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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Anteilen hatte unsere Aufmerksamkeit geweckt. Ausgehend von dem, was wir bis jetzt herausgefunden haben, übersteigt der Wert seiner Beteiligungen die Hunderttausend-Dollar-Marke.«
    »Ziemlich viel Geld.«
    »Wie bereits erwähnt, gab Mr. Rockett an, seine Einkünfte wären bescheiden.«
    »Geld aus seiner Militärpension und seinem Importgeschäft.«
    Dew nickte. Deshalb müssen wir der Frage nachgehen, welche Einkommensquellen eine solche beträchtliche Beteiligung ermöglichen.«
    »Das ICE denkt, der Kerl hat Dreck am Stecken.«
    Dew redete weiter, als hätte ich nichts gesagt.
    »Es gibt noch eine andere Tatsache, die meine Kollegen und ich interessant finden. Einen anderen Grund, warum ich denke, dass wir Sie mehr ins Vertrauen ziehen sollten.«
    Dew schaute auf seine Hände hinunter, die bewegungslos in seinem Schoß lagen. Schaute dann wieder mich an.
    »Bis vor Kurzem war einer der Besitzer von S&S Enterprises ein örtlicher Unternehmer namens John-Henry Story. Ich nehme an, diese Person ist Ihnen bekannt?«
    »Der John-Henry Story, der im letzten April bei einem Feuer ums Leben kam?«
    »Man sagte mir, Sie hätten Mr. Storys Überreste identifiziert?«
    Ich nickte nur, zu schockiert, um zu antworten.
    Schockiert, aber auch erfreut. Das war die Verbindung, die das ICE an Bord bringen konnte.
    »Ich muss Ihnen auch noch etwas mitteilen«, sagte ich. »Sie erinnern sich an das Mädchen, das ich Ihnen im Kühlraum gezeigt habe?«
    Dews merkwürdig lavendelfarbene Augen verengten sich.
    »Das Mädchen, das überfahren und auf der Straße liegen gelassen wurde?«
    Dew setzte zum Sprechen an. Ich hob abwehrend die Hand.
    »Als das Mädchen gefunden wurde, hatte sie John-Henry Storys Airline-Clubkarte in ihrer Handtasche.«
    Dew zog eine Manschette gerade, sagte aber nichts.
    »Haben Sie mich verstanden, Agent Dew? Dominick Rockett, den Sie als Schmuggler verdächtigen, hatte mit S&S Enterprises zu tun. S&S gehörte, zumindest zum Teil, John-Henry Story. Dessen Plastik meine Unbekannte bei sich hatte, als sie starb.«
    Dews Gesicht blieb unergründlich.
    »Es wäre für Ihre Ermittlungen doch sicherlich hilfreich, wenn Sie wüssten, wer dieses Mädchen ist.«
    »Denkt Ihr Detective …« Dew drehte eine rosige Hand.
    »Slidell.«
    »Ist Detective Slidell nicht überzeugt, dass diese Jugendliche eine Prostituierte war?«
    »Ich verstehe nicht, was das hiermit zu tun hat.«
    »Es könnte viele Erklärungen für dieses von Ihnen beschriebene Zusammentreffen von Umständen geben, die alle nichts mit Dominick Rockett zu tun haben.«
    »Ich glaube nicht an ein zufälliges Zusammentreffen.« Cool.
    Dew zögerte sehr lange mit der Antwort.
    »Wie ich bereits erklärt habe, ist meine Aufgabe die Untersuchung des illegalen Imports und des Vertriebs von kulturellem Eigentum.« Die Geduld in Person. »Im Augenblick liegt unser Augenmerk auf Dominick Rocketts finanziellem Status, soweit er seine potenzielle Schuldhaftigkeit bei derartigen Aktivitäten betrifft. Sollte sich zeigen, dass Ihr Opfer damit zu tun hat, werde ich es mir natürlich noch einmal überlegen. Aber eine Airline-Clubkarte in der Handtasche einer mutmaßlichen Prostituierten?«
    Dew legte den Kopf schief und zog die Augenbrauen hoch. Ernsthaft?
    Ich musste mich beherrschen, um ihn nicht in seinen tuntigen, aber beträchtlichen Arsch zu treten. Stattdessen lächelte ich.
    »Gibt es sonst irgendjemand, der vielleicht –«
    »Im Augenblick sind wir schrecklich unterbesetzt.« Dew stand auf. »Im Augenblick muss der Fall Ihres Mädchens leider bei den örtlichen Behörden bleiben.«
    Mein Mitbewohner war in der Küche, als ich durch die Tür kam.
    »Hey, Bird.«
    Der Kater setzte sich auf, wickelte sich den Schwanz um die Hinterbeine und betrachtete mich aus runden, gelben Augen.
    Ich legte meine Aktentasche ab, kauerte mich hin und strich ihm über den Kopf.
    Er stand auf und drückte den Rücken durch. Sah er damit hoffnungsfroh aus? Erwartungsvoll? Oder hatte er einfach nur Hunger?
    Wieder ein schlechtes Gewissen. Katzenfutter hatte ich immer noch nicht gekauft.
    Warum hatte ich nicht beim Supermarkt gehalten? Oder wenigstens bei einem Gemischtwarenladen?
    Jetzt würde ich den Preis für meine Arbeitsbesessenheit und die damit einhergehende Vernachlässigung des Haushalts zahlen.
    Nicht so sehr die Katze.
    Da ich wusste, dass im Kühlschrank nichts zu holen war, ging ich zur Speisekammer. Birdie schob die Nase durch den Spalt, als ich die Tür aufmachte. Er

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