zoffen, wenn sie Sims 2 spielen will.«
    »Glaubst du, du kannst gefahrlos in sein Zimmer gehen, ohne dass Bruce dir den Rücken deckt?«
    Kerry zuckte mit den Schultern. »Ich kann mich wahrscheinlich rausreden, wenn man mich im Zimmer schnappt, aber wenn ich erwischt werde, wie ich Fotos von dem mache, was in der Schublade versteckt ist, ist unsere Tarnung futsch.«
    »Was machen wir, wenn es sich um eine Bombe handelt?
«, fragte Kyle. »Falls es eine ist, könnte Clyde sie jederzeit zünden. In ein paar Stunden oder so.«
    »Ich bezweifle, dass es noch heute Abend passiert«, gab Chloe zurück. »Ihr dürft das zweite Treffen nicht vergessen.«
    »Was für ein Treffen?«, fragte Kerry.
    »John hat da etwas in einem von Clydes Handygesprächen aufgeschnappt«, erklärte Chloe. »Er hat heute Abend um acht Uhr ein Treffen.«
    »Wo?«
    »Keine Ahnung, wo oder mit wem, Kerry. Gruppen wie Help Earth geben Informationen über mögliche Anschläge nur in kleinen Häppchen heraus. Einer hat mit dem technischen Gerät zu tun, ein anderer kennt das Ziel und der Attentäter selbst erhält erst im letzten Moment alle nötigen Informationen. Auf diese Weise kann niemand viel verraten, wenn er geschnappt wird.«
    Kerry nickte. »Dann bedeuten die ganzen Treffen also, dass der Anschlag bald erfolgt.«
    »Mit ziemlicher Sicherheit innerhalb der nächsten zweiundsiebzig Stunden«, bestätigte Chloe.
    »Was ist, wenn Clyde nicht der Attentäter ist?«, fragte Kyle.
    »Darüber haben wir doch schon gesprochen«, meinte Chloe leicht gereizt. »Xu ist ein Sechzehnjähriger ohne besondere Kenntnisse. Er ist Help Earth nur als eine Art Blitzableiter von Nutzen: eine unverdächtige Person, die ein paar Risiken eingeht, auf die von den älteren Mitgliedern niemand scharf ist.«

    »Gut«, meinte Kerry. »Ich verstecke ein Funkgerät unter meinem T-Shirt. Wenn ich in Clydes Zimmer bin, klemme ich es mir

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