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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Geschichte der Erde selbst Bescheid, und die reicht Millionen von Jahren zurück. Aber ob man sich davon beeindrucken lassen sollte? Ich glaube, du weißt gar nicht, was für ein Potenzial in dir steckt. Die Lebenden hier mögen zwar ihre Geschichte kennen, du dagegen verfügst über die Fähigkeit, dich auch noch mit dieser Geschichte zu unterhalten. Deine Lehrbücher sind die Bewusstseine der in grauer Vorzeit Verstorbenen ... sofern noch irgendetwas von ihnen übrig ist. Hannant verfiel einen Moment in Schweigen, ehe er etwas bedächtiger fortfuhr: Allerdings ...
    »Ja?«
    Abermals produzierte Hannant ein Achselzucken, diesmal wirkte es jedoch niedergeschlagen. Allerdings hat Pythagoras sich wieder in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Harry hatte es geschafft, ihn eine Zeit lang aus der Reserve zu locken. Er hatte ihn sogar dazu gebracht, die Bruderschaft aufzulösen, sodass er für jeden ansprechbar war. Aber als er feststellte, welche Fortschritte wir gemacht hatten, und sah, dass die Gleichungen, die er gekannt hatte, lediglich die Grundlage des heutigen Wissens bildeten ... Das war zu viel für ihn! Da war es einfacher, Zuflucht bei veralteten Lehrsätzen zu suchen, sich wieder in Schweigen zu hüllen und darauf zu warten, dass seine Seele wiedergeboren würde. Seit Langem hat er mit niemandem mehr ein Wort gewechselt.
    »Aber Sie wissen, wo man ihn finden kann?«
    Oh ja!
    Dies gab Nathans Stimmung Auftrieb. »Dann ist es aber höchste Zeit, dass wieder einmal jemand ein Gespräch mit ihm führt!« Das klang so entschlossen, dass man den Eindruck gewinnen konnte, Nathan wolle sofort aufbrechen, um dies zu erledigen.
    »Mit wem?« Trask legte Nathan, der auf der Einfassung von Hannants Grabstätte saß, die Hand auf die Schulter. Das kam so unerwartet, dass Nathan zusammenfuhr und vor lauter Schreck den Kontakt zu Hannant verlor.
    »Mit Pythagoras!«, stieß er, zu Trask aufblickend, völlig verblüfft hervor.
    » Dem Pythagoras?«, fragte Zek. Sie sah Trask vorwurfsvoll an.
    »Wie viele gibt es denn?«
    »Nur einen, nehme ich an«, erwiderte Trask und da er merkte, dass Zek ihn missbilligend ansah, fügte er hinzu: »Es tut mir leid, Nathan! Ich Blödmann dachte, du führst hier Selbstgespräche. Aber wenn ich dich so ansehe, wird mir natürlich klar, dass dem nicht so ist. Es ist nur, dass ... Ich meine, ich weiß zwar um dein Talent, aber es fällt mir immer noch schwer, damit umzugehen. Ich muss mir ständig aufs Neue vor Augen halten, wozu du in der Lage bist!«
    »Haben wir dich bei etwas Wichtigem gestört?« Zek ergriff Nathan am Arm, während er aufstand.
    »Wollt ihr es wirklich wissen?« Er blickte Trask an. »Ja! Aber es ist schon in Ordnung. Ich kann ein andermal mit ihm reden.«
    »Mit ihm?«, echote Trask.
    Nathan deutete auf den Grabstein. »Einem ehemaligen Lehrer der Schule da drüben. Er muss ein sehr angenehmer Mensch gewesen sein. Im Tod wurde er dann der Freund meines Vaters, und nun der meine.«
    »Sollen wir noch einmal eine Weile weggehen?«, versuchte Trask seinen Fauxpas wiedergutzumachen. »Vielleicht wollt ihr ja noch ein paar Worte wechseln?«
    Doch Nathan schüttelte den Kopf. »Später!«
    Dabei ließen sie es bewenden. Sie gingen zum Wagen und fuhren zurück ins Hotel nach Hartlepool ...
    »Als wir durch die Stadt zurückgefahren sind«, bemerkte Nathan beim Abendessen, »ist mir aufgefallen, dass mein Vater direkt gegenüber dem Friedhof wohnte.«
    »Ein sehr alter Friedhof«, nickte Trask, »und ein angemessener Ort, findest du nicht?« Ehe Nathan zu einer Erwiderung ansetzen konnte, fuhr er fort: »Wusstest du, dass Harrys Mansardenwohnung der Ort war, an dem Harry junior, dein Bruder, zum ersten Mal das Möbius-Kontinuum benutzte? Damals war er noch ein Säugling. Dann müsstest du es jetzt doch erst recht schaffen!«
    Ein Säugling, ging es Nathan durch den Kopf. Der Herr des Gartens! Mein Halbbruder war ein Kleinkind und konnte kaum krabbeln und trotzdem wusste er damals schon mehr, als ich mir in meinem ganzen Leben angeeignet habe! Aber wenn es bei ihm angeboren war, warum dann nicht auch bei mir? Was hatte er, das ich nicht habe? Was? Ich komme mir so unfertig vor. Hat Nestor womöglich etwas mitbekommen, was eigentlich für mich bestimmt war? Wenn ja, warum hat es sich bei ihm nicht entwickelt? Doch im nächsten Moment dachte er: Ich sollte Trasks und Hannants »Gott« danken, dass er nicht darüber verfügt!
    Laut fragte er Trask, wenn auch ein bisschen

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