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Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan

Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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die vergangenen zwei Tage verbracht hatte.
    Die Schwester kam herein und warf Ryan einen bösen Blick zu. Ich bekam nicht einmal mehr mit, wie er ging.
     
    Als ich das nächste Mal aufwachte, standen Ryan und Claudel am Fenster meines Krankenzimmers und sprachen leise miteinander. Draußen war es dunkel. Ich hatte gerade von Jewel und Julie geträumt.
    »War Jewel Tambeaux vielleicht gerade hier?«
    Die beiden drehten sich zu mir um.
    »Nein, aber am Donnerstag.«
    »Wie geht es Fortier?«
    »Er ist außer Lebensgefahr.«
    »Redet er?«
    »Ja.«
    »Ist er St. Jacques?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Vielleicht sollten wir damit warten, bis Sie wieder bei Kräften sind.«
    »Sagen Sie es mir.«
    Die beiden sahen sich an und traten an mein Bett. Claudel räusperte sich.
    »Sein Name ist Leo Fortier. Zweiunddreißig Jahre alt. Wohnt in der Vorstadt mit seiner Frau und zwei Kindern. Hat schon alle möglichen Jobs gehabt, aber nie für lange. 1991 hatte er eine Affäre mit Grace Damas, die er bei der gemeinsamen Arbeit in einer Metzgerei kennengelernt hatte.«
    »In der Boucherie St. Dominique.«
    »Oui.« Claudel warf mir einen seltsamen Blick zu. »Diese Beziehung war wohl der Auslöser für die ganze Geschichte. Grace Damas drohte ihm damit, seiner Frau alles zu erzählen. Wollte Geld von ihm. Er sagte ihr, sie solle ihn nach der Arbeit in der Metzgerei treffen, wo er sie umbrachte und ihre Leiche zerstückelte.«
    »Ganz schön riskant.«
    »Nein, denn der Besitzer der Metzgerei machte gerade Urlaub und hatte sie für ein paar Wochen zugesperrt. Die nötigen Werkzeuge waren da, und so hat Fortier die Leiche fachmännisch zerlegt und die Einzelteile draußen im Kloster St. Lambert vergraben. Sein Großonkel ist dort der Hausmeister und hat ihm möglicherweise den Schlüssel gegeben. Vielleicht hat Fortier ihn sich auch ganz einfach genommen.«
    »Emile Roy.«
    »Oui«, sagte Claudel und bedachte mich wieder mit seinem seltsamen Blick.
    »Aber das ist noch nicht alles. Im Klostergebäude hat er Trottier und Gagnon umgebracht. Er hat sie dorthin verschleppt, getötet und die Leichen im Keller zerstückelt. Danach hat er alles wieder sauber gemacht, so daß Roy keinen Verdacht schöpfte, aber als Gilbert und seine Jungs sich heute früh mit Luminol-Spray über den Keller hermachten, leuchtete er wie ein Football-Stadion unter Flutlicht.«
    »Hat er über seinen Großonkel auch Zugang zum Grand Seminaire gehabt?«
    »Ja. Er sagte, die Idee sei ihm gekommen, als er Chantale Trottier verfolgte. Die Wohnung ihres Vaters befindet sich ja gleich in der Nähe. Roy hat im Kloster St. Lambert ein Schlüsselbrett, an dem die Schlüssel zu allen möglichen Kirchengrundstücken hängen. Fein säuberlich beschriftet. Fortier brauchte sich nur zu bedienen.«
    »Ach ja, und Gilbert hat eine Fleischsäge für Sie«, ergänzte Ryan. »Er sagt, sie würde vor lauter Luminol schon fast glühen.«
    Er mußte etwas in meinem Gesicht bemerkt haben, denn er fügte rasch an: »Wenn es Ihnen besser geht.«
    »Ich kann es kaum erwarten.« Obwohl ich dagegen ankämpfte, zog sich mein geschundenes Hirn langsam wieder in seinen Dämmerzustand zurück.
    Die Schwester kam herein.
    »Wir erledigen hier wichtige Polizeiarbeit«, sagte Claudel.
    Sie verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf.
    »Merde.«
    Die Krankenschwester brachte die beiden zur Tür und kam kurz darauf wieder herein zu mir. Und zwar mit Katy. Meine Tochter eilte ohne ein Wort zu sagen auf mein Bett zu und nahm meine Hände. Ihre Augen waren voller Tränen.
    »Ich liebe dich, Mom«, sagte sie leise.
    Eine Weile sah ich sie nur an, während tausend Gefühle gleichzeitig in mir hochstiegen. Liebe. Dankbarkeit. Hilflosigkeit. Ich liebte dieses Kind mehr als alles auf der Welt. Ich wünschte verzweifelt, daß sie glücklich und in Sicherheit war. Und ich wußte, daß ich weder für das eine noch für das andere garantieren konnte. Ich spürte, wie nun auch mir die Tränen kamen.
    »Ich dich auch, meine Kleine.«
    Sie zog den Stuhl an mein Bett und nahm wieder meine Hände. Die Neonröhren an der Decke verliehen ihren blonden Haaren eine Art Heiligenschein.
    »Ich übernachte bei Monica«, sagte sie. »Sie besucht einen Sommerkurs an der McGill-Universität und wohnt bei ihren Eltern, die sich rührend um mich kümmern.« Sie hielt inne, als wisse sie nicht, was sie mir sagen könne und was nicht. »Birdie ist auch bei ihnen.«
    Katy sah zum Fenster und dann wieder zu mir.
    »Eine Psychologin

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