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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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mir wirklich zu Herzen nahm: »Arnold, geh nie in die Einzelheiten.« Er erzählte mir eine kleine Geschichte, um das zu erklären. »Es gibt niemanden, der mehr über Gesundheitsfürsorge weiß als ich, stimmt’s? Gut, einmal veranstaltete ich eine vierstündige öffentliche Anhörung, in der wir bis ins kleinste Detail über Gesundheitsfürsorge sprachen. Dann kam ich aus dem Saal und ging in mein Büro, wo mich dieselben Reporter, die gerade bei der Anhörung gewesen waren, einholten: ›Senator Kennedy, Senator Kennedy, können wir mit Ihnen über Gesundheitsfürsorge reden?‹
    ›Ja natürlich, was wollen Sie wissen?‹
    ›Wann werden wir endlich Genaueres zu hören bekommen?‹« Teddy lachte. »Das zeigt nur, dass man noch so viele Details liefern kann, sie verlangen immer noch mehr. Eigentlich wollen sie nämlich nur, dass du irgendetwas Spektakuläres sagst. Über eine vierstündige Kongressanhörung zu berichten ist gut und schön, aber Journalisten wollen Schlagzeilen. Nur damit kommen sie groß raus.«
    Teddy fuhr fort: »Von Anfang an sollte man nur sagen: ›Ich bin hier, um das Problem zu lösen.‹ Das ist der einzig richtige Ansatz. In Kalifornien musst du sagen: ›Ich weiß, dass wir große Probleme haben, wir haben den Stromausfall, wir haben die Arbeitslosigkeit, wir haben eine Abwanderung von Unternehmen, wir haben Menschen, die Hilfe brauchen – und ich werde diese Probleme lösen.‹« Das beeindruckte mich zutiefst. Ohne Teddys Ratschlag hätte mich die Frage der Reporter: »Wann werden wir Genaueres zu hören bekommen?« wahrscheinlich jedesmal eingeschüchtert. Matt Lauer von Today hatte mich vorgeführt, als er Details hören wollte. Aber Teddy zeigte mir, dass ich nicht auf diese Frage antworten musste, sondern stattdessen voller Selbstvertrauen sagen konnte: »Ich möchte Ihnen eine klare Vision für Kalifornien aufzeigen.«
    Es war mein Finanzberater Paul Wachter, der darauf hinwies, dass die erste Hürde, die wir in meiner Wahlkampagne nehmen mussten, meine Glaubwürdigkeit sein würde. Er, Maria und Bonnie Reiss waren meine engsten Berater, und Paul war frühzeitig aus einem Familienurlaub zurückgekehrt, sobald er gehört hatte, dass ich kandidieren würde. Als der Wahlkampf in die zweite Woche ging, berichtete er mir, er habe Anrufe von Freunden aus der Geschäfts- und Finanzwelt bekommen, die meinten: »Jetzt mal ehrlich, er meint das doch nicht ernst, oder?« Zugegeben, alle kannten mich, und wenigstens einige wussten auch, was ich schon für die Öffentlichkeit geleistet hatte, aber in dem allgmeinen »Recall-Zirkus«, wie die Reporter es inzwischen nannten, musste ich zeigen, dass meine Kandidatur nicht einfach nur ein weiteres Spaßprojekt irgendeines Promis war. Aber wie sollte ich das anpacken?
    Mein Wahlkampfteam drängte mich dazu, George Shultz anzurufen. Er war so eine Art graue Eminenz. Shultz war unter Reagan Außenminister und unter Nixon Finanzminister gewesen, jetzt lehrte er an der Hoover Institution in Stanford und war vielleicht Amerikas angesehenster republikanischer Elder Statesman. Er erwartete meinen Anruf, doch als ich ihn in der Leitung hatte, knurrte er bloß: »Sie haben zwei Minuten, um mir zu erklären, warum ich Sie unterstützen sollte.«
    Ich sagte in etwa: »Der Staat sollte nicht mehr Geld ausgeben, als er hat, und er braucht eine Führungsfigur, die ihn dazu in die Lage versetzt. Ich möchte diese Führungspersönlichkeit sein, und ich würde Ihre Hilfe zu schätzen wissen.«
    Das war die richtige Antwort.
    »Ich bin dabei«, sagte er. Also schlug ich ihm gleich eine gemeinsame Pressekonferenz vor.
    »Ich rufe Sie zurück«, antwortete er. Bei unserem nächsten Telefongespräch erklärte er mir: »Ich habe eine Idee. Warren Buffett hat sich positiv über Sie geäußert, und er ist Demokrat. Vielleicht wäre es klug, wenn Sie ihn anriefen und ihn auch zu dieser Pressekonferenz einladen würden. Das vermittelt den Eindruck, dass Sie kein Parteisoldat sind, sondern einfach nur die Probleme lösen wollen. Wir werden über Ziele reden, die nichts mit den politischen Grabenkämpfen zu tun haben.«
    Ich hatte mich schon einmal mit Buffett unterhalten, und wir hatten uns gleich gut verstanden. Es hatte mich sehr gefreut, dass er mir anbot, mich im Falle einer Kandidatur zu unterstützen, obwohl er Demokrat war. Aber natürlich können die Leute kalte Füße bekommen, wenn es ernst wird. Also bat ich Paul, der Warren gut kannte, vorzufühlen, ob er

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