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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Trask. Doch ihm war klar, dass es zumindest so wichtig sein musste, wie er annahm, wenn Tzonov sich derart ungeduldig zeigte. Er blickte die Umstehenden an. Ian Goodly schien etwas sagen zu wollen. Da Trask wusste, wie ungern Wahrsager sich im Allgemeinen auf ihr Talent verließen, forderte er ihn auf: »Ian?«
    »Ich habe extra gewartet, bis Guy zurück ist«, erwiderte der schlaksige, dürre ESPer. »Wir sind ja sozusagen auf einer Wellenlänge ... immerhin sind wir beide Wahrsager, Hellseher ... Ich würde gern hören, was er dazu meint.«
    »Für den Anfang genügt mir deine Meinung«, sagte Trask.
    Goodly trat nervös von einem Fuß auf den anderen, dann zuckte er die Achseln. »Wir werden da mit hineingezogen werden«, sagte er schließlich.
    Trask wandte sich an Teale.
    »Stimmt«, sagte der. »Wer oder was auch immer da zu uns durchgekommen ist ...« Er runzelte die Stirn und hielt inne. »Nein, wer es auch immer sein mag, er ist auf unsere Hilfe angewiesen.«
    »Er?«
    »Das ist meine Vermutung«, entgegnete Teale. »Fundiert wie immer.«
    »Und das war’s schon?«
    »Ganz tief hineingezogen«, nickte Goodly. »Ich sehe ... dass uns interessante Zeiten bevorstehen.« Er hob die Hand. »Aber verlange nicht von mir, dass ich etwas Genaueres sage, Ben. Noch nicht. So etwas ist nie ganz zuverlässig, und im Moment ist es auch nicht notwendig.«
    Trask seufzte abermals, diesmal vor Enttäuschung. »In Ordnung«, sagte er. »Lassen wir die Vermutungen, wie fundiert sie auch sein mögen. Es wird Zeit, dass wir endlich erfahren, was sie eigentlich von uns wollen. Ich werde jetzt mit Tzonov sprechen. Es wäre mir aber am liebsten, wenn keiner von euch auf dem Bildschirm erscheint. Wenn es euch also nichts ausmacht ...«
    Während sie sich außer Reichweite begaben, machte Trask es sich in einem schwarzen, gepolsterten Drehsessel vor einem großen Flachbildschirm auf einer Mittelkonsole bequem.
    Doch als Teale die Bildübertragung einschalten wollte, unterbrach er ihn: »Warten Sie! Ich möchte, dass Sie mich abschirmen, ihr alle zusammen. Schlagen wir die Gegenseite mit ihren eigenen Waffen und präsentieren wir ihnen ein mentales Störfeld. Tzonov ist verdammt gut im Gedankenlesen, seine Begabung ist außergewöhnlich. Wenn mir niemand Deckung gibt, wird er in meinem Bewusstsein Dinge lesen können, von denen ich noch nicht einmal weiß, dass sie überhaupt da sind!«
    Als sie ihn mit der vereinten Kraft ihrer Gedanken abschirmten, betätigte Teale den Schalter.
    Über den dunklen Bildschirm flimmerte das Signal aus Moskau. Im Hintergrund erschienen verschwommen technische Geräte, während der Vordergrund unter einer gewölbten Stirn und einem völlig kahlen Kopf ein scharf geschnittenes Gesicht zeigte, das Trask ansah und ihn mit durchdringendem Blick fixierte. Trask erwiderte den Blick, während sich das Bild stabilisierte und deutlich an Schärfe gewann, bis es beinahe lebensecht wirkte. Der Bildschirm stellte das Gesicht des Russen überlebensgroß dar. Wohl damit er eindrucksvoller wirkte, hatten die Russen die Vergrößerung eingeschaltet. Das wäre eigentlich nicht notwendig gewesen, denn der Mann war an sich schon eine bemerkenswerte Erscheinung.
    Doch so leicht ließ Ben Trask sich nicht einschüchtern. Es war nicht einfach, einem menschlichen Lügendetektor zu imponieren, einem Mann, der auf Anhieb selbst die leiseste Entstellung oder Ausschmückung der Wahrheit erkannte. Deshalb hatte Trask Harry Keogh ja auch immer gemocht und sich von ihm beeindruckt gezeigt, weniger von seinen verblüffenden Fähigkeiten als von seiner Bescheidenheit und Wahrheitsliebe.
    »Wahrheitsliebe, Mister Trask?« Tzonov hob die rechte Augenbraue. »Da sind Sie mir gegenüber im Vorteil. Solange Ihre Agenten Sie abschirmen, können Sie lügen, so viel Sie wollen, und sich hinter dem mentalen Störfeld verstecken. Was mich angeht, ich habe keine derartige Schutzvorrichtung. Ich habe sie allerdings auch nicht nötig, nicht bei diesem Anlass. Wenn ich Spielchen spielen wollte ... Nun, ich bin mir sicher, Sie wissen, dass ich über genügend Agenten verfüge und mich nicht selbst bemühen müsste. Damit wären wir bei meinem Anliegen. Ich bin hier, um Sie um einen Gefallen zu bitten, nicht um Ihnen etwas vorzumachen oder Sie auszuspähen.«
    Obwohl Tzonov wohl moduliert und ohne Akzent, im Grunde genommen auch ohne jede Emotion sprach, lag in seiner Stimme eine Spur von Ironie.
    Trask lächelte ihn an, wenn auch gezwungen. »Für

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