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Totem des Boesen

Totem des Boesen

Titel: Totem des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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geben.
    Doch bis dahin hatte er noch eine ganze Reihe von Figuren zur Verfügung, mit denen er spielen konnte.
    Pacahee verging in der Traumwelt unter den Händen ihres Bruders. Metseeh nahm ihren Platz ein und stürzte sich fauchend auf Wyando ...
    *
    Die beiden Adler hatten den Wahrnehmungsbereich der Fledermaus schon bald verlassen. Doch die Richtung zu wissen, in die sie geflogen waren, hatte Lilith genügt.
    Sie war selbst erst am Nachmittag von dort zurückgekehrt. Aus der Höhle, in der das Böse sich niedergelassen hatte und seiner Opfer harrte .
    Auf ihren ledrigen Schwingen brauchte Lilith nur wenig länger als die kraftstrotzenden Adler, um die Felsenkluft zu erreichen und in die Schwärze des Spaltes einzutauchen, der wie von einer Riesenaxt geschlagen im Berg klaffte.
    Liliths Gestalt wuchs in der Finsternis empor, als sie sich verwandelte. Sie lauschte. Stille umfing sie. Und doch - war da etwas. Etwas, das wie die Echos eines Kampfes klang, der in unendlicher Ferne vonstatten ging - und doch ganz in der Nähe .
    Die Halbvampirin schlich voran, getrieben von einer Kraft, vor der sie sich längst nicht mehr fürchtete. Ihre Art zu sehen hatte sich den herrschenden Verhältnissen längst angepaßt, und so entdeckte sie nach gar nicht langer Zeit jenen, dessentwegen sie hierhergekommen war.
    Wyando saß unweit des veränderten Totempfahls, dieser Welt entrückt, reglos, wie tot.
    Aber er lebte.
    Noch ...
    Lilith wollte das ändern. Schnell, aber nicht schmerzlos ...
    Sie ging weiter. Und traf auf einen Gegner, mit dem sie nicht ge-rechnet hatte.
    *
    Der Schatten des Adlers verschlang die Welt um Lilith.
    So jedenfalls schien es ihr, als das Tier sich ihr entgegenstürzte, mit ausgebreiteten Schwingen und vorgereckten Krallen, die auf ihr Gesicht zielten.
    Die Halbvampirin duckte sich. Wie die Ausläufer eines Sturmes spürte sie den Luftzug, in dem der Adler über sie hinwegschoß. Sofort machte das Tier kehrt, und diesmal schaffte Lilith es nicht mehr, auszuweichen.
    Die Klauen senkten sich wie Dornen tief in das Fleisch ihres Nackens und ihrer Schultern. Das Gewicht des Tieres drückte sie zu Boden. Irgendwie erahnte sie die Bewegung, als der Adler den Kopf zurücknahm und vorschnellen ließ. Sein Schnabel schlug dumpf gegen ihren Hinterkopf, riß die Haut auf.
    Der Schmerz entfesselte die Bestie in Lilith, die auch jetzt, unter dem fremden Einfluß, noch in ihr war, nur allzu bereit, aus dunklen Seelenkerkern aufzusteigen.
    Fauchend und brüllend in einem warf die Vampirin sich herum, mit gefletschten Fängen und monströs entstellten Zügen. Der Adler ließ von ihr ab, aber nur, um sich gleich wieder auf sie zu stürzen.
    Lilith stieß ihm ihrerseits die Klauen entgegen.
    Das Tier warf sich im Angriff förmlich hinein. Tief drangen die scharfen Nägel in seinen Körper, durchtrennten mühelos Fleisch und Knochen. Warmes Blut strömte über Liliths Arme.
    Creeaa!
    Sie hielt es für den Todesschrei des Adlers ...
    Ihr Blick begegnete dem des Tieres. Was sie darin las, verwirrte sie selbst in ihrem jetzigen Zustand.
    Verzeihen ...?
    Aber da war noch etwas anderes. Etwas, das nicht im Moment des Geschehens verging. Etwas, das in Lilith blieb. Auch dann noch, als sie von nichtstofflichen Händen gepackt und zu Boden geschmettert wurde .
    *
    Tawak sank nieder und hätte Wyando fast mit zu Boden gerissen, weil dieser vor Erschöpfung beinahe vergaß, den Kopf des erlösten Bruders loszulassen.
    Tawak war der letzte gewesen. Nein, nicht der letzte, verbesserte er sich. Vier seiner Brüder waren ihm nicht entgegengetreten. Jene vier, die sich nicht mehr als Untote erhoben hatten?
    Alle anderen hatte Wyando bezwungen; in Kämpfen, die seine Kräfte aufgefressen hatten. Doch das war das kleinere Übel. Das Wissen um die Einsamkeit, die mit dem Untergang seines Stammes auf ihn wartete, wog schwerer. Schwerer noch als das Wissen um jenen Kampf, der ihm noch bevorstand .
    Creeaa!
    Der Adler schrie seinen Seelennamen. Und der Ruf erreichte Wy-ando selbst in dieser Welt. Er wandte den Blick und sah - - seinen Adler sterben. Aufgespießt von den Klauen eines monströsen Wesens, dessen Zauber ihn selbst jetzt noch in seinen Bann schlug, da ihre Schönheit unsichtbar war - und nachdem sie Makoo-temane getötet hatte!
    Das Leben wich aus dem Adler. Sein Kadaver sackte tot in Liliths Griff zusammen.
    Da war Wyando schon über ihr. Er riß ihr das tote Tier von den Krallen und stürzte sich auf sie. Auch sie durfte er nicht

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