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Topas

Topas

Titel: Topas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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sie die ganze
Topas-Geschichte einfach ignorieren. Was nun,
Mike?«
    »Ich weiß
es auch nicht, zum Teufel. Aber die NATO wird sehr bafd in
große Gefahr kommen. Marsh, es kann nur ein führendes
Land in der freien Welt geben, habe ich nicht recht? Und Amerika
hat seine Sache nicht schlecht gemacht, oder?«
    »Wir haben
unsere Sache weitaus besser gemacht als die Franzosen zu ihrer
Zeit, und aus sehr viel anständigeren
Gründen.«
    »Der Herr dieses
Planeten wird selten von denen geschätzt, an deren Stelle er
getreten ist«, sagte Mike.
    McKittrick kam
zögernd auf etwas anderes zu sprechen. »Mike, da ist
noch ein heikler Punkt. Ich weiß, wie gern Sie Devereaux
haben. Wir alle mögen ihn. Er ist allerbeste Klasse, aber er
steht vor großen Schwierigkeiten.«
    »Worauf wollen
Sie hinaus?«
    »Wenn Devereaux
zu Ihnen kommt und Sie um Hilfe bittet, haben Sie strikten Befehl,
ihm nicht zu helfen. Er ist abgeschrieben, und wir dürfen es
mit Frankreich nicht ganz verderben.«
    »Wissen Sie,
Marsh, ich erinnere mich noch, wie ich Boris Kuznetow zum erstenmal
sah: ein ängstlicher kleiner Mann in einem Hotelzimmer in
Kopenhagen. Er sagte etwas, was ich nie vergessen werde. Er sagte,
es sei gleichgültig, ob man Russe oder Amerikaner sei. Unser
Beruf sei grausam, aber man könne nicht alles Menschliche von
uns wegnehmen. Menschen blieben schließlich immer noch
fühlende Wesen. Eines Tages brauche uns vielleicht ein Freund,
oder wir selbst brauchten einen Freund.«
    »Mike, ich gebe
die Weisung lediglich an Sie weiter.«
    »Ich habe diese
blödsinnige Weisung vernommen«, fauchte
Nordstrom.
    Die Sekretärin
kam herein und meldete: »Ihr Wagen wartet, Mister
McKittrick.«
    »Auf
Wiedersehen, Marsh, und guten Heimflug.«
    Als McKittrick ging,
wußte er: Wenn Devereaux Hilfe suchte, würde Mike
Nordstrom höchstwahrscheinlich seine Pflicht
vergessen.

 
    99
    Schlag zehn Uhr abends
verließ Andre das Cafe des Deux
Magots; so
war es vorher telefonisch verabredet worden.
    Er fuhr über den
Pont d'Austerlitz auf das andere Seineufer und sah unterwegs immer
wieder in den Rückspiegel. Seine Bewacher folgten ihm in die
Rue de Rivoli, deshalb umkreiste Andre einmal die Place de la
Concorde und fuhr dann auf die Place Vendôme zu, wo er seine
Verfolger schließlich abschüttelte.
    Dann schlug er die
Richtung zum Bois de Boulogne ein. Als er am Pavillon
d'Armemonville angelangt war, fuhr er dreimal langsam an ihm
vorbei. Beim drittenmal blendete ein Wagen seitlich im Gebüsch
kurz die Scheinwerfer auf. Andre bog von der Straße ab und
parkte neben dem Auto, das ihm ein Zeichen gegeben
hatte.
    Robert Proust wartete
nervös und trotz der Kälte schwitzend. Eine Weile
musterten sie schweigend ihre Umgebung, um sicher zu sein,
daß alles klar war.
    »Wir haben einen
langen Weg zurücklegen müssen, um uns einmal heimlich
treffen zu können, was Robert?«
    »Es ist in
diesen Tagen gar nicht so leicht, dein Freund zu sein«,
erwiderte Robert. »Aber du siehst, ich bin gekommen. Andre,
du weißt, wie streng du überwacht wirst - jeder Schritt,
jeder Anruf. Selbst wenn du auf deinen Posten nach Washington
zurückkehrst, bekommt einer deiner neuen Leute den Auftrag,
dich zu überwachen.«
    »Was willst du
damit sagen?«
    »Ich will damit
sagen, daß du deinen törichten Starrsinn aufgeben
sollst. Man weiß im Amt, daß ich persönlich nie
einen Befehl gegen dich ausführen würde, aber in deinem
Fall hat Fauchet seine Weisungen direkt von Oberst Brune erhalten,
und ich habe auf ihre Ausführung keinerlei
Einfluß.«
    »Ja, ja, der
gute alte Ferdinand. Der würde nichts lieber tun als
eigenhändig die Pistole abdrücken - oder arbeitet er
jetzt mit Drahtschlingen?«
    »Du hast einen
großen Vorteil… und das sind deine Dienstjahre und
deine vielen Freunde. Noch lassen sie dich ungeschoren, weil man
das Arbeitsklima im SDECE nicht gefährden will. Aber wenn die
Zeit reif ist, wird Fauchet ganze Arbeit leisten - und er versteht
sein Handwerk.«
    Andre lachte und
schlug die Warnung in den Wind. »Hast du immer noch ein
privates Postfach im Postamt in der Rue des
Capucine?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich habe
gefunden, was ich suchte. In ein oder zwei Tagen bekommst du einen
Brief. Er enthält mein Rücktrittsgesuch und wird einen
interessanten Namen enthüllen. Du mußt auf irgendeine
einfallsreiche Art und Weise dafür sorgen, daß La Croix
diesen Brief in die Hand bekommt. Ein gesonderter Umschlag
enthält eine Kopie für dich!«
    »Andre, um
Himmels

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