TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN
gesagt? Dann machen wir in der Stadt der Engel einen Zwischenstopp.“ Zoe hob ihren Koffer am Flughafen von L.A. vom Gepäckband.
„Warte! Ich mache das.“ Tom nahm ihr den Koffer ab und trug ihn zusammen mit seinem zum Ausgang des Terminals. „Es ist lieb von dir, dass du mir L.A. zeigen willst, aber du sehnst dich doch so nach deiner Mom und deinen Freunden.“
„Schon, aber ich bin jetzt weit weg von New York und dem Stalker. Ich fühle mich wie befreit. Und ich möchte dir einen Gefallen tun und mich bedanken, weil du mir in meiner schweren Zeit beistehst und der beste Bodyguard der Welt bist.“
„Das ist zwar gnadenlos übertrieben. Aber danke schön.“ Tom lächelte verlegen.
Zoe fand ihn ungemein charmant. Dass sie ihm einen Gefallen tun wollte, war nur die halbe Wahrheit. Sie hatte auch große Lust, einen Tag nur mit ihm und ohne Angst vor einem Angriff, zu verbringen.
Sie fuhren mit dem Bus zur Autovermietung. Dort holten sie die reservierte Corvette ab. Zoe setzte sich hinters Steuer und fuhr zum Freeway.
„Du hast die Abfahrt in Richtung Barstow verpasst“, meinte Tom nach einer halbe Stunde Fahrt, während der sie geschwiegen hatten.
„Ich weiß.“ Zoe lächelte. „Ich fahre nach Santa Monica. Wir bleiben hier, und ich zeige dir Los Angeles.“
„Du bist verrückt“, sagte Tom und klang sehr ernst. Aber Zoe sah an seinem glücklichen Lächeln, dass er sich auf ihre Zeit in L.A. freute.
Sie fuhr zum Strand nach Santa Monica und checkte mit ihm ins Art-dèco-Hotel „Georgian“ ein. Sie nahmen zwei Einzelzimmer mit Meerblick, die durch eine Tür miteinander verbunden waren.
Nachdem Zoe geduscht hatte, zog sie sich ihr Lieblingskleid an. Es war kein Designerstück, sondern ein geblümtes langes Kleid im Hippie-Look, das sie vor Jahren in Barstow gekauft hatte. Schnell schminkte sie sich und klopfte dann lächelnd an die Zwischentür.
„Bist du fertig?“ Sie lächelte vorfreudig.
„In einer Minute.“ Er öffnete die Tür und stand, nur mit einer Jeans bekleidet, vor ihr. Offenbar hatte er ebenfalls geduscht. Von seinem nackten, durchtrainierten Oberkörper perlten die Wassertropfen. Tom fuhr sich durch das nasse Haar und griff nach einem weißen Hemd, das auf dem Bett lag. Seine Bewegungen waren geschmeidig und elegant.
Bei seinem Anblick verschlug es Zoe die Sprache. Ein unbändiges Verlangen nach ihm stieg in ihr auf.
Schnell wandte sie sich ab. „Ich warte unten in der Lobby auf dich.“
„Was soll denn der Quatsch! Ich bin immer noch dein Bodyguard, auch in L.A.“ Er zog das Hemd an, legte das Halfter um und streifte sich ein Jackett über. „Auf geht’s!“
Lächelnd nahm er ihre Hand, zog Zoe an sich und küsste sie auf die Wange. „Danke für die Einladung.“
„Schon okay“, murmelte Zoe und hoffte, dass er ihre Verlegenheit nicht bemerkte. Als sie seine Lippen auf ihrer Wange gespürt hatte, war ein wohliges, sinnliches Kribbeln durch ihren Körper gerieselt.
„Wo fahren wir hin?“, fragte er wenig später, als sie mit heruntergelassenem Verdeck den Pacific Coast Highway entlangfuhren und der warme Abendwind ihnen das Haar zerzauste.
„Lass dich überraschen.“ Zoe lachte. Sie fühlte sich unbeschwert und glücklich wie lange nicht mehr. Am liebsten wäre sie für den Rest ihres Lebens mit Tom an der kalifornischen Küste entlanggefahren.
Zwanzig Minuten später fuhr sie auf den Parkplatz des „Beachcomber“, eines Strandrestaurants, das polynesisches Essen und einen traumhaften Blick aufs Meer bot. Es war ein angesagter Treffpunkt, von dem Zoe vor einiger Zeit gehört hatte und den sie unbedingt mit jemand Besonderem besuchen wollte.
„Wow! Das ist ja unglaublich!“, rief Tom, nachdem sie an einem Zweiertisch mit Blick auf den Pazifik Platz genommen hatten.
Zoe genoss es, dass sie Tom eine Freude bereitet hatte. Sie bestellten Thunfisch in Kokosmilch und Hinano, tahitisches Bier, lauschten der Musik, die die Band spielte, alberten herum, aßen und betrachteten versonnen den Sonnenuntergang.
Nach dem Essen schlenderten sie am Strand entlang. Erst als die Nacht blauschwarz über die Küste hereinbrach, kehrten sie um.
„Das war ein wunderschöner Abend“, meinte Tom begeistert, als sie zu ihrem Wagen zurückgingen.
„Warte ab, was ich morgen mit dir vorhabe“, entgegnete Zoe geheimnisvoll.
Sie standen schweigend voreinander und lächelten.
Küss mich, dachte Zoe und befeuchtete sich die Lippen. Doch plötzlich hatte sie das unangenehme
Weitere Kostenlose Bücher