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Tote essen kein Fast Food

Tote essen kein Fast Food

Titel: Tote essen kein Fast Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Baron
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„Du hast doch selbst gesagt, dass da ein unterirdischer Gang abging. Richtung Wanderdüne.“
    â€žMhmm.“
    â€žAls ich da unten in dem Loch saß, hab ich Geräusche gehört.“
    â€žWas für Geräusche?“
    â€žWie eine Art Echo von etwas.“
    â€žUnd von was genau?“
    â€žIch weiß es nicht. Ich bin wohl eingedöst und von den Geräuschen wieder aufgewacht. Aber ich war so neben mir, dass ich sie nicht richtig einordnen konnte. Es klang wie ein Schaben. Als würde was am Boden oder an der Wand längsrutschen. Und dann ...“
    â€žUnd dann?“
    â€ž... war da was wie ein Schuss“, sagte ich leise.
    â€žUnd du bist sicher, dass du das nicht geträumt hast?“, fragte Jan vorsichtig.
    â€žDas hab ich mir gedacht“, fauchte ich, griff mir die rechte Krücke und mühte mich aufzustehen. „Dass du mir nicht glaubst.“
    â€žIch glaub dir ja“, sagte Jan und zog mich wieder runter. „Aber du musst zugeben, dass du es genauso gut geträumt haben könntest. Du hast doch selbst gesagt, du warst eingeschlafen.“
    â€žNur ein bisschen.“ Ich schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr und sah ihn an. „Aber Jasper hat nicht geschlafen. Er hat geknurrt. Ganz leise, als sei ihm unheimlich zumute. Als sei da was Gefährliches, Fremdes, vor dem er sich nicht outen wollte. Deshalb weiß ich hundertprozentig, dass ich nicht geträumt habe. Er hat es auch gehört. Und seine Haare haben sich dabei aufgestellt.“
    â€žDa kann ich ja froh sein, dass du mir das erst jetzt erzählst“, sagte Jan, „und nicht schon, als ich bei dir im Bunker war.“ Um seine Mundwinkel zuckte es. „Sonst hätte ich dich womöglich da unten deinem Schicksal überlassen müssen.“ Ich starrte ihn an. Hatte ich das gerade richtig verstanden? „Hey, Fanny, das war’n Scherz“, grinste er da. „Aber jetzt im Ernst: Meine Taschenlampe hatte keine große Reichweite, aber das Stück von dem Gang, das ich sehen konnte, war okay. Keine mordlüsternen Augen, die mich aus der Dunkelheit anglotzten oder so.“
    Jetzt stellten sich mir die Nackenhaare auf, und die an den Unterarmen, obwohl ich mitten am Tag vor einem unverdächtigen Gebäude auf einem Zaun saß. „Ich finde das nicht komisch“, sagte ich. „Wer weiß, was da unten los ist.“Jan blickte mich skeptisch an. „Sobald ich diese Dinger los bin“, mit meiner rechten Krücke fuchtelte ich in der Luft herum, „geh ich jedenfalls in den Lister Urwald. Dort gibt es einen alten Luftschutzraum, sagt mein Vater. Vielleicht ist das ja der Eingang zur Unterwelt.“
    â€žWo ist das?“, fragte Jan.
    â€žMuss ich auch noch rauskriegen“, erwiderte ich. Dann nahm ich mitsamt den Krücken auf seinem Gepäckträger Platz und wir fuhren zum Hafen. Eis essen. Und reden. Das war viel besser, als über muffige Bunker zu recherchieren.
    Anschließend brachte er mich zur Bücherei zurück, wo Martin mich pünktlich wie vereinbart abholte. Die Ferien waren eigentlich doch gar nicht so schlecht ...

10
    Zum Glück kam ich schneller wieder auf die Beine als gedacht. Am nächsten Morgen war die Schwellung deutlich zurückgegangen. Mein linker Fuß changierte ins Gelbgrüne und ich konnte ihn wieder vorsichtig aufsetzen und die ersten Schritte machen. Und ich konnte mein Handy schmerzfrei aus der Hosentasche ziehen, als es dieses „unappetitliche Pupsgeräusch“ machte, wie meine Mutter es nannte, wenn es auf lautlos geschaltet war.
    â€žHallo, mein Schnuffel.“
    â€žMama.“
    â€žIch hab gerade deine mörderische Seesternkarte gekriegt. Ist heute immer noch alles Scheiße?“
    â€žGeht so.“ Offensichtlich hatte Britta ihre Hormonwolke Nr. 7 kurzfristig verlassen, um sich nach dem Grund für meine drastischen Urlaubsgrüße zu erkundigen.
    â€žWas ist denn los bei euch? Kommst du vor lauter Renovieren nicht zum Ferien-Machen?“
    â€žDoch ... schon“, druckste ich herum.
    â€žAber?“
    â€žAch, ich bin in so ein Scheißloch gefallen und hab mir eine fette Bänderdehnung im Sprunggelenk geholt.“
    â€žBeim Renovieren? So baufällig hatte ich Tante Hedis Bude gar nicht in Erinnerung.“
    â€žNee, am Strand. In den Dünen, um genau zu sein.“
    â€žOch, so ein Pech. Und Martin trägt dich

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