Toskanische Verführung (German Edition)
Zelle seines Körpers ihrer Nähe bewusst. Er liebte sie. Einige Atemzüge lang überließ er sich dem Luxus dieses Gefühls einmal vollkommen ohne die Sorge, die Schuldgefühle, die es bisher begleitet und überdeckt hatten.
Leise und vorsichtig, um sie nicht zu wecken, schlüpfte er unter die Decke und streckte sich aus. Seine Hand berührte ihre Schulter und er wagte es, sie dort liegen zu lassen. Ihr leises Atmen wiegte ihn in den Schlaf.
Alessandro erwachte von einer leichten Berührung. Jemand liebkoste seine Brust, Finger strichen sacht durch seine Haare. Er schlug die Augen auf und sah in Flannerys Gesicht, das dicht neben seinem ruhte. Ihr Blick war ernst und dunkel.
Er tastete nach ihr, noch halb im Schlaf befangen, legte seine Hand auf ihre Hüfte, zog sie näher zu sich. Flannerys Augen verengten sich kurz, dann lächelte sie ihn ein wenig zittrig an und drückte sich an ihn. »Sag mir, wo es dir überall weh tut«, flüsterte sie, »dann passe ich auf. Ich kann nicht warten, bis alles verheilt ist. Ich bin scharf auf dich, seit du mich das erste Mal angebrüllt hast, Conte di Arroganza.«
Er schnaufte überrascht und begann unterdrückt zu lachen. »Du verführst mich also jetzt?«, fragte er.
Sie schnurrte leise und legte eins ihrer langen Beine über ihn. »So etwas in der Art hatte ich vor«, flüsterte sie.
Er rollte sich ganz auf die Seite und platzierte einen vorsichtigen Kuss zwischen zwei langen Kratzern auf ihrer Brust. »Dann leg los«, sagte er. »Ich bin schon lange nicht mehr ... ah.« Ihre Hand hatte den Weg gefunden und war am Ziel angelangt. Alessandro holte zitternd Luft. »Das ...«, sagte er und keuchte, »das ... ist ...« Dann sagte er nichts mehr, sondern widmete sich ihrem Mund, ihren Brüsten und der glücklicherweise vollkommen unverletzten süßen Gegend zwischen ihren atemberaubenden Beinen.
Sie lagen nebeneinander, zufrieden wie satte Katzen. »Stachelschweine«, sagte Flannery nach einer Weile.
Alessandro, der mit offenen Augen geträumt hatte, drehte den Kopf und sah sie lächelnd an. »Was hast du gesagt?«
»Stachelschweine«, wiederholte sie und gähnte träge. »Oh, meine Lippen tun kaum noch weh. Du hast da was gemacht, was sie spontan geheilt haben muss.«
»Das?«, fragte er und küsste sie.
»Hmmm«, machte Flannery und leckte sich über die Lippen. »Könnte sein.« Sie blinzelte zu ihm auf. Er strich ihr eine Strähne aus der Stirn. »Was hast du gerade gemeint?«
»Kennst du das nicht? Wie lieben sich Stachelschweine?« Sie grinste ihn an und gähnte. »Vorsichtig. Ganz vorsichtig. Ich habe Hunger, stell dir vor.«
Er setzte sich auf und kämmte mit den Fingern durch sein Haar. »Möchtest du im Bett essen?«
»Auf der Terrasse, bitte«, sagte sie und rollte sich mit einem Maunzen zusammen. »Aber vorher noch fünf Minuten ...« Sie schlief mitten im Satz ein.
Alessandro hockte sich neben sie auf die Bettkante und betrachtete sie. Flannery. Seine Flannery. Er zuckte zusammen und musste den Impuls bezwingen, sich anzuziehen und davonzulaufen. Es war gefährlich, so von ihr zu denken. Sie konnte sagen, was sie wollte, er war schuld, an allem. Aber vielleicht war sie ja diejenige, die den Fluch brechen konnte. Er wünschte es sich so sehr.
Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste ihre Schulter. Dann stand er auf und griff nach seinen Kleidern. Das Frühstück einer Königin sollte sie erwarten, wenn sie wach wurde.
35
Flannery streckte sich, knurrte, weil sich die verschiedensten Körperstellen mit Schmerz meldeten, und setzte sich auf. Sie war allein, das Zimmer lag im Licht der Nachmittagssonne. Sie musste endlos lange geschlafen haben. Und war da nicht etwas gewesen, etwas ...?
Sie fuhr gedankenverloren mit der Hand über ihre Hüfte, über ihr emporgezogenes Bein. Sandro. Er war behutsam gewesen, so süß wie ein Pfirsich, so stark wie ein türkischer Mokka, so pikant wie ein gut gewürztes Curry, so scharf wie der feinste Pfeffer, so sanft wie Sahne ...
Sie hatte Hunger, riesigen, bohrenden Hunger. Flannery lachte und stand auf.
Ihr bandagierter Knöchel protestierte, ihre Rippen ächzten, die Schnitte und Abschürfungen brannten, aber sie achtete nicht darauf. Wie schön es gewesen war, ihn zu lieben. Er hatte sich so sehr bemüht, ihr nicht weh zu tun, was ihm natürlich nicht gelungen war, aber der Schmerz hatte der Leidenschaft keinen Abbruch getan. Sie fühlte sich zerschlagen und glücklich.
Und hungrig.
Auf der Terrasse war ein
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