Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
sich auf und wandte sich der Tür zu, durch die der Irre verschwunden war. Er stand in völliger Finsternis da und hatte das Gefühl, sein Blut müsse gefrieren, während entsetzlich erstickte Schreie aus der geheimen Kammer kamen, in die sich das trockene, grausige Klappern fleischloser Knochen mischte. Dann legte sich Stille über alles.
    Kane fand Eisen und Feuerstein und zündete die Kerze an. Die Kerze in der einen, die Pistole in der anderen Hand, öffnete er die geheime Tür.
    »Großer Gott!«, murmelte er, während ihm am ganzen Körper der kalte Schweiß ausbrach. »Dieses Ding ist jenseits aller Vernunft, und doch sehe ich es mit eigenen Augen! Zwei Gelübde sind hier eingehalten worden, denn Gaston, der Schlächter, hat geschworen, dass er selbst noch im Tode seine Tötung rächen würde, und seine Hand war es, die jenes fleischlose Ungeheuer freigesetzt hatte. Und er …«
    Der Wirt des Gespaltenen Schädels lag leblos auf dem Boden der geheimen Kammer, sein viehisches Gesicht in schrecklicher Angst verzerrt. Und die kahlen Fingerknochen des Skeletts des Zauberers hatten sich tief in sein gebrochenes Genick gegraben.

In Memoriam: Robert Ervin Howard
    von H. P. Lovecraft
    Der plötzliche und unerwartete Tod von Robert Ervin Howard am 11. Juni 1936, Verfasser fantastischer Geschichten von unvergleichlicher Intensität und Lebhaftigkeit, stellt seit dem Hinscheiden von Henry S. Whitehead vor vier Jahren den wohl schlimmsten Verlust dar, den das Genre der Horrorliteratur erlitten hat.
    Mr. Howard wurde am 22. Januar 1906 in Peaster, Texas, geboren und war alt genug, um die letzte Phase der Pionierzeit des Südwestens miterlebt zu haben – die Besiedlung der Great Plains und des unteren Rio-Grande-Tals sowie den spektakulären Aufstieg der Erdölindustrie mit ihren zügellosen Boom Towns. Sein Vater, der ihn überlebte, war einer der Pionierärzte der Region, die Familie hat im Süden, Osten und Westen von Texas und im westlichen Oklahoma gelebt, die letzten paar Jahre dann in Cross Plains, in der Nähe von Brownwood, Texas. Durchdrungen von der Atmosphäre der Grenze wurde Mr. Howard schon in jungen Jahren zu einem glühenden Anhänger männlicher homerischer Traditionen. Sein Wissen um die Geschichte und die Folklore jener Region war profund, und die Art und Weise, wie er sie in seinen privaten Briefen beschreibt und in ihrer Erinnerung schwelgt, lässt erkennen, mit welcher Eloquenz und Wortgewalt er sie, wenn er länger gelebt hätte, in seinen Werken gefeiert hätte. Mr. Howards Familie entstammt einer angesehenen Pflanzerdynastie – ursprünglich schottisch-irischer Herkunft; die meisten seiner Vorfahren hatten sich im 18. Jahrhundert in Georgia und North Carolina niedergelassen.
    Zu schreiben begann Mr. Howard mit fünfzehn, seine erste Story konnte er verkaufen, als er noch das Howard Payne College in Brownwood besuchte. Diese Story »Spear and Fang« wurde 1925 in der Juliausgabe von Weird Tales veröffentlicht. Größere Bekanntheit erzielte er mit dem Erscheinen der Novelette »Wolfshead« im selben Magazin im April 1926. Im August 1928 begannen die Geschichten um »Solomon Kane«, einen englischen Puritaner mit der Neigung zu gnadenlosen Duellen und dem Kampf gegen das Unrecht, dessen Abenteuer ihn in unbekannte Regionen der Welt führten – darunter die von Schatten heimgesuchten Ruinen unbekannter, uralter Städte im afrikanischen Dschungel. Mit diesen Geschichten entdeckte Mr. Howard eines seiner ausgeprägtesten Talente – die Beschreibung gewaltiger Stätten einer vergangenen Welt, deren dunkle Türme und labyrinthische, unterirdische Gewölbe eine Aura vormenschlicher Angst und Magie umgibt, auf eine Art und Weise, wie das in ähnlicher Weise kein anderer Schriftsteller geschafft hat. Diese Geschichten markierten auch die Entwicklung von Mr. Howards besonderem Geschick und seinen Eifer bei der Beschreibung blutiger Konflikte, die für seine Arbeit so typisch wurden. Das Konzept für Solomon Kane, wie auch das für diverse andere Helden des Autors, erstand bereits in seiner Kindheit, lange bevor die Gestalt in irgendeiner seiner Geschichten auftauchte.
    Mr. Howard, der stets großes Interesse für keltische Altertümer und andere Phasen der Frühgeschichte hatte, begann 1929 – mit »The Shadow Kingdom« in der Augustausgabe von Weird Tales – jene Folge von Geschichten aus der prähistorischen Welt, für die er bald so berühmt werden sollte. Die früheren Geschichten jener Art

Weitere Kostenlose Bücher