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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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seinen Berichten beschäftigt gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass Alice schon vor Stunden ihre Sachen zusammengepackt hatte und gegangen war.
    »Ich wollte nur anrufen, um zu sagen, wie sehr ich mich über unser Wiedersehen gefreut habe«, sagte sie. »Und dass die Arbeit mit dir ein Erlebnis war.«
    »Ja, ich habe mich auch gefreut, dich wiederzusehen.«
    »Auch wenn du dich nicht an mich erinnern konntest.«
    Hunter zögerte kurz. »Sag mal, du schaust aber ab und zu vorbei, oder? Du arbeitest doch noch für die Staatsanwaltschaft?«
    »Ja, ich arbeite noch für die Staatsanwaltschaft.«
    Befangenes Schweigen.
    Hunter sah auf die Uhr. »Hast du gerade zu tun? Wollen wir vielleicht was trinken gehen?«
    »Jetzt?« Das Erstaunen in Alices Stimme war nicht der späten Stunde geschuldet.
    »Klar. Ich bin hier so gut wie fertig. Und ich könnte wirklich einen Drink vertragen.«
    Zögern.
    »Und die Gesellschaft«, fügte er hinzu.
    »Klar, wir können gerne was trinken gehen.«
    Hunter lächelte. »Wie wär’s, wenn wir uns im Edison treffen, das ist im Higgins Building an der Ecke Second und Main?«
    »Ja, das kenne ich. In einer halben Stunde?«
    »Bis gleich.« Hunter legte auf.
    Draußen auf der Straße blieb er an der Ecke South Broadway und West First Street stehen und beobachtete einen Moment lang den Verkehr. Er berührte die Wunden an seiner Wange, ehe er den Blick senkte und den Umschlag betrachtete, den er in der Hand hielt. Er war an Michelle Howard, die Chefredakteurin der LA Times , adressiert. Sie hatte einige Jahre zuvor selbst für Schlagzeilen gesorgt, als sie öffentlich bekannt hatte, als junges Mädchen Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden zu sein. Die Täter waren nie gefasst worden.
    Hunter hatte weder Garcia noch Captain Blake noch Alice oder sonst jemandem von dem digitalen Aufnahmegerät erzählt, das Olivia ihm gegeben hatte. Er holte es aus seiner Tasche und starrte es lange an, bevor er es in den Umschlag fallen ließ, ihn zuklebte und in den Briefkasten steckte, vor dem er stehen geblieben war.
    Jetzt war seine Arbeit getan.
    Dann ging er weiter, Richtung Second und Main.

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